Lübecks Lärmminderungsplan Vorbild für Ostsee-Staaten

Veröffentlicht am 04.05.2006

Lübecks Lärmminderungsplan Vorbild für Ostsee-Staaten

Lübecks Lärmminderungsplan Vorbild für Ostsee-Staaten

060356R 2006-05-04

Am Freitag und Sonnabend, 5. und 6. Mai 2006, treffen sich Umweltexperten aus dem Baltikum, Skandinavien, Polen sowie weiterer Staaten des früheren Ostblocks und aus Deutschland zu einem UBC Umwelttreffen in Lübeck. Sie treffen bereits am heutigen Donnerstagabend in der Hansestadt ein, die sie im Rahmen einer Altstadtführung durch Lübecks Gassen, Gänge und Höfe kennen lernen.

Die eigentliche UBC-Konferenz beginnt dann am Freitagvormittag um 10 Uhr in der Musik- und Kongresshalle (MuK) mit rund 45 Teilnehmern aus Städten rund um die Ostsee (Union of the Baltic Cities – UBC). Im Mittelpunkt des Treffens steht die Vorbereitung eines Aktionsprogramms für die nächsten fünf Jahre, mit denen aktuelle Umweltthemen und –probleme begegnet werden soll. Dazu zählen die Verbesserung der Luftqualität und die Luftreinhaltung (Air Quality), Maßnahmen zur Lärmvermeidung- und –reduzierung (Noise), der Umgang mit schadstoffhaltigen flüssigen Abwässern (Solid Waste) und der Klimaschutz (Climate Protection).

Darüber hinaus wird den Teilnehmern - größtenteils die Leiter der Umweltämter der jeweiligen Städte sowie Physiker und Stadtplaner – anhand von Beispielen aus westlichen Staaten und Kommunen erklärt, wie EU-Richtlinien und –Verordnungen anzuwenden und umzusetzen sind. Dieses Trainingsprogramm, genannt CAPACITY, soll in den Jahren 2006 bis 2008 laufen und sich insbesondere auf Städte in Russland, dem Baltikum und Polen konzentrieren. Während der UBC-Konferenz in der MuK werden den Teilnehmern der Tagung dazu vorbildliche Projekte vorgestellt - zwei davon sind Lübecker: Der Lärmminderungsplan der Hansestadt und die Maßnahmen zur Luftreinhaltung, insbesondere in Travemünde (Emissions from Ships), sowie das Bioindikatorenprogramm (mit Hilfe von Flechten), durch das Aussagen zur Luftqualität getroffen werden kann. Das Programm zur Verminderung des Schadstoffausstoßes von Schiffen wird der UBC-Beauftragte der Hansestadt Lübeck, Ralf Giercke, von den Stadtwerken Lübeck vorstellen.

Der Lübecker Lärmreduktionsplan ist letztlich nichts anderes als die Umsetzung einer EU-Richtlinie. Durch die Präsentation dieses Plans wird den Konferenzteilnehmern beispielhaft beschrieben, welche Wege beschritten werden können und müssen, um EU-konform zu handeln. „Global denken, lokal handeln“, so Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler, „ist dabei das treffende Motto.“ Allein dieses Beispiel zeige, wie wichtig es für die Hansestadt Lübeck ist, mit anderen Städten Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu informieren und von anderen zu lernen. So referieren Experten aus Kaliningrad (Russland) und Klaipeda (Litauen) zu den Topics Climate Protection und Costal Protection. Vorgestellt wird unter anderem anhand eines Beispiels aus Kaliningrad, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Qualität von Biogas zu verbessern, das aus Deponieabgasen gewonnen wird.

Am Nachmittag werden die genannten Themen dann in Arbeitsgruppen vertieft und besprochen. Die Ergebnisse werden zwischen 17 und 17.30 Uhr vorgestellt, ehe im Anschluss daran der gesellige Teil des Meetings mit einer Travefahrt nach Travemünde beginnt und einem Abendessen auf der Viermastbark Passat endet.

Am Sonnabend, 6. Mai, besuchen die UBC-Gäste die Stadtverkehr Lübeck GmbH, den hiesigen Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs (Busse). Während eines zweistündigen Besuchs – von 10 bis 12 Uhr – wird ihnen erläutert, welche Umweltauflagen der ÖPNV zu befolgen hat, welche neuen technischen Lösungen es in der Motorenentwicklung gibt, und was sich hinter dem Stichwort „e-logistics“ verbirgt. Die UBC-Konferenz, übrigens die zweite UBC-Umweltkonferenz in Lübeck, endet am Sonnabendmittag. +++