Vorlage - VO/2019/07990  

Betreff: Feststellung des Rechnungsergebnisses der SeniorInnenEinrichtungen der Hansestadt Lübeck für das Jahr 2018
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senator Sven Schindler
Federführend:2.000 - Fachbereichsleitung Bearbeiter/-in: Kühl, Regina
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Ausschuss für Soziales zur Vorberatung
03.09.2019 
10. Sitzung des Ausschusses für Soziales in der Wahlperiode 2018/2023 unverändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Vorberatung
24.09.2019 
22. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
26.09.2019 
11. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck (HAUSHALTSSITZUNG) unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

 

1. Der Jahresabschluss der SeniorInnenEinrichtungen der Hansestadt Lübeck für das Geschäftsjahr 2018 wird mit einer Bilanzsumme von € 3.668.745,57, einem Jahresfehlbetrag von € 3.202.331,32 und einem Bilanzverlust von € 3.187.069,23 festgestellt.

 

2. Der Bilanzverlust 2018 in Höhe von € 3.187.069,23 ist durch die Hansestadt Lübeck auszugleichen.

 

 


Verfahren

 

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

 

 

Ergebnis:

 

 

1.201 - Haushalt und Steuerung

1.203 – Beteiligungscontrolling

1.210 - Buchhaltung und Finanzen

= jeweils Zustimmung

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

X

Nein

Begründung:

 

Die Belange von Kindern und Jugendlichen sind nicht betroffen.

 

 

 

Die Maßnahme ist:

 

neu

 

 

freiwillig

 

X

vorgeschrieben durch:  GO SH

 

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja (siehe Begründung)


 

 

 

 


Begründung

 

Rechtliche Grundlagen

Die SeniorInnenEinrichtungen der Hansestadt Lübeck (SIE) sind stationäre Pflegeeinrichtungen im Sinne des § 71 Abs. 2 SGB XI und werden mit Wirkung vom 01. Januar 1996 als Sondervermögen der Hansestadt Lübeck in analoger Anwendung der Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung (EigVO) geführt. Der Innenminister des Landes Schleswig-Holstein hat mit Erlass vom 12. Oktober 1995 die diesbezügliche Zustimmung erteilt.

 

Der Regiebetrieb unterhält mit den stationären Betriebsstätten sowie mit den heimangeschlossenen betreuten Altenwohnungen steuerbegünstigte Zweckbetriebe i.S.d. §§ 66 und 68 AO.

 

Die Buchführung, die Aufstellung des Jahresabschlusses und der Lagebericht unterliegen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften, der Pflegebuchführungsverordnung (PBV), der Eigenbetriebsverordnung (EigVO) sowie dem Kommunalprüfungsgesetz (KPG). Die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung unterliegt den Grundsätzen des § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG).

 

Versorgungsauftrag

Die SeniorInnenEinrichtungen der Hansestadt Lübeck (kurz SIE) unterhalten sieben Betriebsstätten. Es bestehen Versorgungsverträge mit den Pflegekassen auf der Grundlage der §§ 72 und 73 SGB XI. Durch die Einrichtung einer gerontopsychiatrischen Abteilung mit z.Zt. 43 Plätzen in der SIE Am Behnckenhof konnte ab dem 01.05.2005 das Leistungsangebot für Pflegebedürftige mit besonderem Bedarf (BewohnerInnen mit gerontopsychiatrischen Verhaltensauffälligkeiten) erweitert werden. Ein diesbezüglicher Versorgungsvertrag sowie die Leistungs- und Qualitätsvereinbarung wurde am 15. März 2005 im Rahmen von Vergütungsverhandlungen geschlossen.

 

Jahresabschluss

Die Prüfung des Jahresabschlusses 2018 wurde im Mai und Juni 2019 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG in den Geschäftsräumen des Regiebetriebes durchgeführt. Gegenstand der Prüfung waren der Jahresabschluss unter Einbeziehung der Ordnungsmäßigkeit der Buchführung, der Lagebericht, das Risikofrüherkennungssystem gem. § 91 Abs. 2 AktG sowie die Feststellungen zur Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung.

 

Der Wirtschaftsprüfer erteilte folgenden Bestätigungsvermerk:

 

„Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Prüfungsurteile: Wir haben den Jahresabschluss der SeniorInnenEinrichtungen der Hansestadt Lübeck, Lübeck – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der SeniorInnenEinrichtungen der Hansestadt Lübeck für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • Entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Betriebe geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Betriebs zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 und
  • Vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Betriebs. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 


Gemäß § 322 Abs. 3 Satz1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile: Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit 3 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend un geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. …„

 

Der vollständige Prüfungsbericht kann in der Verwaltung der SeniorInnenEinrichtungen eingesehen werden.

 

Aktivitäten des Regiebetriebs

Dem Regiebetrieb ist die Bewirtschaftung folgender stationärer Einrichtungen bzw. Dienste mit folgenden Kapazitäten übertragen worden.

 

 

Kapazitäten zum 31.12.2018

 

SIE inkl. KzP

Betreutes

Gesamt-

Einrichtung 

 

Wohnen

Plätze

 

 

 

 

SIE Dreifelderweg

70

37

107

SIE Prassekstraße

70

24

94

SIE Elswigstraße

72

60

132

SIE Dornbreite

75

84

159

SIE Solmitzstraße

104

123

227

SIE Am Behnckenhof

80

0

80

Gerontopsychiatrischer Bereich

43

0

43

SIE Heiligen-Geist-Hospital

80

0

80

 

594

328

922

 

Leistungs- und Belegungsentwicklung

Aus den Aufzeichnungen des Regiebetriebes ergeben sich unter Vernachlässigung von krankheits- und urlaubsbedingter Abwesenheit folgende Belegungsdaten und Nutzungsgrade für den Berichtszeitraum:

 

 

Pflegetage

Pflegetage

Auslastung

Einrichtung 

Ist

Soll

Pflege %

SIE Dreifelderweg

25.008

25.550

98

SIE Schönböckener Straße

15.755

29.565

53

SIE Prassekstraße

24.820

25.550

97

SIE Elswigstraße

25.627

26.280

98

SIE Dornbreite

27.197

27.375

99

SIE Solmitzstraße

37.509

37.960

99

SIE Am Behnckenhof

22.704

29.200

78

Gerontopsychiatrischer Bereich

15.158

15.695

97

SIE Heiligen-Geist-Hospital

28.807

29.200

99

 

222.585

246.375

90

 

Jahresergebnis

Im Wirtschaftsjahr 2018 schließen die SeniorInnenEinrichtungen der Hansestadt Lübeck mit einem Jahresfehlbetrag von € 3.202.331,32 ab (§ 8 Abs. 6 EigVO SH).

 

Zuletzt wurde im Dezember 2018 der Bilanzverlust 2017 in Höhe von € 1.399.341,73 ausgeglichen.


 

 

Vermögenslage

 

 

Aktiva

31.12.2018

31.12.2017

Veränderung

 

T€

%

T€

%

T€

Anlagevermögen

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

21,8

1

29

1

-7,3

Geleistete Anzahlungen

5,4

0

0

0

5,4

Betriebsbauten auf fremden Grundstücken

194,2

5

222

4

-27,8

Mieterein- und -umbauten

143,6

4

209

4

-65,4

Bewegliches Sachanlagevermögen

833,9

23

694

13

139,9

 

1.198,90

33

1.154

21

44,9

Umlaufvermögen

 

 

 

 

 

Vorräte

87,9

2

83

2

4,9

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1.075,20

29

1831

33

-755,8

Forderungen an den Träger

1.196,10

33

2286

41

-1.089,9

Forderungen gegen verbunden Unternehmen

0

0

4

0

-4

Sonstige Vermögensgegenstände

31,0

1

23

0

8

Flüssige Mittel

63,00

2

106

2

-43

 

2.453,20

67

4.333

78

-1879,8

 

 

 

 

 

 

Rechnungsabgrenzungsposten

16,6

0

12

0

4,6

 

 

 

 

 

 

 

3.668,70

100

5.500

100

-1.831,3

 

 

 

 

 

 

Passiva

31.12.2018

31.12.2017

Veränderung

 

T€

%

T€

%

T€

Eigenkapital

 

 

 

 

 

Betriebskapital

3.210,30

87,5

3.210

58

0

Rücklagen nach § 58 AO

330,8

9,0

346

6

-15,2

Bilanzgewinn/ -verlust

-3.187,10

-86,9

-1.399

-25

-1.788,1

 

354,00

9,6

2.157

39

-1.803

Mittel- und kurzfristiges Fremdkapital

 

 

 

 

 

Pensionsrückstellungen

951,6

25,9

922

17

29,6

Steuerrückstellungen

2,5

0,1

1

0

1,5

Sonstige Rückstellungen

859,2

23,4

847

15

12,2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

275,3

7,5

199

4

76,3

Verbindlichkeiten gegenüber dem Träger

56,6

1,5

140

3

-83,4

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

102,3

2,8

66

1

36,3

Sonstige Verbindlichkeiten

577,2

15,7

677

12

-99,8

 

2.824,70

77,0

2.852

52

-27,3

 

 

 

 

 

 

Rechnungsabgrenzungsposten

490

13,4

491

9

-1

 

 

 

 

 

 

 

3.668,70

100

5.500

100

-1.831,3

 

Die Eigenkapitalquote ist auf 9,6% (Vj. 39%) gesunken. Das Anlagevermögen wird komplett durch Eigenkapital gedeckt. Als städtischer Bereich sind die SIE nicht eigenständig rechts- und somit auch nicht insolvenzfähig.

 

 


 

 

Ertragslage 2018 unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten aufbereitet und

im Vergleich zum Vorjahr dargestellt:

 

 

Die betrieblichen Aufwendungen und Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

 

 

Ist 2018

Ist 2017

Veränderung

 

T€

T€

T€

%

Betriebsbereich

 

 

 

 

Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen

15.041,5

15.572,2

-530,7

-3,4

Erträge aus Unterkunft und Verpflegung

5.685,6

5.980,8

-295,2

-4,9

Erträge aus Investitionskomponenten

2.961,0

3.110,8

-149,8

-4,8

Umsatzerlöse nach § 277, 1 HGB

707,4

740,9

-33,5

-4,5

Betriebskostenzuschüsse

101,0

13,7

87,3

637,2

Sonstige betriebliche Erträge

445,3

220,6

224,7

101,9

Betriebsleistung

24.941,8

25.639,0

-697,2

-2,7

 

 

 

 

 

Personalaufwand

-19.451,1

-18.905,1

-546

2,9

Materialaufwand

-4.630,0

-4.232,0

-398

9,4

Zentrale Dienstleistungen

-143,7

-136,0

-7,7

5,7

Abschreibungen

-228,8

-213,0

-15,8

7,4

Mieten, Pacht, Leasing

-2.866,3

-2.733,8

-132,5

4,8

Instandhaltungsaufwendungen

-236,5

-176,0

-60,5

34,4

Abgaben und Versicherungen

-160,0

-154,0

-6

3,9

Sonstiger betrieblicher Aufwand

-394,2

-464,3

70,1

-15,1

 

-28.110,6

-27.014,2

-1096,4

4,1

 

 

 

 

 

Ergebnis des Betriebsbereiches

-3.168,8

-1.375,2

-1793,6

130,4

 

 

 

 

 

Investitions- und Finanzierungsbereich

 

 

 

 

Zinsertrag

1,3

0,7

0,6

85,7

Zinsaufwand

-34,8

-31,8

-3

9,4

Ergebnis im Investitions- und Finanzbereich

-33,5

-31,1

-2,4

7,7

 

 

 

 

 

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (-)

-3.202,3

-1.406,3

-1796

127,7

 

 

 

 

 

Verlustvortrag

-1.399,3

-2.992,0

1592,7

-53,2

Verlustausgleich

1.399,3

2.992,0

-1592,7

-53,2

Verbrauch der Rücklagen

15,2

7,0

8,2

117,1

Einstellung in die Rücklagen

0,0

0,0

0

0,0

Bilanzverlust

-3.187,1

-1.399,3

-1787,8

127,8

 

 

Die Betriebsleistung ist im Vergleich zum Vorjahr um 697 T€ bzw. 3% gesunken, was auf die Schließung der Schönböckener Str. zurückzuführen ist. Der Materialaufwand ist durch den erhöhten Bedarf an Leihpersonal angestiegen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten hauptsächlich Wertberichtigungen zu Forderungen in Höhe von 282 T€ (VJ 328 T€).

 


 

 

Vergleich der Planzahlen für das Berichtsjahr mit den Ist-Zahlen

 

 

 

2018

Veränderung

 

T€ Plan

T€ Ist

T€

%

Pflegeleistungen

24.214

23.689

-525

-2,2

Umsatzerlöse nach § 277 HGB

754

707

-47

-6,6

Zuweisungen und Zuschüsse zu Betriebskosten

10

101

91

90,1

Sonstige betriebliche Erträge

227

445

218

49,0

Zwischenergebnis

25.205

24.942

-263

130

Personalaufwand

-19.305

-19.451

-146

0,8

Materialaufwand

-4.228

-4.630

-402

8,7

Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen

-142

-144

-2

1,4

Steuern, Abgaben, Versicherungen

-193

-160

33

-20,6

Mieten, Pachten, Leasing

-2.724

-2.866

-142

5,0

Abschreibungen

-254

-229

25

-10,9

Instandhaltung

-219

-236

-17

7,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-244

-394

-150

38,1

Zwischenergebnis

-2.104

-3.168

-1.064

160

Zinsergebnis

-33

-34

-1

2,9

Jahresfehlbetrag

-2.137

-3.202

-1.065

163

 

 

Die Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen (einschließlich der Erträge aus Unterkunft, Verpflegung und Betreuung) liegen aufgrund der früheren Schließung einer Einrichtung unter den Plan-Werten. Der Anstieg bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist auf die Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen zurückzuführen. Auf der Aufwandseite sind hauptsächlich der Materialaufwand durch Leihpersonal sowie die Rückstellung für die Schönböckener Str. Gründe für die Abweichung zu den Plan-Werten.

 

 

 


Anlagen

./.