Ausstellung “Gegen die Mauer des Schweigens” bei Suizid

Veröffentlicht am 30.04.2001

Ausstellung “Gegen die Mauer des Schweigens” bei Suizid

Ausstellung “Gegen die Mauer des Schweigens” bei Suizid

010313L 2001-04-30

“Gegen die Mauer des Schweigens” heißt der Titel einer Ausstellung, die von Sonnabend, 5. Mai, bis zum 2. Juni in der Lübecker Katharinenkirche, Königsstraße, zu sehen ist. Mit der Ausstellung möchte die Beratungsstelle für suizidgefährdete Kinder und Jugendliche e.V. einen Beitrag zur Enttabuisierung des Themas Suizid leisten.

Hintergrund: Einrichtungen der Suizidprävention haben sich in der Vergangenheit überwiegend mit Suizidgefährdeten und ihren Angehörigen befaßt. Für Hinterbliebene von Suizidtoten gab es in der Vergangenheit selten Adressaten spezifischer Hilfsangebote.

Erst in den letzten zehn Jahren entwickelten sich vereinzelt Angebote für diesen Personenkreis. Diese entstanden aus Initiativen von Betroffenen (“AGUS - Angehörigengruppen um Suizid”), von Menschen, die in der Trauerbegleitung tätig waren oder von professionellen Helfern der Suizidprävention.

Die Veranstalter erhoffen sich, daß durch die Ausstellung Suizidgefährdete oder Hinterbliebene von Suizidtoten auf Hilfsangebote aufmerksam werden und sich darüber informieren, an wen sie sich hilfesuchend wenden können. Über diesen Weg soll ein Netzwerk für Betroffene und Helfer entwickelt werden.

Den Betroffenen soll Mut gemacht werden, die Gesellschaft für den Umgang mit Trauernden nach Suizid zu sensibilisieren und die Politik für die Themen Suizidprävention und Hilfen für Hinterbliebene von Suizidtoten aufmerksam zu machen.

Die Ausstellung wendet sich auch ausdrücklich an Schulklassen, die sich mit einer Besichtigung an das Thema annähern können. Die Beratungsstelle bietet darüberhinaus an, anschließend offene Gespräche in den Schulen zu führen, um ihre Erfahrung in der Suizidprävention einzubringen und Vorurteile sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern zu entkräften. Telefon der Beratungsstelle: (0451) 8 71 13 06.

Zur Ausstellung wird es einen Büchertisch geben, an dem Informationen zum Thema zu finden sind und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle ansprechbar sind.

Die Veranstalter haben sich für eine Kooperation mit AGUS entschieden, einer Initiative, die bereits bundesweit arbeitet, jedoch in Schleswig-Holstein noch nicht vertreten ist.

Hinweis an die Medien: Die Presse ist zu der Eröffnungsfeier in der Katharinenkirche am 5. Mai, 11 Uhr, herzlich eingeladen.