Lübecker können bei den Heizkosten kräftig sparen

Veröffentlicht am 13.02.2006

Lübecker können bei den Heizkosten kräftig sparen

Lübecker können bei den Heizkosten kräftig sparen

060106L 2006-02-13

Lübecker Haushalte haben noch ein großes Potenzial, Heizkosten einzusparen und können somit sowohl der Umwelt als auch dem eigenen Geldbeutel einen Gefallen tun. Dies geht hervor aus der ersten Bilanz der Aktion „Der Lübecker Heizspiegel“, die Umweltsenator Thorsten Geißler am 13. Februar 2006 der Öffentlichkeit vorstellte.

Seit April 2005 beteiligt sich Lübeck mit dem Lübecker Heizspiegel an der bundesweiten Klimaschutzkampagne, die vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Das Heizspiegel-Faltblatt verbunden mit einem kostenlosen Heizgutachten-Service und einem umfangreichen Online-Beratungsangebot ermöglicht Mietern und Hauseigentümern die Bewertung ihres Heizenergieverbrauchs sowie ihrer Heizkosten. Rund 5000 Bürger fragten das Faltblatt bisher nach, 83 ließen die Heizkosten mit einem schriftlichen Heizgutachten überprüfen und über 1300 nutzten den Online-Ratgeber „Heizcheck" im Internet.

„Der Lübecker Heizspiegel und die weiterführenden Beratungsangebote werden von den Lübeckern gut angenommen. Eine regionale Auswertung der erstellten Heizgutachten zeigt, dass bei 94 Prozent der begutachteten Gebäude Einsparpotenziale durch energetische Sanierung vorhanden sind", erklärte Geißler, der zusammen mit den Initiatoren und Partnern die erste Zwischenbilanz der Aktion zog. Mit Maßnahmen wie neuen Fenstern, Dämmung an Dach- und Außenwänden und effizienteren Heizungsanlagen könnten jährlich über 1500 Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen werden. Das verbessere nicht nur die Klimabilanz sondern auch den Kontostand: Jährlich könnten bei den Heizkosten 4,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gespart werden. Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung fiele die Heizkostenabrechnung bis zu 280 Euro geringer aus.

Ein ähnliches Resultat liefert die Auswertung von über 1300 erfolgten Online-Beratungen. Die prognostizierten CO2-Einsparungen belaufen sich hier auf 7500 Tonnen pro Jahr, das entspricht knapp 54 Prozent des ermittelten Gesamtausstoßes. „Wir haben mit den Heizgutachten und der Online-Beratung sieben Prozent der gesamten Lübecker Wohnfläche analysiert. Würden die empfohlenen Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden, entstünde für die regionale Bauwirtschaft ein Umsatzvolumen von knapp 35 Millionen Euro", sagte Gabriele Dietrich von „co2online gemeinnützige GmbH“, dem Projektträger der Klimaschutzkampagne. „Jetzt geht es darum, dass die Bürger die ermittelten Chancen zum Energie und Geld sparen auch nutzen." Dietrich verwies auf die geplante Befragung der Nutzer von Gutachten und Online-Ratgebern: „Wir werden in regelmäßigen Abständen nachfragen, welche Modernisierungsmaßnahmen die Nutzer unserer Beratungsangebote auf den Weg gebracht haben. Aus vergleichbaren Befragungen in anderen Kommunen wissen wir, dass innerhalb von zwei Jahren nach Erstellung der Heizgutachten etwa ein Viertel aller beteiligten Gebäude modernisiert wurde.

Der Heizspiegel, getrennt nach der Beheizung mit Heizöl, Erdgas und Fernwärme, bewertet den Verbrauch des jeweiligen Gebäudes nach vier Kategorien: „optimal", „durchschnittlich", „erhöht" und „extrem hoch". Grundlage des Heizspiegels ist die Auswertung von örtlichen Heizdaten zentralbeheizter Wohngebäude. Mieter und Eigentümer können die Zahlen ihrer Jahresabrechnungen mit den Werten des Heizspiegels vergleichen und so ihr Gebäude einstufen. Der Lübecker Heizspiegel ist als Faltblatt bei folgenden Projektpartnern erhältlich: Bereich Umweltschutz: Dr. Julius-Leber-Straße 50 - 52; Mieterverein Lübeck: Mühlenstraße 28; Haus & Grund: Schmiedestraße 20 - 22; Verbraucherzentrale: Fleischhauerstraße 45; Stadtwerke Lübeck: Moislinger Allee 9

Der Ratgeber kann im Internet unter http://www.luebeck.de/meta/heizspiegel.html heruntergeladen werden. Online können zusätzliche Ratgeber genutzt werden. Mit wenigen Klicks und der Heizkostenabrechnung zur Seite zeigen die Online-Ratgeber, ob die Heizkosten zu hoch sind, welche Modernisierungsmöglichkeiten bestehen und ob sich diese finanziell lohnen, welche Fördermöglichkeiten es gibt und welche Energieträger bei den Bauvorhaben am wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten sind. Für alle, die mehr über ihre Heizkosten und ihren -verbrauch wissen möchten, enthält das Faltblatt einen Gutschein für ein kostenloses Heizgutachten. Gegen Einsendung des ausgefüllten Gutscheins erstellt „co2online“ in wenigen Wochen eine detaillierte Analyse und nennt Empfehlungen für die nächsten Schritte.

Der Lübecker Heizspiegel ist Teil der bundesweiten Klimaschutzkampagne (www.klima-sucht-schutz.de), die vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Projektträger der Kampagne ist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft „co2online gGmbH“. Mit Heizspiegeln, interaktiven Online-Ratgebern, einem Klimaquiz sowie Portalpartnern aus Wirtschaft, Medien, Wissenschaft und Politik motiviert sie private Haushalte, Handel und Gewerbe, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen - und dabei Geld zu sparen.

Der Lübecker Heizspiegel ist einer von insgesamt 36 kommunalen Heizspiegeln, die im Rahmen der Kampagne erscheinen. In Lübeck wird das Heizspiegel-Projekt von verschiedenen Partnern unterstützt: Bereich Umweltschutz, Stadtwerke Lübeck, Mieterverein Lübeck e. V., Haus & Grund Lübeck e. V., Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e. V., Verband Norddeutscher Gebäudeenergieberater e. V., EnergieTisch Lübeck e. V. . +++