Auszug - Importierte Niederschrift  

Bauausschuss
TOP: Ö 1
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 16.01.2006 Status: öffentlich
Zeit: Anlass: Sitzung
 
Beschluss


BA vom 16.01.2006, gem. Kultur  1

 

N I E D E R S C H R I F T 

über die 

gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege  

mit dem Bauausschuss  

der Hansestadt Lübeck 

am Montag, 

16.01.2006  um  15.00  Uhr   

im Gr. Sitzungssaal des Verwaltungszentrums Mühlentor, Kronsforder Allee 2-

 

Anwesend : 

als Vorsitzender    Herr Lötsch

als Ausschussmitglieder    Herr Dr. Brock

    Frau Förster

    Herr D. Freitag 

Herr Dr. Gulski 

          Herr Hidir 

Herr Howe 

          Herr Koch - Vertreter

          Herr Koolmann - Vertreter 

Herr Pluschkell

Herr Quirder 

          Herr Schindler

          Herr Tartemann 

Herr Traut 

          Herr Zander 

Herr Boden - Senator

 

 

 

Nicht anwesend  :  

Herren C. Freitag, Möller, Schultz  

 

 

Ferner nehmen an der Sitzung teil : 

Seniorenbeirat      Herr Magdanz

Fachbereichscontrolling    Herr Zelazko

Stadtplanung        Herr Weber – Protokollführer

Stadtplanung        Herren Schnabel, Jeiler, Schünemann, 

Gebäudemanagement    Frau Weise, Herr Schellenberger  

Verkehr        Herren Dr. Klotz, Koch

Wirtschaftskoordination    Frau Grau

Stv. Mitglied Bauausschuss    Frau Kobbe

Mitglied im Ausschuss für die

Kurbetriebe Travemünde    Herr Fouquet

 

 

BA vom 16.01.2006, gem. Kultur  2

 

A. Tagesordnung 

 

I.  Öffentlicher  Teil  der  Sitzung 

 

1.0  Allgemeiner Teil 

 

1.1  Begrüßung 

1.2  Eröffnung der Sitzung und Feststellung der Beschlussfähigkeit 

1.3  Feststellung der Tagesordnung 

1.4  Lichtskulptur auf dem Koberg 

1.5  Bericht Beleuchtungskonzept für Teile der Altstadt 

1.6  Bericht Konzept für die Neugestaltung im Gründerviertel 

1.7  Bericht Entwicklung eines hansegeschichtlichen Museums 

2.0 Vorlagen

2.1

 

Rathausarkaden – Nutzungs- und Gestaltungskonzept 

 

 

B. Protokoll: 

 

I.  Öffentlicher Teil der Sitzung 

 

1.0  Allgemeiner Teil  

1.1  Begrüßung   

Herr  Fraedrich  begrüßt  in  Absprache  mit  dem  amtierenden  Vorsitzenden  des  Bau-

ausschusses, Herrn Lötsch, die Teilnehmer der gemeinsamen Sitzung. 

1.2  Eröffnung der Sitzung und Feststellung der Beschlussfähigkeit 

Herr  Fraederich  eröffnet  ebenfalls  in  Absprache  mit  Herrn  Lötsch  die  gemeinsame 

Sitzung beider Ausschüsse.  Er stellt für beide Ausschüsse jeweils die Beschlussfä-

higkeit fest. Die für beide Ausschüsse erstellten Tagesordnungen identischen Inhalts 

mit  einer  der  jeweiligen  Ausschusssystematik  entsprechenden  unterschiedlichen 

Nummerierung wird von beiden Ausschüssen jeweils separat beschlossen. 

Anschließend  beantragt  Herr  Möller,  B  90/Grüne,  entsprechend  einem  von  Herrn 

Schindler, SPD, vorliegenden Antrag eine Trennung des TOP 2.1 – Rathausarkaden 

–  in  einen  öffentlichen  Teil,  in  dem  Nutzungs- und Gestaltungskonzept besprochen 

werden sollen und einen nichtöffentlichen Teil, in dem über Interessenten an Nutzung 

einer Bebauung unter den Arkaden diskutiert werden soll. 

Herr Gaulin regt an, alles öffentlich zu verhandeln und nur ggf. einen nichtöffentlichen 

Teil anzuschließen.

Der Bauausschuss beschließt einstimmig, den Tagesordnungspunkt zunächst 

ausschließlich  im  öffentlichen  Teil  zu  behandeln  und  ggf.  einen  zusätzlichen 

TOP im nichtöffentlichen Teil hinzuzufügen. 

 

1.4  Vorlage Lichtskulptur auf dem Koberg

 

 

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  Frau Senatorin Borns gibt eine kurze Einführung in das Projekt, berichtet vom zurück-

liegenden Wettbewerb und übergibt das Wort an Herrn Turpin. 

  Herr Turpin erläutert anhand eines Powerpoint-Vortrages die Geschichte des Platzes, 

erläutert die Entwicklung seiner Bebauung, die Veränderung der Nutzungen bis heu-

te,  die  Entwicklung  der  Beleuchtung  und  beschreibt  die  heutige  Gliederung  durch 

Fahrbahn und die frühere Gliederung der Gesamtfläche durch Bäume, Blumenrabat-

ten und das Geibel-Denkmal. 

  Er erläutert die Vorgaben aus dem Wettbewerbskonzept: 

1.  Architektur und Blickachsen und deren Proportionen sollen beachtet werden, 

2.  das  Kunstwerk  soll  eine  dreidimensionale  Arbeit  sein,  statisch  oder  beweglich, 

mit oder ohne Wasser und muss auch ohne Wasser ästhetisch funktionieren. Es 

muss weiter auch künftig größere Veranstaltungen wie den Weihnachts- / Jahr-

markt ermöglichen und das Kunstwerk soll entweder singuläres Werk oder Teil 

einer gesamten Platzgestaltung sein. 

 

Herr Turpin erläutert dann sein Entwurfskonzept. Danach sind Burrecht und Brunnen 

wichtige  Elemente  von  Gestaltung  und  Gliederung  des  Platzes.  Seiner  Auffassung 

nach sind beide Gestaltungselemente in Ordnung und sollen erhalten bleiben. Sein 

Werk soll die gesamte Fläche zusammenfassen. Es soll in die Mitte des Platzes lo-

cken,  um  das  einmalige  Gebäudeensemble  rundum  wahrnehmen  zu  können.  Er 

schlägt ein Lichtobjekt vor. Der Entwurf wird weiterhin gekennzeichnet dadurch, dass 

1.  die Marktversorgung unterirdisch vorgenommen wird, 

2.  die Brunnenfunktion installiert wird,

3.  das Burrecht Funktionen zugewiesen bekommt, es erhält ein kleines innen an-

gebrachtes Transparent und Infotafeln zur Geschichte des Platzes und der Stadt. 

Es soll 

4.  Parken  und  Befahrbarkeit  so  reduziert  werden,  dass  die  uneingeschränkte 

Wahrnehmbarkeit des Platzes gewährleistet wird.  

Hauptgestaltungselement  wird  ein  Lichtquadrat,  gekoppelt  an  Wetter  und  Zeit,  weil 

Licht wesentlich wirkungsvoller als Wasser ist. Das Licht soll zudem lebendige Bewe-

gung vermitteln und mehr sein als bloße Unterhaltung. Es soll ein künstlerisches Ob-

jekt  selbst  entstehen.  Die  vorhandene  Topografie  soll  deutlicher  konturiert  werden, 

schließlich sollen Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Das ganze definiert wesent-

lich klarer einen eindeutigen Ort durch Funktionen für Brunnen und Burrecht, durch 

Reduktion  des  Parkens,  der  Wegnahme  von  Raum  für  Vandalismus  und  es  soll 

schließlich niedrige Betriebskosten (z.B. durch LED-Lichttechnik) ermöglichen. 

Herr Möller, Kulturausschuss, fragt nach der Höhe der Sitzgelegenheiten und wie mit 

dem Kunstwerk die gegebene Aufgabe einer Platzfassung gelöst sei.  

Herr Turpin erläutert, das der Platz zunächst vom Blech befreit werden muss, um vom 

Mittelpunkt  aus  die  umgebenden  Wände  wahrnehmen  zu können. Die Sitzgelegen-

heiten sollen keine bequemen Parkbänke sein, sondern nur Konturierungen des Ge-

ländes, die flüchtige Sitzgelegenheiten bieten.

Herr Lötsch fragt nach der Höhe der Stufen, der Aufstellbarkeit des Riesenrades und 

Transportmöglichkeiten  desselben,  wozu  Herr  Turpin  erläutert,  dass  hier  noch  Klä-

rung erforderlich sei. Herr Lötsch fragt weiter nach der Lebensdauer von komplizier-

ten Teilen wie Windmessgerät und Computer für die Steuerung der Beleuchtung und 

bemängelt, dass eine Stellungnahme des Bereiches Märkte für die durch die Skulptur 

entstehenden Einschränkungen der Marktnutzung fehle. 

Herr Pluschkell fragt, wie stark das Konzept sei, wenn nicht das ganze Paket der Vor-

schläge umsetzbar sei. Darauf antwortet Herr Turpin, dass das Werk nur als Ganzes 

sinnvoll ist und nicht trennbar in einzelne Teile sei.

 

 

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In diesem Zusammenhang bittet Herr Fraederich um Klärung, wieweit die Finanzie-

rungszusage  der  Possehl-Stiftung  zurückgenommen  wird,  wenn  nicht  das  ganze 

Wettbewerbs-Sieger-Projekt realisierbar ist. Er beantragt deshalb eine Vertagung. 

Herr Traut fragt, wie das Parken verhindert werden soll. Dazu erläutert Herr Turpin, 

dass  die  Nichtbefahrbarkeit  von  Nord-  und  Westseite  dafür  führe,  dass  eine  Errei-

chung der Platzfläche nur noch von der Hauptfahrbahn Breite Straße / Große Burg-

straße über Kantstein prinzipiell möglich, aber nicht vorgesehen sei. 

Frau Senatorin Borns weist darauf hin, dass eigentlich eine Kunstdiskussion geführt 

werden soll und keine Erläuterung technischer Details wie Aufstellbarkeit des Riesen-

rades.

Herr Schindler bedankt sich für die nach 8 Monaten erfolgte Vorstellung in den Aus-

schüssen und der damit gegebenen Möglichkeit, Fragen zu stellen. Er fragt aber, wa-

rum überhaupt eine Vorlage erforderlich sei; seines Erachtens gäbe es eine klare Be-

schlusslage, dass eine Umsetzung des Wettbewerbssiegerprojektes vorgesehen sei. 

Herr Fraederich entgegnet, dass die Bedeutung des Projektes durchaus rechtfertige, 

eine erneute Beschlussfassung in den Ausschüssen herbeizuführen. 

Herr Möller unterstützt diese Auffassung und teilt mit, dass ein Gesamtkonzept über 

das Solitärprojekt hinaus noch nicht recht erkennbar sei. 

Herr  Pluschkell  sieht  ein  eindeutiges  Signal  zugunsten  des  Projektes  mit  seinen 

Rahmenbedingungen (Reduzierung Parken und anderes) als erforderlich an und hält 

das Projekt andernfalls für gefährdet.

Herr Senator Boden schlägt vor, dass die Bürgerschaft entscheiden soll, ob eine Ver-

besserung der Aufenthaltsqualität durch das Projekt so wie es vorgesehen ist, herge-

stellt wird. Er plädiert dafür, technische Einzelfragen zurückzustellen und ist sicher, 

dass diese im Rahmen des Projektes geklärt werden können. 

Herr  Lötsch  mahnt  an,  dass  die  vorhandene  Nutzung  zunächst  bis  zu  einer  neuen 

Nutzung, die noch nicht erkennbar sei, erhalten bleiben soll. 

Frau Senatorin Borns hält eine grundsätzliche Zustimmung der beiden Ausschüsse in 

der laufenden Sitzung für möglich und hält wie Herr Senator Boden eine Klärung der 

ausstehenden Fragen während der laufenden Umsetzung für möglich. 

Herr Howe sieht das Konzept beim Verbleiben von Parken und Parkverkehr gefährdet 

und sieht eine grundsätzliche Zustimmung zur Skulptur in der heutigen Sitzung eben-

falls für möglich.

Herr Fraederich beantragt mit Herrn Lötsch daraufhin erneut eine Vertagung. 

Der Bauausschuss beschließt mehrheitlich die Vertagung der Vorlage. 

 

1.5  Bericht Beleuchtungskonzept für Teile der Altstadt 

Herr Senator Boden berichtet, dass eine Erarbeitung des Beleuchtungskonzeptes im 

Arbeitsprogramm für 2006 vorgesehen war. Inzwischen gäbe es jedoch einen Prüf-

auftrag,  ob  die  Stadtbeleuchtung  nicht  wirtschaftlicher  bei  den  Stadtwerken  Lübeck 

angeordnet werden sollte. Dieser wird bis Sommer 2006 bearbeitet und die Erarbei-

tung eines Beleuchtungskonzeptes dann wieder aufgenommen. 

Der Bauausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.  

 

Für die verbleibenden Tagesordnungspunkte wechselt der Vorsitz von Herrn Fraederich zu 

Herrn Lötsch.

1.6  Bericht Konzept für die Neugestaltung im Gründerviertel 

Herr Jeiler gibt Erläuterungen zum Sachstand der Entwicklung des Gründerviertels. 

Er erläutert, dass der Bereich Stadtplanung ein sich an den historischen Vorbildern 

orientierendes Bebauungskonzept hat erarbeiten lassen. Danach sei eine vollständi-

 

 

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ge Beseitigung der Nachkriegsbebauung mit den Schulen und Zeilenbauten vorgese-

hen.  Die  Neubebauung  soll  sich  an  der  zu  Beginn  der  Ausführungen  vorgestellten 

historischen  Baustruktur  mit  geschlossenen  Blockkanten  und  -jetzt  aber  anders  als 

historisch vorhanden- offenen Blockinnenhöfen orientieren. Das Konzept sieht etwas 

verengte,  den  historischen  Abmessungen  und  Baufluchten  entsprechende  Straßen-

räume vor. Als Grundlage für die Strukturen der Bebauung ist eine an die historische 

Gliederung  angelehnte  Parzellenstruktur  vorgesehen,  für  die  unterschiedliche  Aus-

nutzungs-  und  Bebauungsvarianten  entwickelt  wurden,  in  denen  wiederum  unter-

schiedliche Nutzungen untergebracht werden können. Wesentlicher Bestandteil des 

Entwicklungskonzeptes  ist  eine  parzellenweise  Vergabe  an  unterschiedliche  Eigen-

tümer, die jeweils eine (oder auch mehrer, dann aber räumlich getrennte) Parzelle(n) 

individuell bebauen sollen, um eine bei Vergabe z.B. ganzer Blockseiten an Großin-

vestoren  nicht  erreichbare  Vielfalt  der  Bebauung  herzustellen.  Wirtschaftliche  Be-

trachtungen  in  Zusammenarbeit  mit  der  Lübecker  Wohnungswirtschaft  haben  erge-

ben, dass auch solche Form der Bebauung wirtschaftlich sinnvoll möglich ist. 

Herr Jeiler erläutert, dass das Plangebiet neben einem Bereich in der Nähe des Burg-

tors das Gebiet der zweiten Gründungs Lübeck ist und deshalb von der Bodendenk-

malpflege  sehr  intensiv  untersucht  werden  soll.  Die  Untersuchungen  werden  ab-

schnittsweise durchgeführt. Baubeginn der Hochbaumassnahmen im ersten dafür in 

Frage  kommenden  Bereich  auf  dem  Gelände  der  Dorothea-Schlözer-Schule  wird 

deshalb auch erst Ende 2008 / Anfang 2009 sein.

Der Bauausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 

1.7  Bericht Entwicklung eines hansegeschichtlichen Museums 

Herr Senator Boden erläutert, dass Possehl-Stiftung und Fachbereich 5 eine Studie 

zur  Untersuchung  städtebaulicher  Integrationsmöglichkeiten  eines  entsprechenden 

Museums an diversen Standorten im Stadtgebiet sowie eine wirtschaftliche Betrach-

tung der Investitionen und der Betriebskosten in Auftrag gegeben haben. Das damit 

betraute Büro Heller legte im Herbst 2005 erste Arbeitsergebnisse vor, die bis Ende 

des Jahres 2005 überarbeitet wurden. Der Fachbereich 5 hat begonnen, eine Verwal-

tungsabstimmung zu organisieren, die bis Februar 2006 abgeschlossen sein soll. Es 

existiert dementsprechend – anders als in der örtlichen Presse behauptet – kein ferti-

ger  Bericht  und  es  hat  auch  keine  abschließende  Meinungsbildung  innerhalb  der 

Verwaltungsspitze stattgefunden, es sind bisher lediglich zur Abstimmung erforderli-

che Arbeitsunterlagen erstellt worden. Der Bericht der Verwaltung und das Votum der 

Possehl-Stiftung werden den Ausschüssen baldmöglichst vorgestellt. 

Herr Möller – Bündnis 90 / Die Grünen – kritisiert heftig und findet sehr unschön, dass 

die Politik aus der Presse über das Vorhandensein solcher Absichten informiert wer-

de,  dies  insbesondere  vor dem Hintergrund, dass der Bereich Kultur in den letzten 

Monaten mit erheblichem Aufwand ein neues Konzept für alle Lübecker Museen er-

arbeitet habe.

Herr Senator Boden teilt mit, dass die Vergabe sehr wohl beiden Ausschüssen be-

kannt gewesen ist und erneuert seine Mitteilung, dass die Erarbeitung eines Berich-

tes nicht abgeschlossen und vorstellungsreif gewesen sei, sondern lediglich durch In-

diskretion gegenüber der Presse bekannt geworden ist. 

Herr Fraederich bestätigt wie zuvor Herr Lötsch, dass die Auftragsvergabe bekannt 

war, bittet aber künftig um eine frühzeitigere Information über so wichtige Projekte. 

Frau Senatorin Borns erläutert, dass die von Herrn Möller genannte Berührtheit der 

neu bearbeiteten Museumskonzeption für Lübeck nicht gegeben sei, da das Hanse-

welt-Museum  komplett  privat  finanziert  und  inhaltlich  keine  Überschneidungen  mit 

den städtischen Museen haben sollte, sondern eher Event-Charakter und verschie-

dene Effekte biete. Er stellt insofern eine Ergänzung der vorhandenen Museumsland-

schaft dar. Falls sich das im Rahmen der Überarbeitung anders darstelle, sei selbst-

verständlich eine Information der Ausschüsse erforderlich.

 

 

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Der Bauausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis. 

 

2.0  Vorlagen  

2.1  Rathausarkaden – Nutzungs- und Gestaltungskonzept 

  Herr Schellenberger erläutert Einzelheiten zur Baugeschichte. Danach waren die Ar-

kaden historisch immer mit sog. Buden verstellt, lediglich parallel der Marktseite war 

die vordere Längsachse über die Breite der Hälfte eines Gewölbejoches nicht bebaut. 

Offene Querdurchgänge und Durchfahrten zwischen Markt und Breite Straße sowohl 

am Südende als auch an der nördlich gelegenen Arkadenveränderung des Renais-

sancevorbaus sowie in der Mitte der Ostseite der noch heute erkennbaren Durchfahrt 

gewährten die Verbindung und Durchlässigkeit. An diese historisch überlieferte Bau-

struktur soll die neue Bebauung anknüpfen. Es soll sowohl der südliche Durchgang 

als auch die Durchfahrt erhalten bleiben, südlich der Durchfahrt soll eine Servicestati-

on mit kleiner Gastronomie installiert werden. Nördlich der Durchfahrt soll ein fester 

Obststand in wesentlich kleineren Dimensionen als die frühere Budenbebauung ein-

gestellt werden. Der vorliegende Konzeptentwurf belegt die bauliche Möglichkeit einer 

solchen Konzeption. 

  Herr Howe fragt, warum eine Bebauung nicht bis ans Südende der Arkaden erfolgt 

und in diesem zusätzlich bebauten Bereich die– wie in der Vorlage beschrieben - feh-

lenden Sozial- und WC-Räume untergebracht werden. 

  Herr Senator Boden bestätigt, dass das im Prinzip möglich wäre, die drei historisch 

vorhandenen Zugänge aber erhalten bleiben sollten. 

  Herr Schellenberger erläutert, dass der Zugang zur WC-Anlage im Germanistenkeller 

nur über einen Weg draußen über die Breite Straße möglich ist. Ein direkter Zugang 

aus der Gastronomie in den Kellerbereich ist nicht möglich. Wegen dieser Gegeben-

heit und des Fehlens der Sozialräume sei bisher nur an Betreiber aus der unmittelba-

ren Umgebung gedacht, die die fehlenden Räume in vorhandenen Nutzungen unter-

bringen können. 

  Herr  Schindler  weist  darauf  hin,  dass  ein  anderer  Betreiber  die  fehlenden  Räume 

aber in der Umgebung auch anmieten könnte und insofern sehr wohl andere in Frage 

kommen, eine Möglichkeit, die Herr Schellenberger bestätigt. 

  Herr  Möller  wendet  sich  gegen  die  Einschätzung  des  vorgesehenen  Betriebes  als 

kleine Gastronomie - immerhin gäbe es 40 Sitzplätze - und sieht erhebliche Probleme 

durch die Ausschaltung jeden Wettbewerbs über die vorgeschlagene Art der Vergabe 

des Betriebs der Restauration. 

  Herr  Senator  Boden  widerspricht  dem  und  erläutert,  dass  die  Vergabe 

selbstverständlich offen sein soll. Es sei aber noch kein Interessent bekannt. In der 

heutigen  Sitzung  soll  zunächst  darüber  entschieden  werden,  ob  die  vorgesehene 

Einbringung von Licht und neuer Nutzung in den Arkadenbereich überhaupt richtig ist, 

ein  konkreter  Nutzer  ist  für  den  Fachbereich  unerheblich.  Er  erläutert,  dass  keine 

städtischen Investitionen für die Gastronomie vorgesehen sind. 

  Herr Möller fragt weiter zum Entwurf, ob im vorhandenen Bauvolumen unter Reduzie-

rung  der  vorgesehenen  Gastronomie  Nebenräume  unterzubringen  seien,  so  dass 

auch für diese Größenordnung mit Erhalt des südlichen Durchgangs ein Betreiber ge-

funden werden könnte. Dies bestätigt Herr Schellenberger, weist jedoch darauf hin, 

dass durch die geschlossenen Einbauten der Nebenräume die gewünschte Transpa-

renz  und  Lreichtigkeit  einer  3-seitigen  Verglasung  der  Umhüllung  der  Cafestation 

dann nicht mehr gegeben wäre. 

  Herr Fraederich bittet Herrn Dr. Siewert, Bereich Denkmalpflege, unterstützt von Frau 

Mohrhagen, Kulturausschuss, um eine Einschätzung der vorgesehenen Erweiterung. 

  Herr Dr. Siewert bestätigt den von Herrn Schellenberger bereits beschriebenen Um-

stand, dass die Arkaden historisch bis vor 150 Jahren immer bebaut waren, sieht a-

ber auch danach eingetretene Zustände, die Öffnung, als historisch erhaltenswert an

 

 

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und  plädiert  deshalb  für  eine  Begrenzung  der  Bebauung,  die  weiterhin  mehrere 

Durchgänge zur Breiten Straße vorsieht. 

  Herr Lötsch fragt, wie viel Zeit bis zu einer Realisierung des Projektes erforderlich sei. 

Herr Senator Boden erläutert daraufhin, dass, wenn der Ausschuss ein Votum abge-

be und eventuelle Prüfaufgaben erteilte, bis zur Sommerpause ein endgültiges Kon-

zept  erarbeitet  werden  könnte.  Ein  Baubeginn  sei  allerdings  erst  nach  Ende  des 

Pachtvertrages des Kiosks möglich. 

  Herr Möller bittet um Erarbeitung einer baulichen Alternative, die die angesprochene 

Unterbringung der Nebenräume innerhalb des vorgesehenen Bauvolumens vorsieht. 

Dies sagt die Verwaltung zu. 

  Herr  Lötsch  stellt  daraufhin  den  Antrag  zur  Vertagung  und  bittet  um  Überarbeitung 

der Vorlage. 

  Der Bauausschuss beschließt mehrheitlich die Vertagung der Vorlage. 

 

  Herr  Lötsch  beendet  die  gemeinsame  Sitzung  von  Bau-  und  Kulturausschuss  um 

17:40 Uhr. 

Christopher Lötsch            Wolfgang Weber 

  Vorsitzender des Bauausschusses    Protokollführer