Veröffentlicht am 09.02.1998

Naturschutzmaßnahmen in Pöppendorf, Vorrade, St. Gertrud

Naturschutzmaßnahmen in Pöppendorf, Vorrade, St. Gertrud

Weiher und Bäche, Feldgehölze und Bäume sollen bald die Augen von Erholungssuchenden erfreuen und Pflanzen und Tieren ganz neue Entfaltungsmöglichkeiten bieten. Der Bereich Naturschutz, organisatorischer Teil des ehemaligen Umweltamtes, läßt bei Pöppendorf, im Stadtteil St. Gertrud und bei Vorrade Kleingewässer anlegen und Bäume und Sträucher pflanzen.

Wie schon im vergangenen Jahr auf den Flächen des Stadtgutes Falkenhusen werden jetzt auch in den anderen Bereichen der Stadt naturverbessernde Maßnahmen in die Wege geleitet. Seit einigen Tagen wird in der Nähe der Pöppendorfer Hauptstraße, bei Vorrade in der Niederung des Niemarker Landgrabens und an der Schlutuper Straße in der Nähe der Kreuzung Arnimstraße gebaggert. Die Maßnahmen sind Teil von naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen für Flächen, auf denen gebaut worden ist.

In Pöppendorf, wo die Arbeiten Freitag begonnen haben, soll beispielsweise auf einer Fläche von 0,7 Hektar eine Wiese angelegt werden. Auf 1,7 Hektar wird es bald eine Streuobstwiese geben, wo alte, vom Aussterben bedrohte Obstsorten angepflanzt werden, die dort in ferner Zukunft Anziehungspunkt für Vögel wie Wiedehopf und Steinkauz sein könnten. 275 Quadratmeter werden ausgebaggert, um einen Teich anzulegen. Die weitere Entwicklung des Gewässers wird der Natur überlassen. "Dort werden sich vermutlich bald Frösche, Kröten, Molche und Käfer ausbreiten", so Hans-Rathje Reimers, Revierforstleiter in Waldhusen, der die Arbeiten überwacht. Einen zweiten Teich gibt es bereits. Die Ufer sollen abgeflacht werden, denn Amphibien sind auf das Laichen im seichten Wasser angewiesen.

Bäche und Gräben werden über eine Länge von 140 Metern renaturiert: Kopfweiden, die Nistplätze für viele Vogelarten bieten, sollen die Ufer säumen. Auf 1000 Quadratmetern wachsen Feldgehölze wie Eschen, Holunder oder Korbweiden. Und über 260 Meter Länge werden Knicks angelegt, die Hasen, Rehen und Singvögeln Unterschlupf bieten.

An der nördlichen Begrenzung des insgesamt 3,7 Hektar großen Gebiets wird daher der Boden, der für den Teich ausgebaggert wird, als Wall aufgeschüttet. Im April wird mit der Bepflanzung begonnen.

Die Maßnahmen dienen dem Naturschutz, aber gewährleisten auch den Erhalt und die Entwicklung von Arbeitsplätzen, unter anderem von Mitarbeitern von Landschaftspflegebüros, Bauunternehmen und Garten- und Forstbetrieben. +++