Vorlage - VO/2023/12822-01  

Antwort auf Anfrage des AM Jens Zimmermann (CDU) im Jugendhilfeausschuss am 07.12.2023: Betreuungsausfälle wegen Krankheitsfällen bei Erzieherinnen und Erziehern

Presseberichten (Dez. 2023) und Hinweisen von Kita-Eltern ist zu entnehmen, dass es aktuell zu massiven Betreuungsausfällen wegen Krankheitsfällen bei Erzieherinnen und Erziehern kommt. Auch jenseits der klassischen Krankheitswellen in den Herbst- und Wintermonaten sind die durchschnittlichen Fehltage der Mitarbeiter in den Einrichtungen teils deutlich erhöht. Kürzlich wurde in einem Presseartikel hierzu ein Jahresdurchschnitt von 28 Fehltagen pro Mitarbeiter genannt.

Hierzu bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:

Wie schätzt die Verwaltung die Situation aktuell ein?

Wie schätzt die Verwaltung die Situation generell ein?

Die Krankheitssituation in den Kitas ist, unabhängig typischer Krankheitsmonate, deutlich erhöht. Fachkräfte, Kinder und Familien erkranken häufiger und länger. Die durchschnittlichen Krankheitstage liegen in den Kitas höher, als die vom Land SH durchschnittlich angenommenen und berechneten Krankentage der Fachkräfte.

Mit welchen Maßnahmen versucht die Verwaltung wirksam gegen die hohe Anzahl krankheitsbedingter Ausfälle aktiv gegenzusteuern?

Die Hansestadt Lübeck bietet umfangreiche Möglichkeiten, u. a. gesundheitsfördernde Maßnahmen, Information zu aktuellen Themen, die Möglichkeit der betriebsärztlichen Beratung, Grippeimpfung.

Grundsätzlich sollen erkrankte Fachkräfte und Kinder die Einrichtung nicht besuchen, um den Kreislauf von Ansteckung, Erkrankung und Überlastung durch Ausfall zu unterbrechen.

Bietet die Hansestadt Lübeck gesundheitsfördernde Mitarbeiterprogramme

oder Maßnahmen zur Senkung krankheitsbedingter Ausfälle an?

Ja. Beispielsweise bietet das Eingliederungsmanagement Unterstützung bei langzeiterkrankten Mitarbeitenden, die Hansestadt Lübeck bietet ferner eine externe Beratungsmöglichkeit für alle Mitarbeitenden und ihre Angehörigen zu allen Belastungsfaktoren an. Darüber hinaus besteht in Kindertageseinrichtungen die Möglichkeit Team-Supervision oder Coaching zu nutzen. Mit dem städtischen Gesundheitsmanagement wird aktuell ein Programm für die pädagogischen Fachkräfte in den städtischen Kindertageseinrichtungen entwickelt.

Welche zusätzlichen Maßnahmen können die Situation langfristig wirksam verbessern?

Aus hiesiger Sicht kann die Zufriedenheit am Arbeitsplatz erheblich zu einer Absenkung der krankheitsbedingten Ausfälle beitragen. Hierzu werden beispielsweise Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung und – qualifizierung aufgezeigt und regelmäßige Fortbildungen zur frühkindlichen Bildung angeboten. Um die benötigten Personalressourcen, auch bei höheren krankheitsbedingten Ausfallzeiten vorhalten zu können, sollte die landesseiteige Berechnung der Ausfallzeiten nicht nur kontinuierlich fortentwickelt werden, sondern auch die besonderen (gesundheitlichen) Herausforderungen in Kindertageseinrichtungen berücksichtigen.

Welche Möglichkeiten haben betroffene Eltern im Falle krankheitsbedingter Betreuungsausfälle?

Bei Personalengpässen werden Eltern so früh wie möglich informiert, Kinder werden gruppenübergreifend betreut. Wenn der gesetzlich vorgegebene Rahmen ausgeschöpft ist, muss die Kinderzahl indes reduziert werden. Der Beitrag für die reduzierten Betreuungsstunden wird den Eltern erstattet.

keine