Preis der AG Historischer Städte 2006 ausgelobt

Veröffentlicht am 19.04.2006

Preis der AG Historischer Städte 2006 ausgelobt

Preis der AG Historischer Städte 2006 ausgelobt

060295R 2006-04-19

Die Arbeitsgemeinschaft historischer Städte lobt zum dritten Mal den Bauherrenpreis für Beispiele „hervorragender Sanierung oder Neubau im historischen Stadtkern“ aus. Zu der AG gehören die Städte Bamberg, Görlitz, Meißen, Regensburg, Stralsund und die Hansestadt Lübeck, die derzeit den Vorsitz der AG innehat. Bausenator Franz-Peter Boden hat heute bei einem Pressetermin die Einzelheiten des Wettbewerbes vorgestellt, der Möglichkeiten einer qualitätvollen Weiterentwicklung und Stärkung der historischen Stadtkerne für die Zukunft aufzeigen und Anregungen für künftige Bauherren geben soll. Unter Stadtkern sind jeweils die Altstadt sowie ihre unmittelbaren Randbereiche zu verstehen.

Bausenator Boden hofft, dass sich möglichst viele Teilnehmer an dem Wettbewerb beteiligen. „Denn je mehr teilnehmen, desto interessanter wird der Wettbewerb, der letztlich auch als kleine Anerkennung für diejenigen zu sehen ist, die sich für die Alt- oder Kernstadt engagiert haben.“

Für den ersten Wettbewerb 1998 hatten sich acht Lübecker Projekte beworben, in der engeren Auswahl waren die Umnutzung der ehemaligen Rösterei Wahmstraße 43/45, der Neubau eines Einfamilienhauses Große Gröpelgrube 30 sowie die Sanierung des ehemaligen Speichers An der Untertrave 34, Umbau zum Möbelladen. Preisträger wurde das Bauherrenehepaar Elsner für den Umbau der ehemaligen Rösterei.

Beim zweiten Wettbewerb 2002 wurden sieben Lübecker Projekte eingereicht, die drei der engeren Wahl waren Glockengießerstraße 44 (Sanierung und Anbau mit sechs Wohnungen und einer Jugendausbildungsstätte), Engelswisch 20 (Neubau des Ganghauses als Wohnhaus) sowie Dankwartsgrube 26 (Sanierung des ehemaligen Handwerkerhauses als Umbau zum Einfamilienhaus). Preisträger wurde in diesem zweiten Wettbewerb die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit für die Realisierung des Projektes Glockengießerstraße 44, das sowohl einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung als auch zur Sozial- und Infrastruktur der Innenstadt leistete.

Auch der dritte Wettbewerb 2006 wendet sich wieder an private Bauherren sowie öffentliche und private Institutionen, die seit 2002 in der Lübecker Altstadt und deren Randbereichen eine Gebäudesanierung oder einen Neubau realisiert haben. Die Maßnahmen müssen bei Anmeldung abgeschlossen sein, pro Einsender sind zwei Arbeiten zulässig.

Erforderliche Unterlagen sind Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Erläuterungsbericht (zwei DIN A 4 Seiten), zwei Fotos (13 x 18 cm) der Außenansicht, sowie ein Foto (13 x 18 cm) des Gebäudes / der Gebäude im städtebaulichen Umfeld.

Darüber hinaus werden Informationen zur Nutzung (vorher/nachher) und zur Innenarchitektur benötigt. Die Unterlagen sind in einem verschlossenen Umschlag bis zum 31. Mai 2006 einzureichen an die Hansestadt Lübeck, Fachbereich Planen und Bauen, Preis der AG historischer Städte, Herrn Wolfgang Weber, Mühlendamm 12, 23539 Lübeck.

Die eingereichten Beispiele werden beurteilt nach:

1. Umgang mit historischer Bausubstand
2. Einfügung in die Gebietsstruktur
3. Eigenständigkeit des Entwurfsgedankens
4. Funktionaler Beitrag zur Stärkung der Altstadt
5. Verhältnis Ökonomie Ökologie
6. Zweckmäßigkeit der Bautechniken und Baustoffe
7. Verhältnis ehemaliger / zukünftiger Nutzung
8. Soziale Komponente (z.B. Mischung verschiedener Nutzungs- und Wohnformen)

Entscheidend für die Bewertung ist auch der Gesamteindruck.

Für Fragen steht Wolfgang Weber unter der Telefonnummer (0451) 122-61 25, per Fax 122-951 61 25 oder per E-mail: wolfgang.weber@luebeck.de , zur Verfügung.

Verfahren:

Jede Mitgliedstadt stellt eine örtliche Jury, die drei Objekte für die gesamtheitliche Jury, in der alle Mitgliedsstädte vertreten sein werden, auswählt und einreicht. Die Lübecker Jury wird sich aus Fachleuten der Stadtverwaltung und Externen zusammensetzen. Die Entscheidung über die drei besten Lübecker Wettbewerbsbeiträge wird Ende August getroffen. Diese drei ausgewählten Lübecker Projekte werden dann nach Stralsund geschickt, wo am 12. und 13. Oktober 2006 die Endauswahl stattfindet. Dort bilden unter anderem die Bürgermeister beziehungsweise die Oberbürgermeister der Mitgliedsstädte der „AG Historischer Städte“ das Entscheidungsgremium. Dieses entscheidet auch darüber, wie viele Preisträger es geben wird.

Als Preisgeld stehen insgesamt 5.000 Euro zur Verfügung. Wenn die Bauherrenschaft des prämierten Objektes eine öffentliche Institution ist, gibt es keinen Geldpreis, sondern nur eine Urkunde. Alle Teilnehmer erhalten eine Urkunde. Neu ist, dass die Sieger in den einzelnen Mitgliedsstädten eine Plakette für das Gebäude erhalten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die offizielle Preisverleihung erfolgt in den jeweiligen Städten. Anschließend wird eine Wanderausstellung der in allen Mitgliedsstädten prämierten Objekte eröffnet und nacheinander in den Mitgliedsstädten gezeigt. +++