Hansestadt Lübeck erwirbt wertvollen Silberschatz

Veröffentlicht am 02.06.2000

Hansestadt Lübeck erwirbt wertvollen Silberschatz

Hansestadt Lübeck erwirbt wertvollen Silberschatz

000444R 2000-06-02

Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe hat mit seiner Unterschrift unter den Kaufvertrag in allerletzter Minute den Ankauf der wertvollen Lübecker Silbersammlung aus Privatbesitz ermöglicht. Um zu verhindern, daß ein anderer Bieter den Zuschlag erhält, muß die Hansestadt einen Kaufpreis von 2,5 Millionen Mark entrichten. Zur Zeit verhandelt sie mit Lübecker Banken über eine günstige Zwischenfinanzierung. “Wir hoffen aber, daß letztlich der größte Teil der Summe durch Spenden und Zuschüsse aufgebracht werden kann, um die eingesetzten Haushaltsmittel so gering wie möglich zu halten,” sagte Saxe am Freitag, 2. Juni, bei einer Pressekonferenz im Rathaus.

Die als “Lübecker Silberschatz” in der Öffentlichkeit bekannte Sammlung besteht aus insgesamt 72 Krügen, Kannen, Pokalen, Humpen, Schalen, Dosen und Prunktellern, die von Lübecker Silberschmieden im 16. bis 19. Jahrhundert gefertigt wurden. Sie stammt ursprünglich aus dem Besitz einer alten Lübecker Patrizierfamilie. Die Sammlung wurde in Teilen in den frühen 70er Jahren bereits einmal im St. Annen-Museum gezeigt und befindet sich seit den 80er Jahren als Ganzes im europäischen Ausland.

Der “Lübecker Silberschatz” wurde in den vergangene Tagen von zwei Experten der Kulturstiftung für historisches Silber der Länder, Dr. Seelig und Dr. Bursche, in Augenschein genommen. Laut deren Gutachten stellt er “eine einzigartige geschlossene Sammlung” dar, “wie sie in solchem Umfang, in solcher Qualität und mit solcher kunsthistorischen geschichtlichen Aussagekraft nur in langen Jahren mit außerordentlichem Einsatz und großer Kennerschaft aufgebaut werden kann und heute zweifellos nicht mehr zusammenzustellen wäre.” (Dr. Seelig). Die Erwerbung der Sammlung sei für das Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck “von überragender Bedeutung” und werde “mit allem Nachdruck befürwortet”.

Da die Hansestadt die Summe von 2,5 Millionen Mark nicht allein aufbringen kann, hat sie zusammen mit dem schleswig-holsteinischen Kulturministerium einen Finanzierungsplan aufgestellt, nach dem sich die Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein, weitere Stiftungen und Sponsoren, die Kulturstiftung der Länder und der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien an den Kosten beteiligen sollen. “Wir hoffen aber auf die Solidarität der Lübecker Bürgerinnen und Bürger, damit die Sammlung als kulturelles Erbe für unsere Stadt endgültig gesichert werden kann”, sagte Kultursenator Ulrich Meyenborg.

Der Verkäufer, ein anonym bleibender Privatmann, hatte ursprünglich einen Kaufpreis von 3,2 Millionen Mark gefordert. Diese Summe hatte Lübecks Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 24. Mai bereits bewilligt. Sie erschien nach Erstellung der Gutachten anfang der Woche Bürgermeister Saxe jedoch nicht mehr vertretbar, so daß Nachverhandlungen notwendig und letztlich erfolgreich waren.


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