Auszug - Museumsentwicklungsplan 2020 - 2030  

16. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 5.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: unverändert beschlossen
Datum: Mo, 14.09.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:02 - 18:06 Anlass: Sitzung
Raum: Bürgerschaftssaal
Ort: Rathaus, 23552 Lübeck
VO/2020/09097 Museumsentwicklungsplan 2020 - 2030
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin Weiher
Federführend:4.041.7 - Lübecker Museen Bearbeiter/-in: Schulenburg, Silke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Hr. Prof. Dr. Wißkirchen berichtet, dass sich die Lübecker Museen in einem Transformationsprozess befinden. Die für die einzelnen Häuser beschriebenen Entwicklungsprozesse sind jeweils untergliedert in die wichtigsten Aspekte der musealen Arbeit: Konzeptionelles, Bauliches, Entwicklung und Umgang mit den Sammlungen, Forschungsarbeit, Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit. Der Großteil der geplanten Projekte wurde und werde durch unterstützende Drittmittel und durch kommunale Mittel finanziert. Um die Pläne  umsetzen zu können, müsse zukünftig der städtische Beitrag größer ausfallen. Auch die personelle Struktur müsse sich verändern. Dies betrifft zum einen den  Bereich Digitales, in dem die personellen Ressourcen zukünftig dem voranschreitenden Digitalisierungsprozess angepasst werden müssen. Zum anderen bedarf es auf der Ebene des Projekt- und Drittmittelmanagements einer Stärkung der Schnittstelle zwischen Museen und Geschäftsführung. Ebenso wird im Bereich der Vermittlung eine personelle Verstärkung benötigt (hauptamtliche Mitarbeiterstelle für Museumsvermittlung).

 

AM Junghans bedankt sich für den vorgelegten Museumsentwicklungsplan 20202030. Er zeige viel Fleiß und Struktur und weise somit mehr Licht als Schatten auf. Allerdings fehle ihm eine Perspektive für ein archäologisches Museum, schließlich sei Lübeck ein archäologischer Hotspot in Nordeuropa. Er bittet daher die Verwaltung, einen kleinen Bericht zu einem archäologischen Museum hinzuzufügen. Darüber hinaus bittet er um einen schriftlichen Bericht über die Projektfortschritte in 2025.

 

Hr. Prof. Dr. Wißkirchen antwortet, dass er über die Fortschritte der Projekte wie gewohnt regelmäßig mündlich berichten werde. Ebenso werde die Kulturstiftung weiterhin regelmäßig, d.h. etwa alle fünf Jahre, eine schriftliche Bilanz über die Umsetzung der Pläne vorlegen. Bezüglich des Themas »Archäologisches Museum« befinde sich die Kulturstiftung aktuell mit dem zuständigen Bereich Archäologie in Abstimmung über den Prüfantrag von AM Schedel (VO/2020/09135-01), ob die archäologische Sammlung im St. Annen-Museum präsentiert werden könne. Im Rahmen der Generalsanierung solle dies geprüft werden.

 

AM H. Wegner regt an, zu prüfen, welcher Standort für ein archäologisches Museum geeignet wäre.

 

Hr. Dr. Schneider merkt an, dass die Verwaltung derzeit Ausstellungskonzepte für die archäologische Sammlung prüfe. Hierbei stehen folgende Fragestellungen im Fokus: Was ist die Geschichte, die wir erzählen wollen, was sind die Bestände, die wir haben und wie können diese präsentiert werden, wo gebe es Möglichkeiten? Das St. Annen-Museum sei hier nur eine Option, die geprüft werden könne. Weitere Optionen sollten erwogen werden. Auch müsse die Entwicklung der Stadt zu einer europäischen Metropole abgebildet werden. Grundsätzlich müsse von der Sammlung aus gedacht werden, um dann zu überlegen, wo der Bedarf sei.

 

AV Stolzenberg ergänzt, dass die Einrichtung eines archäologischen Museums aktuell nicht in der Zuständigkeit der Kulturstiftung liege und personell und finanziell nicht von ihr zu leisten sei. Sollte der Kulturstiftung ein entsprechender Auftrag erteilt werden, wäre sicherlich externe bzw. weitere städtische Unterstützung notwendig

 

Hr. Prof. Dr. Wißkirchen bestätigt, dass eine externe Machbarkeitsstudie als erster Schritt zur Realisierung eines Museums notwendig sei, und pflichtet Hr. Dr. Schneider bei, von den Inhalten auszugehen.

 

Fr. Schröder schlägt vor, den Antrag als Prüfauftrag losgelöst vom Museumsentwicklungsplan zu behandeln. Dies sei vor allem eine Aufgabenstellung an die Archäologie und das GMHL und nicht allein an die Kulturstiftung.

 

AV Stolzenberg unterstützt diesen Vorschlag.

 

AM Petereit weist darauf hin, dass die im Museumsentwicklungsplan abgebildete Zeitschiene nur die Metaebene abbilde. Er gehe deshalb davon aus, dass es Zwischenberichte im Fachausschuss geben werde. Eine interessante Frage r das kommende Jahr sei: Wie eine Projektsteuerung und -organisation erreicht werden könne.

 

AM Schedel merkt mit Blick auf die Haushaltsberatungen an, dass nach ihrem Kenntnisstand alle Museumsleitungen in Lübeck dringend wissenschaftliche Mitarbeiter:innen erbitten würden.

 

Hr. Prof. Dr. Wißkirchen antwortet, dass die wissenschaftlichen Bereiche in den Häusern in den vergangenen Jahren stetig verstärkt worden seien. So seien bspw. fast alle Häuser mit wissenschaftlichen Volontariaten ausgestattet worden. Wissenschaftliche Forschungen an den musealen Sammlungen werden außerdem über das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck realisiert.

 

AM Hansen weist darauf hin, dass die Museen entsprechend mit Mitteln ausgestattet werden müssen.

 

AM Grabitz fragt, ob die Museen einen eigenen Ankaufsetat bekämen.

 

Hr. Prof. Dr. Wißkirchen antwortet, dass die hierfür vorgesehen Summe von 15.000 Euro eine symbolische Summe sei. Über Drittmittelförderungen könne immer aufgestockt werden, aber ein angemessener Eigenanteil würde es einfacher machen.

 

AV Stolzenberg lässt über den Antrag, einen separaten Prüfauftrag über ein archäologisches Museum zu erteilen, abstimmen: Der Ausschuss nimmt den Antrag einstimmig an.


Beschluss:

Die Bürgerschaft beschließt den Museumsentwicklungsplan 2020 2030 als Handlungs- und Entscheidungsgrundlage für den Museumsverbund »die LÜBECKER MUSEEN«.


 

 

 

 

Abstimmungsergebnis als Empfehlung an die Bürgerschaft

 

einstimmige Annahme

x

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

 

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

 

Kenntnisnahme

 

Vertagung

 

Ohne Votum