Stadtbibliothek bietet Einblicke ins Lübecker Naturerleben

Veröffentlicht am 06.04.2000

Stadtbibliothek bietet Einblicke ins Lübecker Naturerleben


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Von Dienstag, 25. April, bis zum 20. Mai präsentiert die Lübecker Stadtbibliothek den Besucherinnen und Besuchern die Ausstellung “Naturerleben in Lübeck - ein pädagogisches Projekt”. Die Kreisbeauftragte für Naturerleben, Karin Lammert, selbst Grundschullehrerin, zeigt auf gut einem Dutzend Schautafeln, wie in Lübeck die pädagogisch betreuten Naturerlebnisräume geschaffen wurden und was dort geschieht. Besonders die Aktivitäten mit Kindern werden anhand zahlreicher Fotos veranschaulicht.

Naturerleben bedeutet Wahrnehmung der Natur mit allen Sinnen und richtet sich vor allem an Kinder. “Leider spielen Kinder nicht nur in Lübeck heute weit seltener als noch vor 20 Jahren in der Natur. Einmal, weil naturbelassene Freiflächen und damit geeigneter Abenteuerspielraum innerhalb der Bebauung zunehmend verlorengegangen sind, aber auch, weil Kinder das Spielen in der Natur nicht mehr wie früher erlernen können,” führt Karin Lammert als Begründung für das Projekt aus. “Kannten Kinder um die Jahrhundertwende noch 100 Spiele für draußen, können Grundschüler heute gerade drei oder vier Spiele im Freien nennen. Daß man auch einmal barfuß durch das feuchte Gras laufen kann, auf einen Baum klettert oder eine Laubhütte baut, ist Kindern heute leider erst über Kindergarten, Schule und Elternhaus gezielt zu vermitteln.”

Die Lübecker Naturerlebnisräume - vier gibt es inzwischen - stehen den Anwohnern zwar frei zur Verfügung, der pädagogische Impuls ist aber - leider - stets erforderlich. Das Projekt “Naturerleben an Lübecker Schulen” ist bundesweit einmalig. Es fußt auf einer Zusammenarbeit zwischen dem Schulamt (Beauftragung für Naturerleben) und dem Bereich Naturschutz der Hansestadt Lübeck (Sachmittel), und wird vom Land gefördert. Es ist ein von der Lübecker Agenda 21 anerkanntes Projekt, da Naturerleben sowohl für eine positive Umwelteinstellung, als auch für das Sozialverhalten und die Gesundheit der Kinder wesentlich ist. +++