Vorbereitung für Hansetag in Riga: Saxe ohne Gegenkandidaten

Veröffentlicht am 20.11.2000

Vorbereitung für Hansetag in Riga: Saxe ohne Gegenkandidaten

Vorbereitung für Hansetag in Riga: Saxe ohne Gegenkandidaten

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Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe hat Ende vergangener Woche in Riga (Lettland) an der Sitzung der Hansekommission teilgenommen, die den Hansetag des kommenden Jahres vorbereitet. Er wird vom 07. bis 10. Juni 2001 in Riga stattfinden. Neben Saxe, Vormann der Hanse, nahmen Vertreter von weiteren 27 Hansestädten, davon eine große Zahl aus den baltischen Republiken und Rußland an dem Treffen teil. Auch Moskau war vertreten. Das zeigt, daß die Hanse sich eines wachsenden Interesses in den Staaten des ehemaligen Ostblocks erfreut. Die Zahl der Aufnahmeanträge von ehemaligen Mitglieds- und Partnerstädten der Hanse aus diesem Teil Europas steigt. Teilgenommen an der Kommissionssitzung haben auch mehrere Vertreter der Youth Hansa, der Jugendorganisation des Städtebundes.

Die Kommission stellte fest, daß die Vorbereitungen des Hansetages durch die Stadt Riga gut vorangehen. Saxe sagte nach seiner Rückkehr: “Es wird mit hohem Einsatz daran gearbeitet, einen gut organisierten ‘Hansetag der kulturellen Vielfalt’ auf die Beine zu stellen. Als besonderes Highlight finden im Rahmen des Hansetages ‘Baltische Jazztage’ statt, die ein Programm auf hohem Niveau versprechen.”

Die Kommission hat auch die erstmals in Riga stattfindenden Wahlen des Vormanns der Hanse und seiner Stellvertreterinnen und Stellvertreter vorbereitet. Bekanntlich bewirbt sich Lübecks Bürgermeister für das Amt des Vormannes. Seine Bereitschaft wurde einstimmig positiv zur Kenntnis genommen. Nach den Rückmeldungen ist zu erwarten, daß alle Länder, in denen es Hansestädte gibt, ihn in dieses Amt wählen werden. Weitere Bewerbungen um das Amt des Vormanns wurden nicht bekannt. Bislang war der Lübecker Bürgermeister stets Vormann der Hanse. Vorsitzender ist künftig ein gewählter “Vormann”, der wie bisher amtierender Bürgermeister einer Hansestadt sein muß. Diese Änderung wurde im Mai diesen Jahres beim Hansetag in Zwolle vereinbart, als sich dieser Städtebund erstmals eine Satzung gab.

Weiter sind die Positionen eines/r Ersten StellvertreterIn und eines/r Zweiten StellvertreterIn des Vormannes zu besetzen. Der Vormann und die beiden Stellvertreter bilden gemeinsam das Präsidium der Hanse.

Um diese zwei Positionen bemühen sich nach jetziger Bewerberlage drei Kandidaten: Aus Danzig (Polen) Jolanta Murawska, aus Zwolle (Niederlande) John Berends und aus Visby (Schweden) Inger Harlevi. Damit kommt es bei der ersten Wahl des Präsidiums der Hanse voraussichtlich zu einer “Kampfabstimmung” um die Stellvertreterposten. Bürgermeister Saxe sagte dazu: “Dies ist ein völlig normaler demokratischer Vorgang und zeigt das große Interesse, das in den derzeit 127 Mitgliedsstädten an der Mitwirkung in der Hanse besteht.”

Am Rande der Sitzung der Hansekommission wurde dem Lübecker Bürgermeister die große Ehre zuteil, in einem offiziellen Akt die Namensgebung eines frisch restaurierten und mit großem Aufwand originalgetreu wieder hergestellten Saales im historischen “Schwarzhäupterhaus” vorzunehmen. Das Schwarzhäupterhaus ist ein sehr repräsentatives historischen Stadthaus, in dem vornehmlich Empfänge und kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Den Saal ziert an der Stirnseite ein etwa fünf mal drei Meter großes historisches Gemälde, das die Silhouette der Lübecker Altstadt zeigt. Entsprechend taufte Saxe ihn auf den Namen Lübeck-Saal. In diesem Raum wird aus Anlaß des Hansetages der traditionelle Empfang der Hansestadt Lübeck für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Hansestädten und für die Repräsentanten der gastgebenden Stadt Riga stattfinden. +++