Veröffentlicht am 15.02.2021

Jugendberufsagentur Lübeck schafft Perspektiven

Intensive Betreuung der Kundinnen und Kunden unter 25 Jahren hat sich in der zentralen Anlaufstelle bewährt

 

Um junge Menschen noch besser zu unterstützen, haben sich die Hansestadt Lübeck, Berufsbildende Schulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien, Jobcenter sowie Agentur für Arbeit am 27. November 2019 zu einer Jugendberufsagentur (JBA) zusammengeschlossen. Die Kooperationspartner bündeln ihre Kompetenzen in der Hans-Böckler-Str.1, um gemeinsam Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre individuell auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft zu beraten und zu fördern.

„Niemand darf verloren gehen“ - so lautet das Motto der JBA, von dem auch Joeline Gehrmann profitierte. „Vor einem Jahr befand ich mich in einer für mich ausweglosen Situation“, schildert die 24-jährige. „Ich war auf Wohnungssuche und machte eine schwere Zeit mit vielen privaten Problemen durch“. Im Gespräch mit ihrer persönlichen Ansprechpartnerin Alexandra Clasen-Oldenburg berichtete sie von ihrer Wohnungssuche und der damaligen Not.

„Im Beratungsgespräch wurde eine Standortbestimmung durchgeführt, um zu schauen, in welcher Ausgangslage sich die Kundin zu dem Zeitpunkt befand. Es zeigte sich, dass es im ersten Schritt darum gehen musste, die persönliche Situation von Frau Gehrmann zu stabilisieren. Erst danach war an eine Arbeitsaufnahme zu denken“, erinnert sich die persönliche Ansprechpartnerin.

Mit dem Einverständnis von Joeline Gehrmann ging es im Anschluss an das Gespräch einige Büros weiter zu den Mitarbeitenden des Teams Jugendhilfe der Hansestadt Lübeck.

„Das Team der Jugendhilfe ist in der Jugendberufsagentur direkt und unkompliziert für die Klienten zu erreichen. Die Sozialarbeiter:innen vor Ort haben Erfahrungen in vielen Lebenslagen. Die Jugendberufsagentur ist ein gutes Beispiel dafür, wie es durch behördenübergreifendes Kooperieren gelingen kann, Jugendliche vor Ort optimal zu unterstützen“, erläutert Hansjörg Diers, städtischer Koordinator der Jugendberufsagentur. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern laufe in der Praxis sehr gut.

Im weiteren Verlauf konnten die vorhandenen Schwierigkeiten Stück für Stück bewältigt und Lösungen geschaffen werden. „Alle Gespräche wurden vertraulich und respektvoll behandelt“, bestätigt Joeline Gehrmann. „Insgesamt betrachtet bekam ich - in sehr kurzer Zeit - auf kurzem Weg, viele wertvolle Hilfestellungen und Kontakte vermittelt. Dadurch, dass die Behörden zentral unter einem Dach zu finden sind, ging alles sehr schnell und ich hatte keine extra Laufereien.“

Joachim Tag, Vorsitzender der JBA-Steuerungsgruppe und Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck ist überzeugt von dem Konzept und fasst zusammen: „Das erste Jahr der Jugendberufsagentur war Corona-bedingt mit vielen Herausforderungen versehen. Den beteiligten Akteuren ist es trotz der schwierigen Zeit gelungen, den Jugendlichen ein ganzheitliches, abgestimmtes Konzept zu bieten. Es wurde auf überwiegend digitalem Weg weiterhin beraten und unterstützt, so dass jungen Menschen trotz Krise der Einstieg in den Beruf gelang. Die intensive Betreuung der Kundinnen und Kunden unter 25 Jahren hat sich in der zentralen Anlaufstelle bewährt und wurde kontinuierlich den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen angepasst.“

Nachdem sich die Situation stabilisierte, konnte sich Joeline Gehrmann Gedanken über ihre berufliche Situation machen. Dabei wurde sie ebenso von den entsprechenden Teams der JBA unterstützt und beraten. Sie entschied sich für eine Weiterbildung im Bereich Pflege. Älteren und kranken Menschen helfen, das war ihr beruflicher Traum. Ein durchgeführtes Praktikum im Rahmen der Weiterbildung beim ambulanten Dienst Braukmann Care GmbH in Lübeck war erfolgreich, so dass sie dort zum 1. Februar Arbeit aufnahm. +++

Quelle: Jugendberufsagentur Lübeck