Im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung (KEP) konnten seit Mai 2022 folgende Leistungen/Produkte konkretisiert werden:
- Ausschreibung und Stellenbesetzungsverfahren „Koordination Kulturentwicklungsplanung“
Die Stelle wurde mit Frist zum 07. Juli 2022 öffentlich ausgeschrieben. Insgesamt gab es 40 Bewerbungen, von denen sechs Bewerber:innen zum persönlichen Gespräch am 19. Juli 2022 eigeladen wurden. Die ausgeschriebene Stelle wurde zum 01. November 2022 mit Alexander Pinto besetzt.
- Durchführung von Beteiligungsformaten im Rahmen der Bestand- und Bedarfsanalyse
Am 20. September 2022 fand in Kooperation mit der Fachberatung kulturelle Bildung (Frau K. Markmann) das Netzwerktreffen „Kulturelle Bildung an Schulen in Lübeck“ mit insgesamt 90 Teilnehmenden (Lehrkräfte und Kulturakteure:innen) statt. Zusätzlich zum Netzwerktreffen fand die Online-Befragung „Kulturelle Bildung als Querschnittsaufgabe – Kulturelle Bildung ausgestalten und Teilhabe ermöglichen“ der Teilnehmenden durch das Kulturbüro statt.
Am 22. November fand im Rahmen des Auswertungstreffens Kulturfunke* der Possehl-Stiftung ein Workshop mit ca. 80 Künstler:innen aus Lübeck statt.
- Sichtung und Erstanalyse des vorhandenen Datenmaterials aus den bisher durchgeführten Beteiligungsformaten
Unter der leitenden Fragestellung „Wie wird die aktuelle Situation der Kultur in Lübeck eingeschätzt und welche Potentiale sollen gestärkt werden?“ wurde Datenmaterial von insgesamt 63 Workshops, Interviews, Befragungen und weiteren Beteiligungsformaten mit insgesamt ca. 1.800 Beteiligten gesichtet.
- Sichtung und Erstanalyse der vorhandenen Strategien, Konzepte und Planwerke der Hansestadt Lübeck
Unter der leitenden Fragestellung „Welche KEP relevanten thematischen und maßnahmespezifischen Schnittmengen sind bereits vordefiniert?“ wurden insgesamt 17 vorhandene Rahmenkonzepte der Hansestadt Lübeck gesichtet und analysiert.
- Besuch von Kulturveranstaltungen und –orten im Rahmen der Bestands- und Bedarfsanalyse
Insgesamt wurde im Zeitraum 01. November 2022 bis 10. Februar 2023 an 14 kulturellen Einzelveranstaltungen teilgenommen und ca. 20 Kulturorte der Stadt erkundet.
- Durchführung von Stakeholder-Gesprächen im Rahmen der Bestands- und Bedarfsanalyse
Im Zeitraum 01. November 2022 bis 28. Februar 2023 wurden insgesamt 50 Gespräche mit über 80 Akteuren:innen aus Kultur und Stadtverwaltung geführt.
- Erste Erkenntnisse der Bestands- und Bedarfsanalyse
Aus den bisherigen Aktivitäten lassen sich folgende erste Erkenntnisse für den weiteren Planungsprozess skizzieren:
a) Bis 2040 wird Lübecks Bevölkerung aufgrund des Saldos von Geburten, Sterbefällen sowie Zu- und Abwanderungen wachsen. Die Altersstruktur wird sich stärker als derzeit gleichmäßiger auf alle Altersgruppen verteilen, was einen tendenziellen Anstieg der über 60-Jährigen bedeutet. In diesem Zuge werden auch die Einpersonenhaushalte zunehmen.
b) Perspektivisch wird ein Stadtentwicklungsszenario präferiert, das auf eine kompakte Stadt mit kurzen Wegen zielt (LÜBECK überMORGEN).
c) Strategisch ist Kulturentwicklung in den städtischen Handlungsfeldern „Stadtentwicklung“ (ISEK 2011), „Tourismus“ (Tourismusentwicklungskonzept Lübeck.Travemünde 2030), „Integration“ (Integrationskonzept 2021) und „Digitalisierung“ (Digitale Strategie 2023) benannt, tlw. mit konkreten Maßnahmen. Der Museumsentwicklungsplan 2020-2030 stellt bereits eine konkrete Teilplanung innerhalb der KEP dar.
d) Es zeigt sich derzeit eine sehr hohe Dichte von Kulturangeboten und Kultureinrichtungen in der Innenstadt. In den anderen Stadtteilen ist das kulturelle Angebot im Vergleich deutlich weniger ausgeprägt und wird vor allem durch privates und ehrenamtliches Engagement sowie freie Träger:innen aufrechterhalten.
e) Bei den Kulturakteur:innen zeigen sich wiederkehrende thematische Problem- und Bedarfslagen, die den Themen- bzw. Handlungsfeldern kulturelle Bildung, Stadtteil- und Soziokultur, Förderung, Flächen/Räume, Sichtbarkeit, Nachwuchsgewinnung, Klimaschutz und Kultur- und Kreativwirtschaft zugeordnet werden können.
f) Auch auf der Verwaltungsseite zeigen sich mit Blick auf den KEP wiederholt Bedarfslagen in den Handlungsfeldern Teilhabe, Flächen/Räume, kulturelle Bildung und Digitalisierung.
g) Die einzelnen Sparten Musik, Darstellende Kunst, Film, Bildende Kunst, Literatur, kulturelles Erbe und Kunst im öffentlichen Raum zeigen unterschiedlich stark ausgeprägte infrastrukturelle und finanzielle Ressourcen.
h) Es gibt keine verwertbaren quantitativen und qualitativen Metadaten zur Nutzung des kulturellen Angebots in der Hansestadt Lübeck.
- KEP-Meilensteine 2023
02/2023: | Vorstellung Zwischenbericht AG KEP |
03/2023: | Zwischenbericht im Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege |
04 - 12/2023: | Weiterführung Stakeholder-Gespräche |
04 - 12/2023: | Spartennetzwerktreffen |
08/2023: | KEP-Steuerungsgruppe |
11/2023: | 1. Zukunftsforum Kultur in Lübeck |
