Krankentransporte: Burmester fordert seriöse Diskussion

Veröffentlicht am 03.05.2001

Krankentransporte: Burmester fordert seriöse Diskussion

Krankentransporte: Burmester fordert seriöse Diskussion

010322L 2001-05-03

Mit völligem Unverständnis reagiert der Verwaltungsratsvorsitzende der Betriebskrankenkasse der Hansestadt Lübeck (BKK), Gerhard Burmester, auf die Stellungnahme des Ersatzkassenverbandes zum Problem der Umrüstung von Krankentransportfahrzeugen für schwergewichtige Patienten.

Nach seiner Auffassung sitzen die Verantwortlichen der Krankentransportdienste nicht in ihren Amtszimmern, “um sich irgendwelche Probleme auszudenken, sondern machen vorhandene Probleme öffentlich, damit eine Lösung gefunden werden kann.” Wenn nunmehr die Lübecker Berufsfeuerwehr und andere Träger von Krankentransportdiensten eine Umrüstung von Krankentransportfahrzeugen für schwergewichtige Patienten für nötig hielten, so hätten sich die Krankenkassen diesem Problem zu stellen und gemeinsam mit den Transportträgern eine Lösung zu erarbeiten, sagt Burmester.

Mit der Äußerung des Ersatzkassenverbandes, es würde sich wohl um einen verspäteten Aprilscherz handeln, werde einer ernsthaften Angelegenheit eine lächerliche Antwort erteilt, die nicht zu akzeptieren sei. “Die Bundesrepublik Deutschland bildet sich ein, eine Gesellschaft geschaffen zu haben, die sich an der Würde des Menschen orientiert”, so Burmester weiter. Das sei zumindest immer wieder bei Feiertagsreden zu hören. Im Alltag sehe die Sache dann völlig anders aus. “Dann spielen alle möglichen Gründe eine Rolle, um diesen höchsten Verfassungsgrundsatz nicht erfüllen zu müssen. Die Äußerung der Ersatzkassen ist dafür erneut ein Beleg.”

Kein Verständnis hat Burmester auch für die Erklärung der Ersatzkassen, man werde sich zwar noch mit den Kassen besprechen, für die Sicherstellung dieser angeblich zusätzlichen Transportdienste sei jedoch die Hansestadt zuständig. “Ein menschenwürdiger Krankentransportdienst ist durch die Krankenkassen sicherzustellen. Dieses sind die Krankenkassen ihren Mitgliedern schuldig - abgesehen von der eindeutigen Rechtslage.”

Burmester hat keinen Zweifel daran, daß die Krankentransportträger in verantwortungsvoller Weise auf ein bestehendes Problem aufmerksam gemacht hätten. “Warum sollten sie eine Sache auf die Tagesordnung setzen, die nicht existiert - also ein Aprilscherz ist?”, fragt Burmester. Er fordere die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung auf, sich mit diesem Problem ernsthaft und seriös zu beschäftigen. “Der Ersatzkassenverband hat diesen Anspruch bisher nicht erfüllt.” +++