Veröffentlicht am 15.11.2006

Beraterunternehmen zieht Angebot bei LHG zurück

Die Beratungsgesellschaft KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft, die sich bei der europaweiten Ausschreibung um eine geplante Teilprivatisierung der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) beworben hat, zieht ihr Angebot auf Mitwirken bei der Privatisierung zurück und bittet die Hansestadt, von einer Auftragsvergabe abzusehen. Damit wolle man den Anschein der Befangenheit vermeiden, der in Zusammenhang mit der Hamburger Hafenbetreibergesellschaft HHLA, die ebenfalls von der KPMG beraten wird, gesehen werden könnte, teilte das Unternehmen heute der Hansestadt mit.

Bürgermeister Bernd Saxe und Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel bedauern den Rückzug. „Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung des Beratungsmandats bei der geplanten Teilprivatisierung der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH hat die renommierte Beratungsgesellschaft KPMG das beste Konzept vorgelegt und war deshalb für uns erste Wahl bei der Auftragsvergabe,“ erklärte Halbedel. Die KPMG habe sich parallel zu der Lübecker Ausschreibung auch an der ebenfalls europaweiten Ausschreibung der Freien und Hansestadt Hamburg zur Teilprivatisierung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) beteiligt. „Darüber hatten uns die Verantwortlichen bei der KPMG frühzeitig unterrichtet“, so Halbedel. Zwischenzeitlich habe die KPMG dieses Mandat gewonnen und ihre Beratungstätigkeit bereits aufgenommen.

Eine sorgfältige Prüfung seitens KPMG komme zu dem eindeutigen Ergebnis, dass beide Beratungsaufträge zu keinerlei Interessenkonflikten im vergabe- oder berufsrechtlichen Sinne führen würden. Dennoch wolle die KPMG alles tun, um auch nur den Anschein einer möglichen Befangenheit zu vermeiden und habe deshalb die Hansestadt Lübeck gebeten, von einer Auftragserteilung abzusehen.

Die Stadtverwaltung bedauert, dass eine Zusammenarbeit mit der KPMG nicht zustande kommt. „Wir werden nunmehr aus den weiteren Bewerbungen qualifizierter Beratungsunternehmen ein geeignetes Angebot auswählen“, so Bürgermeister und Wirtschaftssenator. +++