Veröffentlicht am 08.11.2006

Bündnis für Sauberkeit: Projekt für Ein-Euro-Jobber vorgestellt

Seit Ende September 2006 reinigen 20 Ein-Euro-Jobber überall dort im Stadtgebiet Flächen von Müll und Unrat, wo kein Maschineneinsatz möglich ist – sie holen Flaschen, Papier und sonstigen Unrat aus Hecken und Gräben sowie sonstigen Ecken, in denen immer wieder Müll achtlos weggeworfen wird. Träger dieses Projekts sind die Vorwerker Diakonie und das Lübeck Management im Rahmen des von Innensenator Thorsten Geißler ins Leben gerufenen „Bündnis für Sauberkeit“. Das Beschäftigungsprojekt für 20 Langzeitarbeitslose läuft in einem ersten Schritt zunächst ein halbes Jahr. Bei einem Pressetermin wurde es heute vorgestellt.

Der Einsatz der Langzeitarbeitslosen erfolgt in enger Absprache mit den Entsorgungsbetrieben Lübeck (EBL). Denn gereinigt werden Flächen, die außerhalb der Flächen liegen, die über die Straßenreinigungssatzung definiert sind und somit außerhalb des normalen Aufgabenspektrums der EBL liegen. Senator Geißler: „Sowohl die Mitarbeiter der EBL als auch die Mitarbeiter des Projekts leisten sinnvolle Arbeit und sorgen für ein saubereres und attraktiveres Lübeck. Dies verdient die Anerkennung der Gesellschaft.“

Als Unterkunft für die Ein-Euro-Jobber dient ein früheres Betriebsgelände der EBL an der Kastorpstraße. Die Gemeinnützige Stiftung Sparkasse zu Lübeck hat einen Kleinbus mit Anhänger finanziert, mit dem die mit gelben Arbeitsanzügen mit der Aufschrift „Bündnis für Sauberkeit“ ausgestatteten Ein-Euro-Jobber zu ihren Einsätzen fahren.

Sozialarbeiter Felix Kösters von der Vorwerker Diakonie und Organisator des Beschäftigungsprojekts, ist begeistert, wie gut das Projekt angelaufen ist: „Die Beschäftigten sind sehr engagiert, ausgesprochen diszipliniert und zuverlässig. Unsere Arbeit stößt bei der Bevölkerung durchweg auf positive Resonanz. Wir bekommen Hinweise, wo wir auch unbedingt tätig sein sollten. Es gibt nun einmal Ecken, die ziehen Müll und Unrat einfach an. Wir machen mit dem Projekt das weg, was andere schon lange stört. Und so etwas kommt einfach gut an.“

Ziel des Beschäftigungsprojekts ist in erster Line die Wiedereingliederung der Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Kösters weiß aber, dass das Projekt noch eine weitere wichtige Dimension hat: „Ein Teilnehmer hat mir im Bewerbungsgespräch seine Motivation genannt: Er möchte endlich einmal wieder Feierabend haben. Er möchte erzählen können, was am Tag los war und abends beim Tatort mit dem Gefühl etwas Nützliches getan zu haben, ein Bierchen trinken. Das versuchen wir mit dem Projekt zu ermöglichen.“

Senator Geißler weist darauf hin, dass über die Telefonnummer 122–77 77, das Stadtpflegetelefon, Müllecken den Entsorgungsbetrieben gemeldet werden können: „Die EBL wissen, wer für die Flächen zuständig ist und veranlassen dann die Beseitigung des Unrats.“ +++

Hinweis: Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Vorwerker Diakonie und der Hansestadt Lübeck.