Minister Rohwer übergibt Förderbescheid für Nordtangente

Veröffentlicht am 21.12.2000

Minister Rohwer übergibt Förderbescheid für Nordtangente

Minister Rohwer übergibt Förderbescheid für Nordtangente

001059R 2000-12-21

Am heutigen Donnerstag hat Dr. Bernd Rohwer, Minister für Wirtschaft, Technologie und Verkehr des Landes Schleswig Holstein, Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und Bausenator Dr. Ing. Volker Zahn eine Förderzusage für die Nordtangente im Roten Saal des Rathauses überreicht. Das Land fördert das 140 Millionen-Mark-Projekt insgesamt mit rund 94 Millionen Mark.

Die Gesamtkosten für die Nordtangente sind mit rund 140 Millionen Mark veranschlagt. Die Hansestadt Lübeck hat für dieses Bauvorhaben beim Land Schleswig Holstein den Antrag auf Gewährung einer Zuwendung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungs-gesetz und dem Finanzausgleichsgesetz gestellt. Das Straßenbauamt Lübeck hat die eingereichten Bauentwurfsunterlagen unter Mithilfe des Eisenbahnbundesamtes (Außenstelle Schwerin), des Neubauamtes Nord-Ostsee-Kanal (Fachstelle Maschinenwesen Nord) und des Wasser- und Schiffahrtsamtes Lübeck in technischer, wirtschaftlicher und zuwendungsfähiger Hinsicht geprüft.

Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Antragsprüfung wird das Land Schleswig- Holstein die Nordtangente, die das bedeutendste kommunale Straßenbauvorhaben der Nachkriegszeit in Lübeck ist, mit insgesamt rund 94 Millionen Mark fördern. Das Land Schleswig-Holstein mißt der Nordtangente eine erhebliche Priorität zu, so daß die Hansestadt Lübeck in den nächsten Jahren einen hohen Anteil der Fördermittel aus dem Förderprogramm des Landes für den kommunalen Straßenbau erhalten wird.

Eine Vorbedingung für den Bau der Nordtangente, der Neubau des Knotenpunktes Schwartauer Allee/Karlstraße/Bei der Lohmühle einschließlich Vollausbau der Einmündung der Katharinenstraße in die Karlstraße - Einsiedelstraße wurde als eigenständiges Bauvorhaben vom Bereich Verkehr der Hansestadt Lübeck von November 1998 bis Herbst 2000 bereits realisiert. Diese Maßnahme war mit Gesamtkosten in Höhe von rund 9,7 Millionen Mark veranschlagt und wurde mit Landesmitteln in Höhe von rund 6,3 Millionen Mark gefördert.

Die Nordtangente, für die Minister Dr. Rohwer heute Bürgermeister Saxe die Förderzusage aushändigte, verläuft entlang der vorhandenen, jedoch umzubauenden Straßen Einsiedelstraße und Neue Hafenstraße, die kurz hinter der Einmündung der Josephinenstraße beziehungsweise in Höhe des Schuppens 22 mit einer Brücke über die Trave miteinander verbunden werden. Die Streckenlänge der Straßen- und Brückenbaumaßnahmen beträgt rund 1,3 Kilometer. Das Brückenbauwerk besteht aus den Vorlandbrücken Einsiedelstraße und dem beweglichen Mittelteil, das als einflügelige Klappbrücke ausgebildet werden wird. Die Gesamtlänge beträgt insgesamt 181 Meter. Die Klappbrücke hat für die Schiffahrt eine lichte Durchfahrtsbreite von 37,50 Meter. Die lichte Durchfahrtshöhe wurde so gewählt, daß die Klappbrücke für Binnenschiffe nicht geöffnet zu werden braucht. Unter der Vorlandbrücke Einsiedelstraße ist eine zweite Binnenschiffsdurchfahrt vorgesehen.

Der geplante Querschnitt sieht grundsätzlich für die Straßenabschnitte neben den Fahrspuren Baumstreifen, Rad- und Gehwege vor. Im Bereich der Brückenauffahrten werden die Einmündungen aus Gründen der Leistungsfähigkeit verbreitert und erhalten zusätzliche Abbiegespuren. Richtung Nordtangentenbrücke ist jeweils eine zusätzliche Fahrspur als Stauraum während der täglich rund zwei bis drei Brückenöffnungen vorgesehen.

Die Höhenlage bleibt in der Einsiedelstraße weitgehend unverändert, während die Neue Hafenstraße im Einmündungsbereich der Nordtangentenbrücke bis zu maximal vier Meter aufgeschüttet werden muß, um, unter Aufrechterhaltung des längsseitigen Hafenverkehrs am Konstinkai, eine niveaugleiche Einbindung der Nordtangentenbrücke in die Neue Hafenstraße zu schaffen.

Folgemaßnahmen werden am Konstinkai wegen dessen Ouerung durch die Nordtangente erforderlich. Hier werden zur Zeit als Vorwegmaßnahmen die notwendigen Gleisverlegungen bereits durchgeführt. Das alte Werkstattgebäude wurde abgebrochen und von der Lübecker Hafen-Gesellschaft als Ersatz eine neue Werkstatt gebaut. Ebenfalls als vorbereitende Maßnahmen betreibt der Bereich Liegenschaften der Hansestadt Lübeck auf der Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses vom 28. Juni 1999 den Grunderwerb und der Bereich Hochbau ließ mehrere Gebäude abreißen.

Nachdem die Hansestadt Lübeck die Förderzusage erhalten hat, kann mit dem eigentlichen Bau der Nordtangente begonnen werden. Vorgesehen ist, daß die Ausschreibung für die Nordtangentenbrücke in der ersten Hälfte des Jahres 2001 erfolgen soll. In der Neuen Hafenstraße soll im Jahr 2001 mit der Verbesserung des Untergrundes mittels Rüttelstopfverdichtung und den notwendigen Verlegungen der Ver- und Entsorgungsleitungen der Entsorgungsbetriebe Lübeck und der Energie und Wasser Lübeck GmbH (Stadtwerke-Tochter für Strom, Gas, Wasser und Wärme) begonnen werden. +++