Flughafen: Start der Planfeststellung mit „Scoping“-Termin

Veröffentlicht am 27.03.2006

Flughafen: Start der Planfeststellung mit „Scoping“-Termin

Flughafen: Start der Planfeststellung mit „Scoping“-Termin

060235R 2006-03-27

Am Dienstag, 28. März 2006, findet im großen Börsensaal des Lübecker Rathauses ein erster offizieller Termin im Rahmen eines neuen Planfeststellungsverfahrens für den Flughafenausbau statt. Das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Verkehr des Landes Schleswig Holstein hat als Planfeststellungsbehörde über 80 Behörden, Ministerien, Gemeinden und Verbände zu einem sogenannten „Scoping“ eingeladen.

Ein Scoping-Verfahren dient als Sondierung der Erfolgsaussichten einer späteren Anlagenerlaubnis. Der besondere Vorteil des Scoping-Verfahrens ist, dass in einem frühen Stadium Gutachter, Umweltverbände, betroffene Privatpersonen und andere Behörden hinzugezogen werden können. In diesem ersten Schritt im Rathaus wird der Untersuchungsumfang aus naturschutzrechtlicher Sicht festgelegt.

So wird beispielsweise der Untersuchungsraum auf Wunsch des Flughafens rund zwölf mal zwölf Kilometer im Umkreis des Flughafens betragen. Er wäre somit wesentlich größer als im letzten Verfahren. Damit werden auch die Betroffenheiten bis weit in das Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern untersucht werden.

„Diese umfangreiche Diskussion der Planungen unterstreicht die Verpflichtung und Verantwortung des Flughafenbetreibers gegenüber den Anwohnern“, sagt Flughafengeschäftsführer Matthias Seidenstücker. Ein Ausbau des Flughafens für vier bis sechs Millionen Fluggäste schaffe eben nicht nur wichtige Impulse für Wirtschaft und Arbeitsplätze in der Region, sondern bedeutete auch eine Belastung für die direkt betroffenen Menschen und die Umwelt. Hier eine angemessene Balance zu finden sei die Aufgabe der Planfeststellung. Nur wenn dies gelinge, könne das Projekt erfolgreich sein.

Mit Blick auf die angekündigten Demonstrationen der Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm (SGF) sagte der Flughafenkoordinator der Hansestadt Lübeck, Johannes Scharnberg: „Die von Stadt und Flughafen unterstützte Teilnahme der Schutzgemeinschaft am Scopingtermin zeigt, dass auch die Interessen von Verbänden, die einen Ausbau gänzlich ablehnen, im Verfahren Gehör finden werden. Diese Meinung auch in Form von Demonstrationen kundzutun, ist ein demokratisches Grundrecht. Wir freuen uns auf ein offenes und faires Verfahren, wissen aber auch um die persönlichen Betroffenheiten.“ +++