Hansestadt Lübeck steht zur “Alternative”

Veröffentlicht am 01.02.2000

Hansestadt Lübeck steht zur “Alternative”


000091L 2000-02-01

Die Hansestadt denkt nicht daran, das von dem Jugend- und Kulturzentrum “Alternative” genutzte Grundstück zukünftig als Parkfläche zu nutzen. Lübecks Bausenator Dipl.-Ing. Dr. Volker Zahn wies anders lautende Erklärungen als “ausgemachten Blödsinn” zurück. “Die Alternative ist fester Bestandteil des Kulturkonzeptes der Stadt.”

Hintergrund ist eine Pressemitteilung der Lübecker Jungsozialisten (Jusos) von Dienstag. In ihr äußern die Jusos die Befürchtung, die Stadtverwaltung habe im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer Messehalle offensichtlich Pläne entwickelt, die Fläche an der Willy-Brandt-Allee räumen zu lassen. Das werten die Jusos als “Kampfansage gegen die selbstverwaltete Jugend-, Musik- und Kulturszene in Lübeck.”

Die Empörung der Jusos basiert auf einem verwaltungsinternen Vermerk des Rechnungsprüfungsamtes (RPA), der den Fraktionen der Lübecker Bürgerschaft vorliegt. Danach hatte das RPA geschrieben, daß die für den Bau der Messehalle notwendigen Parkplätze nicht zuschußfähig seien. Deshalb schlug es vor, nach kostengünstigeren Lösungsansätzen zu suchen und verwies darauf, daß das Nutzungsrecht der “Alternative” gemäß Bürgerschaftsbeschluß von Anfang 1998, Ende Februar 2004 endet. Das Grundstück selbst gehört der KWL, die es an die “Alternative” vermietet.

Insofern handelt es sich bei dem Vermerk des RPA um eine nicht mit dem Bereich Stadtplanung abgestimmte und autorisierte Äußerung.

Selbst wenn die Messehalle gebaut werden sollte, ist die “Alternative” nicht in ihrem Bestand gefährdet. Wie Bausenator Dr. Zahn auch am Montag abend bei der Vorstellung der Pläne in der MuK erläuterte, müßte für den Bau der Messehalle lediglich das Gleis am Stadtgraben auf einer kurzen Strecke rund drei Meter in Richtung Jugendzentrum verschoben werden. +++