Halbedel: Hilfestellung bei drohenden Stromsperrungen

Veröffentlicht am 06.11.2006

Halbedel: Hilfestellung bei drohenden Stromsperrungen

Halbedel: Hilfestellung bei drohenden Stromsperrungen

060917L 2006-11-06

Rund 900 Haushalte, die Schwierigkeiten hatten, ihre Strom- oder Gasrechnungen zu bezahlen, profitieren von einer durch Lübecks Sozialsenator Wolfgang Halbedel initiierten Zusammenarbeit zwischen der Hansestadt Lübeck, gemeinnützigen Beratungsstellen, ARGE und Stadtwerken. Darauf weist Senator Halbedel zu Beginn der Heizperiode hin.

Die während des Winters 2005/2006 durchgeführten Stromsperrungen bei sozial schwachen Mitbürgern wurden von Wirtschafts- und Sozialsenator Halbedel sofort zum Anlass genommen, auf eine humane Lösung im Umgang mit diesen Stromkunden zu drängen. Auf seine Veranlassung wurde eine Vereinbarung zwischen der Hansestadt Lübeck, der ARGE und den Stadtwerken Lübeck erarbeitet, die es sozial schwachen Mitbürgern ermöglichte, unter bestimmten Voraussetzungen auch weiterhin Strom beziehen zu können. Diese Vereinbarung über den Umgang mit offenen Rechnungen von sozial schwachen Haushalten zeigt positive Wirkung. Rund 900 Haushalten konnte geholfen und so eine Sperrung der Lieferung von Strom und Gas vermieden werden.

„Gemeinsam mit den Stadtwerken Lübeck, einigen gemeinnützigen Beratungsstellen und der ARGE sind zu Beginn dieses Jahres vielfältige Möglichkeiten erarbeitet worden, um Kunden mit aktuellen oder zurückliegenden Zahlungsschwierigkeiten Lösungen anzubieten“, sagte Senator Halbedel.

Die Problemlösungen reichen von der Überweisung der monatlich an die Stadtwerke zu zahlenden Abschläge durch die ARGE oder den Bereich Soziale Sicherung, über die Einräumung von Ratenzahlungsvereinbarungen bei Altschulden durch die Stadtwerke bis hin zur Darlehensgewährung bei Altschulden durch die Sozialbehörden in ganz besonderen Einzelfällen. Als weitere Maßnahme in besonderen Härtefällen werden sich die Stadtwerke Lübeck bemühen, noch vor diesem Winter eine so genannte Prepaid-Karte anbieten zu können. Mit dieser Prepaid-Karte kann der Kunde selbst bestimmen, wann und wie viel Strom er verbrauchen will.

„Die mit den Stadtwerken Lübeck und der ARGE getroffenen Vereinbarungen und die vorhandenen Instrumente zur Behandlung von Härtefällen haben sich bewährt und werden weiter angeboten und verfeinert“, so Halbedel. Selbstverständlich stehen diese Instrumente auch im bevorstehenden Winter für neu auftretende Problemfälle, das heißt für zur Zeit noch nicht betreute Fälle, zur Verfügung.

Bedauerlich sei, dass viele Betroffene die ihnen angebotene Hilfe nicht annehmen oder sich nicht an getroffene Vereinbarungen halten. So kommen rund 40 Prozent der Fälle ihrer Verpflichtung zur Zahlung von Altschulden nicht nach.

„Die Stadtwerke sehen sich deshalb in absehbarer Zeit gezwungen, wieder Sperrungen vorzunehmen“, befürchtet Halbedel. Diese Maßnahme wird jetzt aus wirtschaftlichen Gründen für die Stadtwerke Lübeck erforderlich. Die Aktion wird in Abstimmung zwischen der Hansestadt Lübeck und der ARGE Lübeck vorgenommen und ist so terminiert, dass säumige Zahler vor Beginn der kalten Jahreszeit eine letzte Chance bekommen, Außenstände zu begleichen.

Die Hansestadt Lübeck prüft darüber hinaus Problemfälle der ARGE und der Sozialen Sicherung, bei denen Säuglinge und Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr durch eine Stromsperre in Mitleidenschaft gezogen werden könnten und ist bemüht, hier für unbürokratische Abhilfe zu sorgen.

„Wir appellieren aber dringend an alle im ARGE-Bezug befindlichen säumigen Zahler, sich unverzüglich an die Hansestadt Lübeck oder die ARGE zu wenden, um so zu einer guten Lösung für alle Beteiligten zu kommen. Dennoch haben wir Verständnis für die Situation der Stadtwerke Lübeck, auf dieses letzte Mittel zurückzugreifen, wenn nachhaltig und hartnäckig abgeschlossene Zahlungsvereinbarungen nicht eingehalten werden. Dies ist auch ein Gebot der Fairness gegenüber jenen sozial schwachen Haushalten, die sich wirklich bemühen und viel Energie und Mühe aufbringen, um ihre Rechnungen pünktlich zu zahlen“, sagte Halbedel abschließend.

Für Informationen ist ab sofort wieder die Hotline der Hansestadt Lübeck unter der zentralen Rufnummer (0451) 122-44 60 erreichbar. Diese Rufnummer ist montags und dienstags von 8 bis 14 Uhr, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 8 bis 18 Uhr besetzt. +++