Veröffentlicht am 04.04.2011

Brandbekämpfung bei der Firma Remondis

Auswertungen der Bodenproben dauern noch an

Am 31. März 2011 um 20:03 Uhr wurde die Leitstelle der Feuerwehr Lübeck über eine automatische Brandmeldeanlage und außerdem über einen Notruf eines vor Ort anwesenden Wachdienstes von einem Feuer in einer offenen Halle der Firma Remondis in der Steinbrückerstraße in Lübeck alarmiert.

Die ersten Kräfte der Feuerwehr trafen nach 8 Minuten an der Einsatzstelle ein. Durch eine gezielte Brandbekämpfung konnte um 20:44 Uhr „Brand unter Kontrolle“ gemeldet werden. Da die Paletten zum Ablöschen mit einem Gabelstapler der Firma auseinandergezogen werden mussten, konnte erst um 21.33 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden.

Von dem Brand betroffen oder in Mitleidenschaft gezogen waren 30 Paletten mit insgesamt 360 Fässern. Nach bisheriger Übersicht wurden ca. 4 Paletten bzw. bis zu 50 Fässer vom Feuer beschädigt. Überwiegend scheinen die Umverpackungen und weniger die Inhaltsstoffe gebrannt zu haben. Der Inhalt der Gebinde soll laut Deklaration aus Abfällen aus der Landwirtschaft bestehen und aus der Ukraine kommend für eine Verbrennung in Brunsbüttel in Lübeck zwischengelagert werden.

Da die Stoffe als giftig eingestuft sind wurden der Löschzug Gefahrgut und weitere Spezialfahrzeuge der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren entsandt. Insgesamt waren von der Feuerwehr Lübeck ca. 50 Einsatzkräfte im Einsatz.

Die Bewohner der angrenzenden Stadtteile wurden über Rundfunk sowie über Lautsprecherdurchsagen der Polizei und Feuerwehr aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen.

Zunächst in Vertretung für den Innensenator verschaffte sich Senator Sven Schindler an der Einsatzstelle einen Überblick über die Lage. Später ließ sich auch Innensenator Bernd Möller direkt vor Ort informieren.

Die möglicherweise durch den Brand entstandenen Schadstoffe sind mit den üblichen Messmöglichkeiten einer Feuerwehr nicht nachweisbar. Aus diesem Grunde forderte die Feuerwehr die Analytische Task Force der Feuerwehr Hamburg an, die Proben von Löschwasser, Brandgut und Luft untersuchte. Diese Einrichtung ist im Bundesgebiet an sieben Standorten verfügbar.

Innensenator Bernd Möller hat über den Bereich Umweltschutz die Entnahme von Bodenproben in der Umgebung veranlasst. Mit der Ermittlung und Bewertung der Messergebnisse wird ein Speziallabor beauftragt. Die Ergebnisse der Analysen von Löschwasser, Brandgut, Luft und Boden sollen auch darüber Aufschluss geben, ob weitere Maßnahmen zum Gesundheitsschutz erforderlich sind.

Bereits am 9. Januar 2011 waren Fässer mit als giftig deklarierten Stoffen in Brand geraten. Die genaue Brandursache konnte nach hier vorliegenden Informationen bisher nicht eindeutig geklärt werden.

Zur Ermittlung der Brandursache gestern hat die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen. +++