Veröffentlicht am 19.10.1998

Immer mehr Bereiche der Stadtverwaltung nutzen das Intranet

Immer mehr Bereiche der Stadtverwaltung nutzen das Intranet

Die elektronische Post (eMail) ersetzt in immer mehr Bereichen der Lübecker Stadtverwaltung zunehmend die herkömmliche Art des Informationsaustausches. Wollte früher beispielsweise der Bereich Kultur die Kolleginnen und Kollegen des Bereichs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über Ausstellungen informieren, so geschah das bislang auf die gewohnte Art: Ein Text wurde per PC erfaßt, ausgedruckt und an-schließend entweder per Hauspost zugestellt - oder wenn es dringend war - zugefaxt. Im Bereich Pressearbeit wurde der Text dann wieder erfaßt - entweder durch abtippen oder per Scanner - und dann zu einer Pressemitteilung weiterverarbeitet.

Seit dem Start des LÜBECK-Netzes, dem Intranet der Stadtverwaltung, ist damit Schluß. Textdateien können jetzt problemlos an den Nachrichtentext der eMails angehängt werden. Ein Knopfdruck - und sie landen direkt im PC des- oder derjenigen, der sie weiterverarbeiten möchte. Das zeitraubende Erfassen entfällt, Informationen kommen schneller und einfacher ans Ziel.

Über 400 Arbeitsplätze verknüpft

Zur Erinnerung: Am 17. April dieses Jahres startete Bürgermeister Michael Bouteiller mit einer eMail das Intranet der Hansestadt im Roten Saal des Rathauses. Seitdem wurden in der ersten Ausbaustufe dieser neuen Kommunikationsstruktur innerhalb der Stadtverwaltung über 400 PC-Arbeitsplätze in 17 verschiedenen Dienstgebäuden verknüpft, erläutert Klaus-Peter Jürgensen vom Bereich Informationstechnik. "Damit liegen wir voll in unserem Zeitplan".

Das Intranet nutzt die bewährte und inzwischen weltweit verbreitete Technik des Internet.

Möglich ist dadurch ein schneller Versand von eMails, ein unkomplizierter Austausch von Computerdateien, der Empfang, Versand und die Weiterverarbeitung von Faxbriefen sowie die Übermittlung von Tönen und gesprochenen Botschaften (voice-mail), die auch die Funktion von Anrufbeantwortern und automatischen Ansagen erfüllen. Die neue Technik vereinfacht zudem technische Hilfestellung, Beratung und Schulung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hansestadt und erlaubt eine Anpassung von Betriebs- und Anwenderprogrammen von fernliegenden Servicestationen.

Regelmäßig auf Post achten

Innerhalb der ersten Ausbaustufe wurde die Kernverwaltung, das heißt, alle steuerungsrelevanten Dienststellen des Bürgermeisters und der fünf nachgeordneten Fachbereiche, miteinander verbunden. Teilweise waren bereits innerhalb der Dienststellen lokale Netze vorhanden, die dann nur noch mit dem LÜBECK-Netz verbunden werden mußten.

Rund 1000 der insgesamt 2037 Büroarbeitsplätze innerhalb der Stadtverwaltung, die auf 50 verschiedene Dienstgebäude in der Stadt verteilt sind, sind mit einem Personalcomputer (PC) ausgestattet.

In den kommenden Jahren sollen alle städtischen PC an das Intranet angeschlossen werden. Zusätzlich soll auch die Verbindung zu den städtischen Eigenbetrieben und den Schulsekretariaten geschaffen werden, so daß in absehbarer Zeit einige tausend PC miteinander verknüpft sind.

Nachdem die Hansestadt Lübeck im Juli 1995 als eine der ersten Städte den Schritt ins Internet wagte, bedeutete der Start des LÜBECK-Netzes einen weiteren Technologiesprung, der im Nebeneffekt langfristig die volle Nutzung des weltweiten Informationsnetzes Internet an allen Arbeitsplätzen zuläßt.

Einen kleinen "Pferdefuß" hat das neue Medium dennoch: Die beste Technik nutzt nichts, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sie nicht nutzen oder zumindest nicht so, wie sie sollten. Das heißt, so wie bislang regelmäßig auf Posteingänge geachtet werden muß, so müssen natürlich auch die eMails regelmäßig abgerufen werden.

Sonst wird selbst die eMail zur "snail-Mail" (Schneckenpost), wie eMail-Freaks jede Art von nicht-elektronischer Post verächtlich nennen. +++