Auszug - Mündliche Mitteilung (5.610): B-Planverfahren Wulfsdorf gemäß § 13b BauGB  

Herr Schröder stellt den Wunsch eines privaten Eigentümers bzw. Projektentwicklers  nach der Einleitung eines B-Planverfahrens in Wulfsdorf vor. Der B-Plan solle nach § 13b BauGB, einer Übergangsregelung, die dieses Jahr auslaufe, aufgestellt werden. Vorgesehen für das Gebiet sei eine Einfamilienhausbebauung im Außenbereich. Nach Auffassung der Verwaltung soll dieses Anliegen im Rahmen der Neuaufstellung des FNP geprüft werden, um dort grundsätzlich zu klären, ob bzw. wo solche Entwicklungen auf derzeit landwirtschaftlichen Flächen zukünftig noch verfolgt werden sollten. Eine vorgezogene Entwicklung dieser Fläche über ein kurzfristig einzuleitendes B-Planverfahren wird von der Verwaltung nicht befürwortet.

Herr Pluschkell hält, aufgrund der Nähe zum Hochschulstadtteil, das Gebiet für attraktiv für junge Familien. Es gebe einen Investor, der die Planung auf eigene Kosten durchführen will, weswegen er fragt, inwieweit dieser in die Planung miteinbezogen werden wolle.

Herr Howe kritisiert das Vorhaben und hält es für falsch, dort eine Bebauung von Ein- und Mehrfamilienhäusern festzusetzen, da die Infrastruktur dort schlecht ausgebaut sei.

Herr Dr. Lengen warnt davor, überstürzt Planverfahren zu beginnen und spricht sich dafür aus,  das Vorhaben zurückhaltender zu betrachten. Er halte das Vorhaben für einen Ausverkauf.

Herr Zander wirft daraufhin ein, dass auf der einen Seite von einigen Mitgliedern des Bauausschusses häufig über die Wohnungsnot geklagt worden wäre, diese auf der anderen Seite jedoch überall das Bauen verbieten wollen würden. Man müsse über das Vorhaben nicht heute entscheiden, aber man solle es auch nicht direkt verwerfen.

Der Vorsitzende unterbricht die Sitzung für eine Beratungspause (18:05 Uhr).

Der Vorsitzende führt die Sitzung nach einer Unterbrechung weiter fort (18:10 Uhr).

Herr Ramcke fragt nach, warum für eine große Fläche in Moisling, wo ebenfalls kein B-Plan bestehe, nicht stattdessen einer aufgestellt werden solle.

Herr Pluschkell hält das Argument, dass es in dem Gebiet keine Infrastruktur gebe, für falsch. Es gebe eine Busverbindung, der Lübecker Flughafen inklusive eines Bahnhofs sei keine 2 km entfernt, und der Hochschulstadtteil sei nicht weit. Er rügt die Verwaltung, dass im Rahmen der Bauvoranfragen (unter TOP „Baugesuche“)  nicht über dieses Vorhaben  berichtet und dem Projektentwickler bereits direkt geantwortet wurde. Das Thema solle zur nächsten Bauausschusssitzung erneut auf die Tagesordnung genommen und von der Verwaltung detaillierter erklärt werden.

Frau Hagen fragt Herrn Schröder, ob der Bauverwaltung hierzu eine Bauvoranfrage vorliegen würde.

Herr Schröder verneint dies und betont, dass es sich hier um kein Baugesuch gemäß TOP 6.1. handele.

Der Bauausschuss nimmt den Zwischenbericht zur Kenntnis.