Multimediacampus: Saxe betont Lübecks Vorteile

Veröffentlicht am 05.05.2000

Multimediacampus: Saxe betont Lübecks Vorteile


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Im Wettbewerb um die Ansiedlung des geplanten Multimedia-Campus (MMC) hat Lübecks neuer Bürgermeister Bernd Saxe auf die besonderen Vorzüge der Hansestadt für die im Juni anstehende Standortentscheidung hingewiesen. Er betonte, daß die Hansestadt Lübeck wie kein anderer Standort für den Aufbau eines MMC das von Medienunternehmen und heutigen Studenten geforderte attraktive Umfeld vorweisen könne.

Das ist zum einen die beabsichtigte Verwirklichung des Vorhabens in dem denkmalgeschützten Lagerhaus auf der nördlichen Wallhalbinsel. Ein Standort, nicht nur mit historischem Ambiente. Er binde durch seine zentrale Lage den MMC in das kulturelle Leben der Hansestadt ein und biete den dort Tätigen gleichzeitig hochattraktive Wohnmöglichkeiten. Dort, in unmittelbaren Wasser- und Altstadtnähe, könnten alle in dem Lübecker Konzept vorgesehenen fünf Campusbausteine zeitgerecht bis Ende 2001 mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Millionen Mark realisiert werden.

Neben diesen weichen Standortfaktoren könne Lübeck im Wettbewerb mit Kiel - dem zur Zeit stärksten Wettbewerber bei der Ansiedlung - auf die bereits jetzt gut funktionierende enge Verzahnung der drei Lübecker Hochschulen verweisen. Speziell die Medizinische Universität zu Lübeck (MUL) und die Fachhochschule Lübeck (FHL) verfügen jeweils über spezielle Informatikeinrichtungen, die durch das betriebswirtschaftliche Know-how der FHL und das kreative Potential der Musikhochschule ideal ergänzt werden. Der MMC würde sich daher geradezu ideal in bestehende und geplante Konzepte der drei Lübecker Hochschulen einfügen. Denn schon jetzt bestehe ein enges Netzwerk zwischen ihnen.

Saxe erinnerte in diesem Zusammenhang an das bereits 1987 gemeinsam von MUL, FHL und der Musikhochschule gegründete Multimedia-Entwicklungszentrum Schleswig-Holstein (MESH). Dieses Kompetenzzentrum aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen arbeite äußerst erfolgreich in den Schwerpunkten Medieninfrastruktur, Telekooperation und Teleteaching, Mensch und Informationsgesellschaft, Virtuelle Realitäten, Monitoring, Diagnostik, Prozeßführung und elektronische Geschäftsprozesse. Ein vorhandener Baustein innerhalb des MMC also, der sich ideal mit der geplanten Post-Graduierten-Hochschule, der International School of New Media, verbinden lasse und die beide von den wechselseitigen Synergien profitieren würden.

Für Lübeck spreche in dem Standort-Wettbewerb auch die Virtuelle Hochschule für Technik, Informatik und Wirtschaft, so Saxe. Mit dieser Einrichtung sei die FHL Vorreiter bei der länderübergreifenden Kooperation im Bereich Multimedia und Schleswig-Holsteins Brücke in die Boomregion Öresund. Er erinnerte daran, daß das Projekt Bildungskooperation Ostsee von der schwedischen Politik unterstützt werde und Teil des Entwicklungskonzeptes “Südliche Ostsee” der Landesregierung Schleswig-Holstein sein.

Last but not least stehe hinter der Ansiedlung des MMC in der Hansestadt ein breites Unterstützer-Netzwerk aus Wirtschaft, Hochschule, Medien, Politik und Verwaltung. Erst Ende April hatte sich die Lübecker Bürgerschaft einstimmig für den MMC ausgesprochen. Und in dem eigens gegründeten Förderverein “Multimedia Campus” engagierten sich neben der Wirtschaftsförderung Lübeck, den Lübecker Hochschulen, den Lübecker Nachrichten und der Telekom Niederlassung Hamburg/Lübeck auch die führenden Unternehmen aus dem “Who is who” der schleswig-holsteinischen Wirtschaft: die Firma Dräger, die Possehl-Gruppe und das Technologieunternehmen Galaxis Technology AG.

Angesichts dieser “Pfunde” ist Saxe optimistisch, daß das Kabinett bei seiner Entscheidung im Juni für Lübeck votiert. +++