Vorlage - VO/2025/14271-01  

Betreff: Antwort auf die Fragen von AM Judith Balke (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Nachhaltigkeit in Lübecker Kindertageseinrichtungen - Bestandsaufnahme und Entwicklung von Qualitätskriterien
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Monika FrankBezüglich:
VO/2025/14271
Federführend:4.511 - Städtische Kindertageseinrichtungen Bearbeiter/-in: Steinkamp, Uta
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnisnahme
11.09.2025 
18. Sitzung des Jugendhilfeausschusses (Wahlperiode 2023 - 2028) zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Kinderwege Bestandsaufnahme BNE

Beschlussvorschlag

 

Anfrage von AM Judith Balke (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN zur Nachhaltigkeit in Lübecker Kindertageseinrichtungen - Bestandsaufnahme und Entwicklung von Qualitätskriterien aus dem Jugendhilfeausschuss vom 05.06.2025.

 

Um Beantwortung folgender Fragen, wird gebeten:

  1. Welche Maßnahmen zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit (z. B. Energieverbrauch, Gebäudestandards, Müllvermeidung, Ernährung) sind in städtischen und freien Kitas bereits etabliert?
  2. Gibt es verwaltungsseitig Strukturen oder Personal, das Einrichtungen hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung begleitet oder prüft?
  3. Wie bewertet die Verwaltung die Idee, einen Kriterienkatalog zur Auszeichnung nachhaltiger Kitas zu entwickeln, der sowohl ökologische als auch pädagogische und organisatorische Aspekte berücksichtigt?

 


Begründung

 

Alle freien Träger wurden angeschrieben und gebeten uns zu berichten welche Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit in ihren Einrichtungen etabliert sind. In der nachfolgenden Tabelle stehen die Antworten aller Rückmeldungen die uns erreicht haben, inklusive der Antworten der Städtischen Kindertageseinrichtungen. Die Antworten zu der Idee einen Kriterienkatalog und eine Auszeichnung für nachhaltige Kitas zu entwickeln, stehen ebenfalls in der Tabelle.

Im Anschluss an die Tabelle sind die Antworten der Bereiche Umwelt-, Verbraucher- und Naturschutz und des GMHL zusammengestellt.


Zu Frage 1. und 3.:

Träger

Frage 1

Frage 3

Kindergarten Tingelfing e.V., Hannah Gerstenberger (Leitung)

-          Wir beziehen unser Mittagessen von der Piratenkombüse, welche regional und Bio kocht.

-          Bei Lebensmitteleinkäufen für die Kita achten wir auf Bio-Produkte.

-          Wir machen Sammelbestellungen und unterstützen, wenn möglich Geschäfte in der Stadt, unter anderem um Verpackungsmüll bei Bestellungen zu vermeiden etc.

-          Die Eltern sind angehalten, den Kindern kein eingepacktes Essen wie Bifi etc. in die Brotdosen zu tun, um Müll zu vermeiden.

-          Wir achten auf Recycling-Produkte z.B. bei Schreibpapier, Taschentüchern, Toilettenpapier.

-          Wir haben mit den Kindern Projekte zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt (Energie sparen durch Licht ausschalten, Mülltrennung etc.)

 

Die Idee finde ich sehr gut und wenn Zeit da wäre, würden wir sicher gerne versuchen so eine Auszeichnung zu bekommen. Als Leitung mit nur 15 Stunden im Büro und den vielen Krankheitsfällen, ist aber leider kaum Zeit, sich mit Neuem zu beschäftigen.

 

Deutscher Kinderschutz-bund Ortsverband Lübeck, Nicola Leuschner

In unseren neuen Gebäuden sind PV-Anlagen auf den Dächern und Energiespeicher im Keller, heizen tun wir in diesen usern mit Pelletheizungen. In der neu geplanten Kita steigen wir dann aber auf Wärmepumpe um. In unseren Kitas bereiten wir sowohl Frühstück, Mittagessen als auch Nachmittagssnack vor und sind mittlerweile zu 90% bei Bio angekommen. Zur Müllvermeidung arbeiten wir mit den Lebensmittelrettern zusammen, die unsere Übererzeugnisse abholen und ggf. umverteilen.

 

Wir würden uns über weitere Ideen und Anregungen freuen. Ein Zertifikat wäre uns nicht wichtig.

Kita im Krankenhaus Süd (KIKS!), Jens Meißner

 

Wir haben seitens KIKS! folgende nachhaltige Maßnahmen in den letzten 5 Jahren durchgeführt:

1. Pflanzung von 3 zusätzlichen Bäumen auf dem Spielplatz (Waldahorn, Linde, Kastanie). Die Aktion wurde gemeinsam mit Eltern und Kindern als CO2 Reduktion erörtert.

2. Umbau der Gebäudebeleuchtung im Innen- und Außenbereich auf LED (ca. 40.000€ in 5 Jahren). Einbau von Lichtabhängigen Bewegungsmeldern, die die LED Lampen ausschalten, wenn keine Personen im Raum sind und es hell genug ist.

3. Beschattung mit Großraumschirmen (Fa. Fiegolla) und Markisen als Sonnenschutz für die Kinder und zur Kühlung des Kitagebäudes.

4. Pädagogisch: Zusammenarbeit mit dem Junior Campus der Technischen Hochschule Lübeck, den die Kinder des KIKS! besuchen. In diesem Projekt werden verschiedene Inhalte zur Nachhaltigkeit in Bezug auf Umwelt (Saubere Ostsee), Ernährung (haps-und-weg… Wo kommt das Essen her?) und Technik (Wo kommt der Strom her?) vermittelt, die in den Kitagruppen in Verbindung mit vorschulischen Bildungsleitlinien SH vertieft werden.

In Planung:

1. Erneuerung und Isolierung einer Nebendachfläche mit der Fa. Michelau.

2. Nach der Erneuerung des Daches Aufbau einer Photovoltaikanlage mit der Fa. Nordic Energy und einem Ampelsystem für die Kinder, um den Stromverbrauch bzw. - erzeugung zu visualisieren.

3. Zertifizierungsprozess zur CO2 neutralen Kita (Gespräche mit Beratungsfirma laufen bereits / Harmonisierung von Industriestandards).

 

Ein Kriterienkatalog zur Auszeichnung nachhaltiger Kitas in Lübeck würden seitens des KIKS! und des Dachverbandes Feie Träger Lübeck e.V. sehr unterstützen

Die Kunterbunte Kinderkiste e.V.

Helena Erdmann,

Leiterin

 

Bepflanzung/ Natur:

-Hochbeete

-Pflanzung einer Kastanie

-Wildblumenwiese

-Bepflanzung mit bienenfreundliche Stauden 

-Jährliches Projekt zur Einführung von einem Wildbienenvolk in unserem Garten

-Imkerbesuche

-Insektenhotel  

Aktionen mit Eltern:

-Gartenputztage

-Eltern haben eine Matschküche aus Paletten gebaut

-Eltern-Kindaktionen wie z.B. Bastelaktionen: aus Milchkartons ein Kressehäuschen basteln  

Bauliches:

-Beschattung durch große, feststehende und kleine, mobile Schirme

-Kompletter Austausch der Rohrleitungen und Pumpen für Schutz- und Regenwasser

-Naturnahe Umgestaltung vom Außengeländes incl. Entfernung der von Asphalt versiegelten Fächen

-Erneuerung der Hochwasserschotts und gartengestalterische Maßnahmen zu Vermeidung von Regenwasserschäden durch Starkregen

-Austausch der Feuerlöscher mit umweltfreundlicheren Inhaltsstoffen

-Fortlaufende Umrüstung der Beleuchtung auf LED  

Reccourcen & Recycling:

-Nutzung einer Kita-App für die papierlose Kommunikation mit den Eltern

-Nutzung von Papierspenden ("Schmierpapier") für die Kinder im Freispiel

-Einführung einer Schnippselkiste für die Reste vom Bastelpapier

-Spielmaterialen, die von Gruppe zu Gruppe gegeben werden und neuer Spielimpulse zu setzen (nicht jede Gruppe braucht ständig alles)

-Einrichtung eines Bastelschrankes für alle Kinder zugängig, gefüllt vom Fachpersonal und den Eltern mit Verpackungsmaterial und Resten von Bastelmaterial usw.

-Von Eltern organisierter, hausinterner Flohmarkt über einen QR-Code für Second-Hand Kleidung und Spielzeug

-Umstellung der Wasserflaschen von Kunststoff- auf Glasflaschen

-So weit wie möglich Vermeidung von Einmalprodukten 

-Nutzung von Nachfüllpacks

-Mülltrennung durch getrennte Müllschalen aus dem Frühstückstisch

-Sensibilisierung der Eltern Umverpackungen zu vermeiden

-Getrennte Papier- und Restmülleimer in den Gruppen

-Mülltrennung in der Küche und im gesamten Haus 

Ernährung & Gesundheit:

-Auswahl des Caterers aufgrund seines Angebotskonzeptes (Produkte aus der Region und Verarbeitung von saisonalem Gemüse und Obst)

-Enger Austausch mit unserem Caterer zum Speisenangebot

-Aktionen, bei denen wir mit den Kindern gemeinsam Mahlzeiten einkaufen und zubereiten

-Projekte zur gesunden Ernährung

-Getränkestationen für freien Zugang zu Getränken mit personalisierten Tassen

-Bewegung durch Freispiel im Freien, Sport, Kinderyoga und Entspannungsübungen  

weitere pädagogische Aktionen:

-Experimente z.B. zum Thema Luft, Wasser, Sonne

-Projekte z. B. zum Thema Wasser und Regenkreislauf

-Wochenmarktbesuche

-Projekt: Spielzeugfreie Zeit

-Piktogramme wie z.B. Wie wäscht man sich die Hände?

-Fortlaufendes Wiederholen wie wir Wasser und Strom sparen können  

Sonstiges:

-Fahrradparkplatz erweitert

-Unterstand für Fahrradanhänger gebaut

-Jobrad für die Mitarbeiter

Einen Ideenkatalog zur Nachhaltigkeit in Kitas fände ich gut. 

Sprungtuch e.V.

Bauliche Maßnahmen:

- Ökologische Baustoffe wurden bevorzugt

- Nachhaltigere Heizformen (Blockheizkraftwerk, Erdwärme)

- Ausstattung: Holzfußden, Holzmöbel > kein Plastik

- Fußbodenheizungen > Wärmeregelung über Thermostate > so entstehen keine

Energieverbrauchsspitzen“

- Grünbedachung

  • Regenwasser wird aufgefangen (Gartenbewässerung)
  • lieber digital als Papier
  • lltrennung

r die baulichen Umsetzungen war es notwendig, Fördermittel zu akquirieren, da die Kosten für ökologische/nachhaltigere Bauformen nur so zu decken waren.

 

Ausblick:

r beide Kitas wird zeitnah das Speiseplan umgestellt. Unser Caterer beteiligte sich am Projekt „Essen mit Zukunft“, durchgeführt von der Agrar Koordination Hamburg. An diesem Projekt nahmen 4 Schulen aus Lübeck teil. Ziel des Projekts: Nachhaltigkeit, überwiegend pflanzenbasiertes Essen, Reduzierung von Fisch- und Fleischkonsum, Regionalität, Vollkornprodukte, anteilig BIO-Produkte. In unserem Bereich OGS Lauerholz, wurde diese Umstellung erfolgreich etabliert und beibehalten, nun werden auch unsere Kitas folgen

Ich empfinde diese Idee als einen guten Ansatz, um die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit noch stärker in den Fokus zu nehmen.

Hier gibt es noch so viele Möglichkeiten, die z.T. noch gar nicht in unserem Bewusstsein verankert sind bzw. dadurch viel mehr Raum und Motivation für die Umsetzung finden.

Kita Gewerbezwerge, Arbeiter-Samariter-Bund
Landesverband Schleswig-Holstein e.V.
Regionalverband

- Konzeptioneller Schwerpunkt zur gesunden Ernährung

- Kartons und anderweitige Materialien, die geeignet sind, werden zum Basteln genutzt

- Energiesparlampen

- Mülltrennung wird mit Kindern thematisiert

- Bewusstsein schaffen für den sorgsamen Umgang mit Produkten aus/von der Natur. Z.B. Malblätter, Toilettenpapier, Stiften etc.

 

- Prinzipiell eine schöne Idee →nnte für Motivation sorgen verbesserte Arbeit zum Thema „Nachhaltigkeit“ umzusetzen

 

- Kann aber ebenfalls zu deutlichem Druck führen das Thema in den Alltag zu integrieren

 

- Womöglich anfallende Mehrkosten durch einmalige Anschaffungen

 

- Gibt es Fortbildungen zu dem Thema von der Stadt aus?

 

Kita Kleine Strolche

Birgit Nickel

Energieverbrauch:
- bewusster Umgang mit Licht ( bei ausreichend Tageslicht, Schalter
betätigen)
- bewusster Umgang mit rme, dh. Temperaturregler runterdrehen (z.B. beim Lüften), Sommerzeit reguliert  die Therme
- bewusster Umgang mit Wasser, z.B. Wasserhahn zudrehen während des
ndewaschens oder Zähneputzens
Gebäudestandards:
- aktuell durchgeführte Dachsanierung nach neuesten Standards
- Sanierung der denkmalgeschützten Außenfenster ( Extra Innenfenster
vorhanden )
llvermeidung:
- es bieten sich zahlreiche Gelegenheiten im Kita-Alltag und in
Projekten den Müll zu reduzieren ( Basteln mit recycelten Materialien, 
Monatsthema wie Umweltschutz uä)
- Mülltrennung ( Rest, Papier, Glas, Gartenabfälle)
Ernährung:
- wir bereiten das Mittagessen für alle täglich frisch zu
- die Kinder bringen das Frühstück in Brotdosen von Zuhause mit (was
nicht gegessen wurde, geht wieder zurück)
- Eier und Kartoffeln werden wöchentlich  vom Bauernhof geliefert

 

KinderWege gGmbH

Siehe Anlage 1

Siehe Anlage 1

Städtische Kindertageseinrichtungen

  1. BNE im Sinne eines institutionellen Auftrages der Trägerin etablieren
    • Nachhaltigkeit findet sich als einer der Werte des Trägers im Leitbild der Städt. Kindertageseinrichtungen: „Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Wir gehen sorgsam mit unserer Welt und unseren Mitteln im Alltag um.“
    • Kinderrechte und Partizipation sind als Teil unserer Pädagogischen Standards konzeptionell verankert Zusammenhang SDGs (17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030) & Kinderrechte
    • Aktuell: Erarbeitung einer BNE-Strategie durch die päd. Fachberatung für alle Kitas
  2. BNE in die Aus- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften integrieren
  • Unsere päd. FK bilden sich regelmäßig fort. In diesem Rahmen werden u.a. Fortbildungen vom Haus der kleinen Forscher und KITA21 besucht.
  1. BNE als Grundlage professionellen Handelns unterstützen
    • Allgemeine Qualitätsentwicklung als Grundlage für eine zukünftige Implementierung von Kriterien, die einen Lernort für nachhaltige Entwicklung ausmachen
    • Teilnahme einzelner Kitas am Kita-Programm "KiQ gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden" Entwicklung der Qualität der pädagogischen Arbeit mit Fokus auf MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung
  2. Vernetzungsstrukturen zu informellen und formellen Bildungsorten aufbauen
  • Kitas besuchen unterschiedliche formelle und informelle BNE-Bildungsorte in ihren Sozialräumen bzw. im Stadtgebiet, z.B. Ringstedtenhof, Naturwerkstatt Priwall, Juniorcampus TH Lübeck
  1. BNE ist in den Bildungsleitlinien des Landes SH festgeschrieben; Veranstaltung dazu im Februar 2026 in Lübeck;

 

Praxisbeispiele aus den Kitas:

  • Aufladbare Akkus
  • Verwendung von LED
  • Spielzeug für Draußen aus recyceltem Material
  • Basteln mit Alltagsmaterialien, Naturmaterialien
  • lltrennung in den Kitaräumen durch Kinder/Erwachsene
  • Pixi-Buch-Tausch-Börse
  • Gemüsebeete/Kräuter in Kitas
  • Reparaturprojekte in Kitas
  • Regemäßige Besuche der EBL
  • Verpflegung mit saisonalem und regionalem Obst und Gemüse
  • 50% Bioanteil  
  • Wenig Plastikverpackungen
  • Großverpackungen z.B. 5kg Joghurt im Eimer statt kleine Portionsbecher 
  • Selber Kochen, auch mit Kindern 
  • Liefern von Lebensmitteln alle 2 Wochen / Gute Planung / gute Lagermöglichkeiten für Lebensmittel schaffen
  • Palmölfreie Aufstriche
  • Nutzung von Tassen/Besteck statt Einweggeschirr                                                                                                                                                                                                          
  • glichst keine Alufolie und auch keine Klarsichtfolie nutzen, sondern Deckel oder wieder verwendbare Abdeckhauben.
  • Lebensmittel immer in kleinen Portionen ausgeben, man kann nachreichen.

 

glichkeiten der konstanten Weiterentwicklung zum Thema BNE und Unterstützung bei Vernetzung, Fachtagen etc. in Lübeck wären wünschenswert. Ein Zertifikat braucht es aus unserer Sicht nicht.

 

 

Zu Frage 2.:

Antwort wurde von 3.390 Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz und der

3.390.01 Klimaleitstelle erstellt.

 

Folgende Bausteine gibt es verwaltungsseitig entwickelt um die Einrichtungen hinsichtlich ihrer nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen. Dabei ist jedoch zunächst anzumerken, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ sehr breit gefächert ist und auf den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals kurz SDG) der UN basiert. Aus diesem Grund sind im Folgenden auch die entsprechenden Ziele benannt:

 

Baustein 1: Hitzeaktionsplan

Im Rahmen des Hitzeaktionsplans, der durch das Gesundheitsamt in enger Absprache mit der Klimaleitstelle federführend koordiniert wird, begleitet die Gesundheitsförderung (Judith Rickmann) u.a. Kindertageseinrichtungen bei der Hitzevorsorge. Diese Aktivitäten beziehen sich bspw. auf die Nachhaltigkeitsziele SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen und SDG 10 Weniger Ungleichheiten.

 

Dabei setzt das Gesundheitsamt / Gesundheitsförderung folgende Maßnahmen um:

  • Bereitstellung eines Musterhitzeschutzplans für Kitas, der auch Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit enthält
    (zu finden im Lübecker Hitzeportal (www.luebeck.de/hitzeportal) unter der Kachel „Toolbox“)
  • Weitergabe von Informationen, die u.a. auf Nachhaltigkeit verweisen (über Verteiler und Verbreitung von Materialien zur Sensibilisierung)
  • aufsuchende Beratung in verschiedenen Formaten: Elternabende in Kitas, Vorträge in Leitungsrunden, Austausch inkl. Begehung usw.
    • die aktualisierte Stadtklimaanalyse wird dabei als Basis für die Beratung genutzt (siehe www.luebeck.de/hitzeportal unter der Kachel „Hitzesensible Stadtentwicklung: Was tun wir als Stadtverwaltung“ und hier unter dem Reiter „Stadtklimaanalyse“)
    • die Einrichtung wird individuell betrachtet, oft auch mit einem Rundgang
    • es werden Empfehlungen und Tipps gegeben, damit Kinder als auch das betreuende Personal besser geschützt werden. Dabei gilt der Ansatz naturnahe Maßnahmen vor technischen Maßnahmen umzusetzen (z.B. Dachbegrünung, Verschattung durch Bäume oder Entsiegelung von bisher befestigten Flächen vor technischer Aufrüstung / Klimaanlagen). Zudem erfolgt der Verweis an die Expert:innen der Klimaleitstelle, falls fachlich notwendig.

 

 

Baustein 2: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Auf den städtischen Internetseiten finden sich Tipps und Hinweise in Sachen BNE, diese befindet sich aktuell in Überarbeitung durch ein bereichsübergreifendes Team von Schule und Sport, Gebäudemanagement und Klimaleitstelle. Momentan gibt es folgende Seite als Erstinformation (aus der Sparte Familie und Bildung): Bildung für nachhaltige Entwicklung - Familie & Bildung

 

Das Themenfeld BNE ist mit mehreren Nachhaltigkeitszielen (SDGs) vernetzt, wie SDG 4 Hochwertige Bildung, SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden und auch SDG 15 Leben an Land.

 

Die Fragen 1, 2 und 3 wurden vom 5.651.14 Energiemanagement / GMHL beantwortet.

 

Zur Frage 1

Energieverbrauch: Die Energieverbräuche werden monatlich von den Hausmeister:innen abgelesen und vom Energiemanagement auf Unstimmigkeiten überprüft. Vereinzelt werden Heizungsregelungen erneuert oder Regelungseinstellungen hin zu einem energieeffizienteren Betrieb angepasst. Die Umstellung von zentraler auf dezentrale Warmwasserbereitung ist an vielen Standorten mittelfristig angedacht. Die Umrüstung auf LED erfolgt i.d.R. Schrittweise im Zuge notwendiger Beleuchtungs-Wechsel durch die Betriebshandwerker. Die Umsetzung energetischer Gebäudestandards sowie die Umstellung der Wärmeversorgung auf regenerative Energieträger wird in jeder Sanierungs-Planung durch die Planer:innen betrachtet und durch das Energiemanagement begleitet.

 

Zur Frage 2

Über Fördermittel finanziert existiert aktuell eine Stelle im GMHL, die explizit die Einrichtungen bei nachhaltiger Entwicklung unterstützt. Fördermittelbedingt ist diese Stelle aktuell ausschließlich für Schulen zuständig. Eine Ausweitung der Zuständigkeit nach Ablauf der Förderung auf Kitas ist möglich. Gespräche hierzu laufen aktuell.

Ergänzend zum Projekt Lübecker Klimaschulen läuft seit 01.03.2025 ein weiteres Förderprojekt zur Förderung partizipativer Energiesparmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden (Interreg-Förderprojekt Flip-EC). Hauptzielgruppe sind Schulen (da diese den größten Anteil am Energieverbrauch kommunaler Gebäude haben), Kitas und alle anderen öffentlichen Gebäude werden in dem Projekt ebenfalls betrachtet. Ziel des Projekts ist die Schaffung/Verbesserung von Strukturen zur Umsetzung und Kommunikation von Energiesparmaßnahmen, sodass diese im gemeinsamer Arbeit aus Verwaltung und Nutzer:innen umgesetzt werden können und langfristig wirksam bleiben. Das Projekt läuft von März 2025 bis Februar 2028. Die Projektleitung liegt beim Energiemanagement des GMHL.

Im Jahr 2023 wurde aus der Verwaltung heraus ein Fachtag für Bildung für nachhaltige Entwicklung für Kita und Grundschule veranstaltet. Hierzu haben sich mehrere Bereiche der HL zusammengeschlossen. In Zukunft soll ein solcher Fachtag wiederholt werden. Genaue Pläne hierzu existieren noch nicht.

 

Zur Frage 3

Das GMHL und insb. die Projektleitung des Interreg-Projekts und des Projekts Lübecker Klimaschulen begrüßt diese Idee. Bei der Entwicklung des Kriterienkatalogs könnten Synergieeffekte zu beiden genannten Projekten entstehen.


 


Anlagen

Anlage 1: Kinderwege Bestandsaufnahme BNE
 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Kinderwege Bestandsaufnahme BNE (413 KB)    
Stammbaum:
VO/2025/14271   AM Judith Balke (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Nachhaltigkeit in Lübecker Kindertageseinrichtungen - Bestandsaufnahme und Entwicklung von Qualitätskriterien   Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN   Anfrage
VO/2025/14271-01   Antwort auf die Fragen von AM Judith Balke (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Nachhaltigkeit in Lübecker Kindertageseinrichtungen - Bestandsaufnahme und Entwicklung von Qualitätskriterien   4.511 - Städtische Kindertageseinrichtungen   Antwort auf Anfrage öffentlich