Veröffentlicht am 02.10.1998

Herbstzeit: Die Ratten kommen

Herbstzeit: Die Ratten kommen

Mit Beginn der kalten Jahreszeit muß wieder mit dem vermehrten Aufkommen von Ratten gerechnet werden. Denn wie das Gesundheitsamt jetzt mitteilt, ziehen sich die Nager im Herbst wieder in die Siedlungsbereiche der Menschen zurück.

Rattenvorkommen sind nach der Rattenbekämpfungsverordnung des Landes Schleswig-Holstein meldepflichtig. Die Meldung nimmt das Gesundheitsamt in Lübeck unter den Telefonnummern (0451) 122-53 65 - 69 entgegen und veranlaßt die Bekämpfung. Unter den genannten Rufnummern beraten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes auch.

Das Rattenproblem ist alt. Seit der Mensch seßhaft wurde, behauptet sich an seiner Seite die Ratte als verhaßter und gefürchteter Untermieter. Die nachtaktiven Nager profitieren dabei von unserer Wegwerfgesellschaft und ihrem großen Nahrungsangebot. Die Wanderratten holen sich ihr Fressen überwiegend aus den Abwässern. Gleichzeitig nehmen sie dadurch Krankheitserreger auf. So dient die Ratte als Zwischenwirt bei der Verbreitung von ansteckenden Krankheiten wie Tollwut, Hepatitis oder Salmonellose.

Die Ratte ist ein perfekter Schwimmer und Kletterer. Selbst ein nur fünfmarkgroßes Loch genügt ihr zum Durchschlupf. Wenn eine Wanderratte ihre fünf bis zehn Jungen wirft, kann sie sicher sein, daß sie wenigstens einen Teil des Nachwuchses durchbringt. Selbst wenn die Rattenmutter umkommt, werden die Jungen von anderen Weibchen der Sippe versorgt.

Ratten nagen sich durch Holz, Mörtel, Kunststoffe und sogar durch selbst gemischten Beton. Im Kampf gegen das haarige Ungeziefer gelang es in den 50er Jahren, ein wirksames Rattengift zu entwickeln, das selbst die schlauen Ratten austrickst. Doch Ratten sind sehr scheu und vorsichtig. Deshalb dauert es einige Tage, bis der Köder angenommen wird. Um alle Ratten einer Sippe zu töten, ist es wichtig, den Köder solange zu erneuern und auszulegen, bis er nicht mehr von den Nagern angenommen wird.

Um einem Rattenbefall auf dem Grundstück vorzubeugen, sollte man keine Fraßquellen bieten, etwa Essenreste auf den Komposthaufen werfen, Tauben und Vögel übermäßig füttern oder gefüllte Gelbe Säcke zu lange sammeln. +++