Vorlage - VO/2021/10488  

Betreff: Freigabe zur Fortsetzung des Projektes "Ersatzneubau GGS St. Jürgen im Mönkhofer Weg 95 in 23562 Lübeck" aufgrund Überschreitung der Projektkosten von >175.000 EUR des veranschlagten Gesamtbudgets
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna Hagen
Federführend:5.651 - Gebäudemanagement Bearbeiter/-in: Brons-Schnell, Heike
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Bauausschuss zur Vorberatung
01.11.2021 
59. Sitzung des Bauausschusses unverändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Entscheidung
23.11.2021 
57. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Anlage 1_Finanzielle Auswirkungen
Anlage 2_Lageplan Außenanlagen
Anlage 3_Fotos_Vorlage St. Jürgen GGS

Beschlussvorschlag


Der Bürgermeister wird beauftragt, die Baumaßnahme „Ersatzneubau GGS St. rgen“ am Standort Mönkhofer Weg 95 mit Mehrkosten von 850.000 fortzusetzen.


 


Verfahren

 

Bereiche/Projektgruppen

Ergebnis

1.201 Haushalt und Steuerung

Zustimmung

4.401 Schule und Sport

Zustimmung

5.660 Stadtgrün und Verkehr

Zustimmung

 

 

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

X

Nein- Begründung:

Eine Beteiligung der Schüler:innen ist bereits vor Beginn der Maßnahme erfolgt.

Im Zuge der Leistungsphase 0 in 2015 wurde mit Lehrerschaft und Elternvertretern eine Beteiligung durchgeführt, um die Interessen der Schüler:innen mit zu berücksichtigen.

 

 

 

 

 

 

 

Die Maßnahme ist:

 

neu

 

 

freiwillig

 

X

vorgeschrieben durch: 

 

 

Mehrkosten > 175.000 €

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

X

Ja (Anlage 1)

 

 

Nein

 

Auswirkung auf den Klimaschutz:

 

Nein

 

X

Ja Begründung:

 

 

Durch die Verdunstung und  Versickerung des Regenwassers von der gesamten Dachfläche des Neubaus sowie des Regenwassers der gesamten Schulhoffläche wird das Regenwassersiel entlastet und die naturnahe Regenwasserbewirtschaftung ressourcenschonend beeinflusst.

 

 

 

Begründung der Nichtöffentlichkeit

gem. § 35 GO:

 

 

 

 


Begründung

 

1 Allgemeines

 

Es wird Bezug auf die Beschreibung der Baumaßnahme der Vorlage VO/2020/08642 vom 26.03.2020 als Freigabe zur Fortsetzung wegen Kostenüberschreitung genommen.

 

1.1   Zeitliche Übersicht

 

EW-Bau:        November 2017

Projektfreigabe zur Umsetzung des Projektes:   25.09.2018 - VO/2018/06363

Baubeginn:        Februar 2019

Freigabe zur Fortsetzung wegen Kostenüberschreitung:  26.03.2020 - VO/2020/08642

Übergabe Gebäude an Nutzer:     15.04.2021

 

1.2 Aktueller Stand der Maßnahme

 

In den Sommerferien 2021 wurden die Arbeiten am Gebäude so weit abgeschlossen. Bereits im April 2021 wurde die Schulnutzung aufgenommen.

 

Die Arbeiten im Bereich der Außenanlagen sind in einigen Bereichen fertig gestellt, diese wurden für die Schüler:innen frei gegeben.

Die Erstellung des Fahrradstellplatzes r ca. 1.100 Schüler:innen auf der ehemaligen Baustelleneinrichtungsfläche sowie die Zufahrt über den Klosterhof ist derzeit noch provisorisch hergerichtet. Derzeit wurde der Aufbau der Stichstraße nur als Schottertragschicht ausgeführt, die, je nach Witterung, verschlammt oder zu Staubemissionen führt.

Die Vegetationsflächen müssen noch ausgeführt werden und es stehen noch ergänzende Maßnahmen an, wie z. B. die Außenmöblierung (Oberstufenschulhof).

 

1.3   Kostenentwicklung

 

Nach der ersten erfolgten Freigabe wegen Kostenüberschreitung im März 2020 entwickelte sich das Projekt zunächst konstant im Bereich des genehmigten Budgets weiter. Im weiteren Verlauf des Jahres 2020 prägte jedoch die Corona-Pandemie das Baugeschehen, es wurde versucht, Mehrkosten im Bereich der 3 % Umsatzsteuerreduzierung aufzufangen. Aufgrund von Lieferengpässen und Mitarbeiter:innenausfällen kam es jedoch zum zeitlichen Verzug, der die Schlussrechnungsstellungen bis über das erste Halbjahr 2021 hinaus bewirkte.

Es liegen Schlussrechnungen vor, die aufgrund von Mehrmengen Kostenüberschreitungen aufweisen. Außerdem waren Nachtragsleistungen erforderlich, um den funktionsgerechten Bau zu ermöglichen.

 

Projektbegleitend wurde von den Planenden und durch das GMHL während der gesamten Bauzeit sondiert, ob Einsparungen in der Umsetzung der Maßnahme erfolgen können. Diese wurden soweit möglich unter Wahrung der Nutzer:innenanforderungen umgesetzt. Die Kostenübersicht der Schlussrechnungsphase der allein ca. 30 hochbaulichen Gewerke gestaltete sich zudem schwierig, da eine Vielzahl an einbehaltenen und strittigen Beträgen, Minderungen, Forderungen erst nun final geklärt werden konnten. 

 

Die aktuellen Kosten stellen sich nach Kostengruppen im Vergleich zur EW-Bau 2017 und zur Kostenkontrolle aus 2020 wie folgt dar:

 

 

 

 

2017

2020

2021

 

 

 

EW-Bau

1. Projektfreig. w.MK

2. Projektfreig. w.MK

KGR

100

Grundstück

0 €

0 €

0 €

KGR

200

Herrichten u. Erschließen

338.000 €

120.000 €

112.000 €

KGR

300

Bauwerk-Baukonstruktion

7.444.000 €

8.585.000 €

9.087.000 €

KGR

400

Bauwerk-Techn. Anlagen

2.953.000 €

3.270.000 €

3.246.000 €

KGR

500

Außenanlagen mit Planung

1.460.000 €

1.946.000 €

2.267.000 €

KGR

600

Ausstattung

125.000 €

188.000 €

44.000 €

KGR

700

Baunebenkosten

2.295.000 €

1.812.000 €

2.091.000 €

Zur Aufrundung (Sicherheit)

              5.000 €

79.000 €

3.000 €

 

Gesamtkosten (brutto)

 

14.620.000         

 

16.000.000          

 

 16.850.000

 

100 %

109,4 %

115,3 %

 

2 Anlass für diese Vorlage

 

Nach § 1 Nr.1 der am 26.03.2015 von der Bürgerschaft beschlossene Fassung der Zuständigkeitsordnung ist eine erneute Entscheidung des Hauptausschusses zur Fortführung des beschlossenen Vorhabens herbeizuführen, wenn die Gesamtkosten um mehr als 20 % oder um mehr als 175.000,- netto überschritten werden. Diese Entscheidung ist jetzt erforderlich, da die Kosten nach der jetzt vorgelegten, überarbeiteten Kostenermittlung um ca. 850.000,- gegenüber der Kostenermittlung aus 2020 steigen.

 

3 Begründungen der Mehrkosten

 

Das Projekt startete bereits unter einem erheblichen Zeitdruck, da der Förderzeitraum für den Gebäudekomplex bei Maßnahmenbeginn Ende 2020 endete (im Laufe des Jahres wurde dieser dann auf Ende 2021 geschoben). Die Corona-Pandemie brach aus, als das Gebäude mitten im Bau war. Erschwerte Bedingungen (Hygieneanforderungen, Personalausfall, Lieferengpässe usw.) wirkten dabei zeitverzögernd und in Konsequenz auch budgeterhöhend.

 

Durch die bundesweiten behördlichen Anordnungen kam es zu KiTa- und Schulschließungen. Dies hat u. a. zu Personalausfällen bei vielen Firmen aus verschiedenen Bundesländern (z. B. Thüringen, Hamburg, Bayern) geführt. Ebenso waren viele Monteur-Unterkünfte geschlossen. Weitere konkrete Beeinträchtigungen des Bauablaufs entstanden durch Erkrankung von Mitarbeitenden, angeordnete Quarantänemaßnahmen für den Betrieb des Auftragnehmers, ausbleibende Materiallieferungen oder Mitarbeiter:innenmangel wegen Einreisebeschränkungen. Eine Baustellenstilllegung konnte vermieden werden, der Bauablauf musste jedoch angepasst werden.

 

 

3.1 Übersicht zu Mehr- und Minderkostenentwicklung (Differenz 2020 zu 2021):

 

KGR

200

Herrichten u. Erschließen

-8.000 €

KGR

300

Bauwerk-Baukonstruktion

+502.000 €

KGR

400

Bauwerk-Techn. Anlagen

-24.000 €

KGR

500

Außenanlagen mit Planung

+321.000 €

KGR

600

Ausstattung

-144.000 €

KGR

700

Baunebenkosten

+ 279.000 €

(nicht benötigte Aufrundungssumme aus 2020)

-76.000 

gesamt (brutto)

+850.000,00 €

 

 

3.2 Erläuterung

 

Darstellung der ausschlaggebenden Abweichungen (Differenz 2020 zu 2021):

 

Zwischen den Kostengruppen hat es z. T. kostenneutrale Verschiebungen gegeben, die sich nicht auf den Gesamtmittelbedarf auswirken und daher hier nicht weitergehend dargestellt werden.

 

Maßgebliche Kostenveränderungen sind:

 

KG 200 (Minderkosten ca. 8.000 €):

 

  • Minderkosten durch ein günstigeres Angebot des neuen Trafos konnten zugleich Mehrkosten des neuen Hausanschlusses und des Baustromanschlusses ausgleichen.

 

KG 300 (Mehrkosten ca. 502.000 €):

 

  • Planungsänderung: Bodenfliesen anstatt Sichtbetonestrich in der Mensa aus hygienischen Gründen, Mehrkosten 23.000

 

  • In der Ausschreibung/in Leistungsverzeichnissen nicht berücksichtigte Arbeiten wie Akustikpaneele für Inklusionsräume, Trockenbauverkleidungen für TGA-Leitungen, Schutzmaßnahmen durch Bauzeitverschiebungen, zusätzliche Bauheizung und Luft-entfeuchter aufgrund witterungsbedingter Baufeuchte, Verkleidungen Lernbalkone, Schattenfugenprofile, Spezialdübel für Hohlkörper-Abhangdecke, Mehrkosten 136.000

 

  • Mehrmengen aufgrund zu geringen Ansätzen in den Leistungsverzeichnissen wie Deckenverkleidungen und -abschlüsse, Revi-Klappen, Malerarbeiten, Rohbauarbeiten, Dachabdichtung, verlängerte Standzeiten Gerüst und Bauzaun durch coronabedingte Bauzeitverlängerung sowie Nacharbeiten von Wand-/Deckenflächen aufgrund von geändertem Bauablauf (verzögerte Materiallieferungen u. a. aufgrund der Coronapandemie und verzögerte Montagen aufgrund von Personalausfällen), Mehrkosten 219.000

 

  • In der Ausführungsphase geänderte Anforderungen des Brandschutzprüfsachverständigen gegenüber der Baugenehmigung und geänderte Anforderung der Unfallkasse während der Bauschlussphase, Mehrkosten 59.500

 

  • Sonstiges wie Beseitigung verschiedener Vandalismusschäden, Umstellung Sanitärcontainer zur coronabedingten Kohortenbildung, coronabedingte Hygieneanpassung, dagegen Einsparung von innenseitigen Versiegelungen und Verleistungen an Fensterelementen ergeben Mehrkosten in Höhe von 4.000 sowie weitere kleine Einzel-Differenzen zwischen dem Kostenstand von Anfang 2020 bis zur Abrechnung in 2021 von insgesamt 30 Gewerken der 300er Baukonstruktions-Kosten ergeben Mehrkosten in Höhe von weiteren 60.500

 

KG 400 (Minderkosten ca. 24.000 €):

 

  • Planungsänderung bei Küchenplanung (vorhandene Küchenmöbel der Kalkbrennerstraße konnten nicht wie geplant ausgebaut und im Neubau wiederverwendet werden), Einsparungen bei den Heizungsbauarbeiten (kleinerer Kessel und BHKW) und eine notwendige Produktänderung der Beleuchtung ergeben Minderkosten von 89.000

 

  • Mindermengen aufgrund zu hoher Ansätze in den Leistungsverzeichnissen für Fernmeldetechnik, Gebäudeautomation und Elektro, Minderkosten 5.000

 

  • In der Ausführungsphase geänderte Anforderungen des Brandschutzprüfsachverständigen gegenüber der Baugenehmigung durch notwendige Anpassungen der Lüftungsanlagen inklusive Elektroarbeiten sowie erweiterte Anforderung „Landesförderzentrum Sehen LFS“r die Inklusionsklassen, Mehrkosten von 70.000

 

KG 500 (Mehrkosten ca. 321.000 €):

 

  • Planungsänderungen: notwendige, veränderte Führung des Regenwassers durch vergrößertes, frostfreies Siel, dadurch Vertiefung der Mulde inkl. Entsorgung des ausgebauten Materials, Mehrkosten ca. 92.000

 

  • In Ausschreibung nicht berücksichtigte, zusätzliche Leistungen durch witterungsbedingte Ausbesserung der Baustraße sowie Herstellung von Bauminseln, Mehrkosten ca. 40.000

 

  • In der Ausschreibung/in den Leistungsverzeichnissen unzureichende Massenansätze im Außenanlagengewerk durch Bodenbeprobung zur Entsorgung ergab geänderte LAGA-Zuordnungen (Bodenklassifizierung zu Fremd- und Schadstoffen des Aushubs) als Bodenvoruntersuchung, Mehrkosten ca. 152.000

 

  • Notwendige Erstellung von Provisorien durch Schulnutzung vor Fertigstellung der Außenanlagen (Fahrradstellplatz, Zwischenbegrünung) und Anpassung an Kohortenbildung auf den während der Bauzeit eingeschränkten Schulhofflächen aufgrund der Coronapandemie, Mehrkosten ca. 15.000

 

  • Anpassung Honorarberechnung der Freianlagenplanung durch Anpassung an Planungsauftrag, Mehrkosten ca. 22.000

 

KG 600 (Minderkosten ca. 144.000 €):

 

  • Niedrigere Abrechnung als Berechnung: Die Kosten für die Ausstattung wurden größtenteils aus konsumtiven Budgets bzw. Eigenbudgets des Bereichs Schule und Sport finanziert und bilden somit Minderkosten ab.                                                                                                                                                                       

 

KG 700 (Mehrkosten ca. 279.000 €):

 

  • In letzter Planungsfreigabe 2020 unzureichende Massenansätze durch Nachtrag Sigeko für verlängerte Bauzeit, Gebühren Prüfstatik, sonstige Planerleistungen, Gutachten und Baustrom, Mehrkosten ca. 49.000, sowie korrigierte Berechnung des TGA-Honorars (fehlerhafte Angabe bei letzter Projektfreigabe 2020: die Honorare waren in der EW-Bau in 2017 bereits in der korrekten Höhe berücksichtigt, waren zwischenzeitlich zur Projektfreigabe 2020 fehlerhaft übermittelt worden und mussten nun wieder an die EW-Bau-Kosten angepasst werden.) um 230.000 €.

 

 

4 Deckung des Mehrbedarfs

 

Die Deckung des Mehrbedarfs erfolgt 2021 aus dem Bereichsbudget des GMHL aus folgenden Produktsachkonten:

 

325.000 aus 111029 277 7851000 R „B-Schröder-Sch./Umstruk/GebMod“

Das Projekt „B-Schröder-Sch./Umstruk/GebMod“ weist aufgrund von Projektzeitverschiebung nicht den geplanten Mittelabfluss auf.

25.000 aus 111029 558 7851000 R „Hansehalle Ertüchtigung Bundesliga“

Das Projekt „Hansehalle Ertüchtigung Bundesliga“ liegt aktuell noch keine Baugenehmigung vor.

 

Die Verschiebung der VE in 2021 zu Lasten 2022 von 500.000 erfolgt aus dem Projekt 111029 219 785100 „Rathaus, Brandschutz und Rathaushof diverse Maßnahmen“.

Das Projekt „Rathaus, Brandschutz und Rathaushof diverse Maßnahmen werden aktuell die umfangreichen Förderantragsunterlagen aufbereitet und eingereicht. Die VE wird voraussichtlich nicht benötigt.

 

Das im Jahr 2022 benötigte Urbudget in Höhe von 500.000 wurde zum Haushalt 2022 angemeldet.


 


Anlagen

 

1 - Finanzielle Auswirkungen

2 - Lageplan

3 - Fotos der Ausführung/Fertigstellung/Nutzung


 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Anlage 1_Finanzielle Auswirkungen (107 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich Anlage 2_Lageplan Außenanlagen (3882 KB)    
Anlage 3 3 öffentlich Anlage 3_Fotos_Vorlage St. Jürgen GGS (5603 KB)