Veröffentlicht am 20.07.1998

Spatenstich in Selbsthilfesiedlung

Spatenstich in Selbsthilfesiedlung

Der erste Spatenstich in der Gruppenselbsthilfesiedlung Pennmoor/Niendorfer Straße in Moisling ist erfolgt. 75 Wohneinheiten in Zwei- und Dreifamilienhäusern entstehen hier, finanziert durch Fördergelder nach dem Wohnungsbauprogramm des Landes Schleswig-Holstein. Das Besondere an dieser Maßnahme ist, daß die zukünftigen Hausbesitzer über kein eigenes Kapital verfügen müssen. Statt dessen übernehmen sie einfache Arbeiten wie Verschalungen, Mauern oder Zimmermannstätigkeiten. Insgesamt 700 Stunden müssen die Bauherren in Eigenleistung erbringen.

Nach den Richtlinien des Deutschen Siedlerbundes und den Förderbestimmungen der Investitionsbank Schleswig-Holstein kommen für Gruppenselbsthilfemaßnahmen dieser Art nur Bewerber in Frage, die die Bedingungen des Sozialen Wohnungsbaus erfüllen. Die Förderung beträgt je nach Einkommen der Bauherren zwischen 65 000 und 105 000 Mark. Von den 75 Wohneinheiten sind 71 vergeben. Weitere Interessenten können sich an die Investitionsbank wenden, Beratungszentrum Lübeck, An der Untertrave 103, 23552 Lübeck, Telefon (0451) 79 98 60 (Herr Nörenberg).

Die Häuser werden im Holzrahmenbau erstellt mit einer Steinverblendung im Erdgeschoß. Sie haben zwei Vollgeschosse. Die ersten acht Häuser werden zur Zeit in Einzelteilen an einem separaten Ort angefertigt. Mitte August sollen sie geliefert und aufgestellt werden. Dann wird das Dach gedeckt und die Fenster eingesetzt. Diese "Schnellbauweise" gehe nicht zu Lasten der Haltbarkeit, betont der Architekt Mattias Menzel, der mit weiteren drei Architekten die Häuser für diese Wohnsiedlung entworfen hat und Buch über die geleisteten Arbeiten der Bauherren führen wird. Laut Menzel ist Holz "ein bewährtes Baumaterial". Wenn es richtig behandelt werde, könne es viele hundert Jahre alt werden. Die Holzkirchen in Norwegen seien der beste Beweis dafür.

Nach dem bisherigen Zeitplan sollen alle Häuser in rund einem dreiviertel Jahr bezugsfertig sein. Damit hätte man einen neuen Rekord aufgestellt, freut sich Horst Nörenberg von der Investitionsbank. Von der ersten Planung bis zur Verwirklichung seien dann nur rund zwei Jahre vergangen.

Im Januar hatte die Bürgerschaft den Bebauungsplan verabschiedet; seitdem lief die Vermarktung der Wohneinheiten - parallel zu den Erschließungsarbeiten. Schon Mitte August soll das erste Richtfest gefeiert werden. +++