Vorlage - VO/2019/07967  

Betreff: Antwort auf Antrag BD90/DIE GRÜNEN, VO/2019/07674-01 bis zur Haushaltssitzung bezüglich Ausbau Schulsozialarbeit zu berichten
Status:öffentlich  
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Maas, Nicole
Beratungsfolge:
Senat
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck
26.09.2019 
11. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck (HAUSHALTSSITZUNG) zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Antrag VO/2019/07674-01 des Bündnis90/ Die GRÜNEN bis zur Haushaltssitzung bezüglich Ausbau Schulsozialarbeit zu berichten

 

 


Begründung

Antwort zu VO/2019/07674-01 vom 20.06.2019

Bündis90 (sic!) / Die GRÜNEN: Änderungsantrag zu VO/2019/07674

„Bericht Schulsozialarbeit gemäß Antrag/Anfrage VO 2019/07234“

 

Durch den Bürgermetser (sic!) wird bis zur Haushaltssitzung berichtet:

 

1. Warum der Betreuungsschlüssel für die Betreuung der Schüler*innen durch Schulsozialarbeiter*innen weit über den Schlüsseln vergleichbarer Städte wie z.B. Kiel liegt.

2. Welche Maßnahmen ergriffen werden können um eine Anpassung der Zahl der Schulsozialarbeiter*innen pro Kind an die Kieler Verhältnisse vorzunehmen.

 

Antwort auf Frage 1:

 

Seit 2011 wurde die Schulsozialarbeit in Lübeck von 4 Vollzeitstellen auf derzeit 27,5 Vollzeitstellen Schulsozialarbeit vor Ort mit zusätzlichen 3,5 Stellen in der Kooperativen Erziehungshilfe und 1,5 Koordinationsstellen ausgeweitet.

Schulsozialarbeit in Lübeck hat bis zum Jahr 2011 an lediglich 4 Schulstandorten (den damaligen Gesamtschulen und der jetzigen Holstentor-Gemeinschaftsschule) mit je einer Stelle stattgefunden.

Anfang 2012 wurden 10,5 Stellen für die Schulsozialarbeit vor Ort neu eingerichtet.

Am 25.11.15 hat die Bürgerschaft einen Stellenausbau um 8 Vollzeitstellen beschlossen.

Für das Schuljahr 2019/20 wurden mit Beschluss der Bürgerschaft vom Februar 2019 weitere 2,5 Stellen an Grundschulen neu geschaffen.

Im Zeitraum 2020 bis 2022 soll gemäß Bürgerschaftsbeschluss vom 20.06.2019 auf einstimmige Empfehlung des Schul- und Sportausschusses hin ein sukzessiver Ausbau um 9 Vollzeitstellen erfolgen, mit dem Ziel, alle Grundschulen ab einer Schülerzahl von 130 Schüler:innen mit Schulsozialarbeit vor Ort zu versorgen, alle Gymnasien und Förderzentren mit Schulsozialarbeit vor Ort auszustatten und an Gemeinschaftsschulen Teams zu etablieren.

 

Alle bisherigen Stellenausweitungen fanden trotz Vorgabe von Konsolidierungshaushalten statt. Es gab bisher keinen Gremienbeschluss, darüber hinaus Ausweitungen vorzunehmen.

 

Vor dem Hintergrund des angespannten Fachkräftemarktes für Sozialpädagog:innen wird der beschlossene Stellenausbau je nach Bewerberlage voraussichtlich bis zum Jahr 2022 andauern. Zusätzlich sind freiwerdende Stellen durch anstehende Ruhestände nachzubesetzen. Zudem ist vor der Stellenbesetzung eine angemessene Bürosituation in den Schulen, die durch den Ganztagsausbau ohnehin schon begrenzte Raumkapazitäten haben, herzustellen.

Die zusätzlichen Mittel und Personalstellen sind zum Haushaltsverfahren 2020 bereits angemeldet.

 

Schulart

Schülerzahl inkl. DaZ

Stellen 2019/20

Schlüssel
1:

Zusätzliche Stellen ab 2020

Schlüssel
1:

Grundschulen/Grundschulteil GemS

7.154

11,0

650

3,7

487

Gemeinschaftsschulen SEK I+II

6.731

13

518

2,3

440

Gymnasien

5.342

3

1.781

0,5

1.526

Förderzentren

437

0,5

874

0,5

437

gesamt

19664

27,5

715

7

570

 

Durch den aktuellen Bürgerschaftsbeschluss vom 20.06.2019 mit Ausweitung um 9 Stellen auf insgesamt 34,5 Vollzeitstellen vor Ort an Schule wird in der Schulsozialarbeit mit einem Schlüssel von 1:570 ein Niveau vergleichbarer Städte wie Kiel (1:554, Stand 2018) erreicht.

 

In Kiel hingegeben gab es im Jahr 2011 bereits 17 kommunal finanzierte Vollzeitstellen, so dass der dort erfolgte Stellenausbau auf höherem Niveau starten konnte.

 

 


Antwort auf Frage 2:

 

Durch die beschlossene Ausweitung um 9 Vollzeitstellen wird ein Kiel vergleichbares Niveau bereits erreicht (s. Antwort auf Frage 1). 

Zudem verteilen sich Kieler Schüer:innen auf relational mehr Schulstandorte als in Lübeck (54 zu 45 bei Schülerzahlen von 21.381 zu 19.664 und vergleichbarer Mindestgröße von Schüler:innen je Schulstandort). Da Schulsozialarbeit ihre Wirksamkeit durch Präsenz vor Ort entfaltet, ist es für Kiel notwendig, zur Abdeckung der Schulstandorte mehr Stellen einzurichten.

 

Durch die jährliche Evaluation wird die Zahl der Fallsteigerungen und des Bedarfs an Schulsozialarbeit ausgewertet und ggf. angepasst werden können.

 

Weitere Maßnahmen für eine Anpassung sind aktuell nicht geplant.

 

Senatorin Kathrin Weiher

 


Anlagen