Veröffentlicht am 04.05.2009

Viel mehr als nur ein grüner Rasen

Aufenthaltsfläche an der Holstentorhalle wird bis zum August komplett neu gestaltet

Der Vorplatz der Lübecker Holstentorhalle wird jetzt neu gestaltet. Die unweit des Holstentores gelegene Freifläche bekommt eine offene Rasenfläche mit diagonal hindurchführenden Wegen. Die Bauarbeiten haben am Montag, 4. Mai 2009 begonnen.

Seit April 2007 nutzen Studenten der Musikhochschule Lübeck die Probenräume in der umgebauten Holstentorhalle. Vor zwei Jahren wurde der direkte Vorplatz der historischen Halle neu gestaltet. Jetzt folgt die Herrichtung der Platzfläche zwischen Holstentorhalle und Holstentorplatz.

Gestaltungskonzept: Das rund 5300 Quadratmeter große Areal wird einen nicht eingezäunten und begehbaren Rasen erhalten, der durch Wegeachsen gegliedert wird. Der Hauptweg knüpft an die neue Fußgängerbrücke über die Trave an und schafft eine attraktive Verbindungen in Richtung Touristeninformation / Hauptbahnhof wie auch zu den Wallanlagen und zum Parkhaus an der Possehlstraße.

Für die beiden Diagonalen ist als Bodenbelag ein Klinker mit gelb-rötlichem Farbspiel vorgesehen. Die Plätze an den beiden Enden der Diagonalen werden mit hochwertigen Betonplatten ausgestattet. Neben dem Kiosk entsteht eine Treppenanlage mit direkter Verbindung zur Wallstraße.

Parallel zum Holstentorplatz wird „in zweiter Reihe“ eine platzartige Wegefläche gebaut, die eine „wassergebundene“ Naturoberfläche erhält, die zum Verweilen unter blühenden Bäumen einlädt. Hier sind bereits im Frühjahr 2008 sechs Zierkirschen gepflanzt worden. Sie blühen im April und Mai in weißer Pracht und setzen durch eine kräftige rote Herbstfärbung markante Akzente.

Zum Holstentorplatz schafft eine tischhohe, gut überschaubare Hecke die gewünschte Abschirmung zu dem pulsierenden Treiben an der Straße. Zusammen mit der Baumreihe entsteht ein halboffener Filter, der die Aufenthaltsqualität im Bereich der Rasenfläche stärkt und dabei die Blickbeziehungen vom Holstentorplatz zur Holstentorhalle offen hält.

Musikstufen. Vor der Holstentorhalle wird eine flache, rund ein Meter hohe Bodenmodellierung geformt, die nahezu einen Halbkreis beschreibt und sich dabei zum Gebäude öffnet. Zur Binnenseite werden in drei Reihen Sitzstufen hergestellt. Die Rasenböschung an der Außenseite wird mit unterschiedlichen Böschungsneigungen modelliert. In Richtung Wallstraße erhält der Bodenkörper eine kontinuierlich flacher werdende Böschung, die an warmen Sommertagen auch als Liegefläche einlädt.

Die Musikstufen bieten rund 90 Zuschauern Platz. Zusätzlich könnte in der Innenfläche des Halbrundes eine Stuhlreihe für Zuschauer aufgestellt werden. Die Anlage steht für musikalische Veranstaltungen der Hochschule im Freien zur Verfügung. Im alltäglichen Gebrauch werden die Stufen zum Verweilen von Studenten, Passanten oder Touristen gleichermaßen genutzt.

Bepflanzung. Oberhalb der Rasenböschung zur Wallstraße ist eine Hecke aus Eiben vorgesehen, die den Pflanzen-Kanon der Wallanlagen aufgreift und dabei das Plateau vor der Holstentorhalle zusätzlich hervorhebt. Auch an der Seite zum Holstentorplatz und zur Possehlstraße sind Eibenhecken geplant, so dass die Platzfläche an ihren Außenrändern einheitlich gefasst wird.

Auf der großen Rasenfläche ist bereits im Frühjahr vergangenen Jahres ein einzelner Solitärbaum, eine Gleditsie, gepflanzt worden. Sie zeichnet sich durch einen lockeren Wuchs, eine lichte Krone und ein sehr reizvolles Farbspiel in gelb-grünen Farbtönen während der Sommermonate aus.

Möblierung. An der Touristeninformation und am Kiosk werden zusätzliche Fahrradständer aufgestellt. Nahe des Kiosks befindet sich derzeit ein Schaukasten des Vereins Weltkulturerbe der Hansestadt Lübeck, der das historische Holstentor zeigt. Er wird, in Abstimmung mit dem Verein, umgesetzt und in die Freifläche vor der Touristeninformation integriert. Der neue Standort ermöglicht einen deutlich besseren Blickwinkel zur Betrachtung des Ensembles rund um das Holstentor. Zudem sind für die diagonalen Wegeverbindungen neue Hinweisschilder in dem für die Altstadt üblichen Design vorgesehen.

Im Randbereich des gesamtes Platzareals vor der Holstentorhalle sind, locker verstreut, 15 Sitzblöcke aus hochwertigem Beton mit Sitzauflage aus Holz placiert, die Touristen zum Verweilen einladen. Man kann dort seine erste Postkarte schreiben. Oder: Studenten aus der Holstentorhalle nutzen die Sitzgelegenheiten für eine kreative Pause. Von Ferne dringt derweil Musik aus den Probenräumen an die Ohren der Passanten.

Kosten und Bauzeit. Finanziert wird das Bauvorhaben von der Possehl-Stiftung mit einem Gesamtvolumen von 348 000 Euro. Hinzu kommt ein Eigenanteil der Hansestadt Lübeck in Höhe von rund 35 000 Euro. Das Bauvorhaben soll bis Ende August 2009 fertiggestellt sein. +++