Veröffentlicht am 15.09.1998

Telefonaktion des Sozialpsychiatrischen Dienstes

Telefonaktion des Sozialpsychiatrischen Dienstes

Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes Lübeck informiert über seine Hilfen. "Im Sozialpsychiatrischen Dienst gibt es zwei Beratungsstellen," berichtet Susanne Gerstenberg, Ärztin für Psychiatrie und Neurologie: Eine Stelle für psychisch kranke Menschen und eine für alkoholkranke Menschen. Gleichzeitig wird Angehörigen und anderen Personen des sozialen Umfeldes fachkundige Hilfe durch vier Sozialpädagoginnen und einen Sozialpädagogen angeboten."

Nach Schätzungen der Expertenkommission des Bundes benötigen 10 bis 12,5 Prozent der Bevölkerung innerhalb eines Jahres eine psychiatrische Behandlung. In Lübeck wären das circa 25 000 Menschen, etwa 10 000 Menschen leiden an einer behandlungsbedürftigen Suchterkrankung. In Gesprächen in der Beratungsstelle oder bei Besuchen zu Hause findet eine qualifizierte Beratung und Unterstützung statt, die kostenlos ist und individuell mit den Betreffenden abgesprochen wird.

"Manchmal fällt den Menschen der erste Schritt schwer, zu uns zu kommen," bedauert die Sozialpädagogin Sabine Rasch, die Schwellenängste. "Sie stehen der Institution Gesundheitsamt kritisch gegenüber. Die langjährige Erfahrung zeigt allerdings, daß sich viele Menschen immer wieder vertrauensvoll an uns wenden, wenn sie uns erst einmal kennengelernt haben. Häufig begleiten und unterstützen wir sie lange Zeit auf ihrem Lebensweg."

Neben dieser Beratungs- und Betreuungsarbeit kümmern sich die Fachkräfte auch um Menschen, die sich in einer akuten Krise befinden. "Wir versuchen in erster Linie ein ambulantes Hilfsnetz zu knüpfen" beschreibt Susanne Gerstenberg das Angebot, "um die Krise zu bewältigen. Wenn dieses nicht mehr möglich ist, organisieren wir zusammen mit dem erkrankten Menschen eine stationäre Behandlung in einer speziellen Fachklinik. Wenn eine akute Gefahr besteht, kann diese Unterbringung in ein Krankenhaus auch gegen den Willen des erkrankten Menschen erfolgen, um möglichen Schaden abzuwenden. Nach der Entlassung aus der Klinik bieten wir weitergehende Hilfen an."

Die Hilfsangebote des Sozialpsychiatrischen Dienstes sind so vielfältig und können nicht allumfassend an dieser Stelle aufgelistet werden. Der Sozialpsychiatrische Dienst richtet daher am Dienstag, 22. September, von 14 bis 17 Uhr, und am Donnerstag, 24. September, von 9.30 bis 12 Uhr, einen Telefonservice ein. Frau Rasch ist unter der Telefonnummer 122-53 45 gerne bereit, interessierten Bürgern weitere Fragen zu beantworten und zu informieren. +++