Vorlage - VO/2022/10847-01  

Anfrage des AM Mandy Siegenbrink und Dr. Axel Flasbarth (beide BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses und Ausschuss für den „Kurbetrieb Travemünde (KBT)“ am 14.02.2022 (VO/2022/10847):

„Am 30.09.2021 nahm die Bürgerschaft das vom Bürgermeister vorgelegte Mixed-Use-Konzept für das ehemalige Gebäude von Karstadt Sport in der Königstr. lediglich als Zwischenbericht zur Kenntnis.

Hierzu möge der Bürgermeister bitte die folgenden Fragen beantworten:

1. Wird der Bürgermeister ein überarbeitetes Nutzungskonzept vorgelegt? Wenn ja,
   wann?
2. Wie ist der aktuelle Planungsstand?
3. Für die Nutzung des Erdgeschosses scheinen unterschiedliche Ideen zu existieren.
   Während der Bürgermeister eine eher kommerzielle Nutzung vorschlägt (Einzelhandel/Pop up-Stores, Start-ups, etc.), wird in der öffentlichen Diskussion auch eine öffentliche Nutzung wie in skandinavischen Vorbildern (“Lübecks Wohnzimmer”, wie
   z.B. Aarhus) gefordert.

a. Wie ist hierzu der Planungsstand? Welche Nutzungen werden aktuell

 evaluiert?
b. Ist hierzu ein Ideenwettbewerb geplant? Wenn nein, warum nicht?
c. Ist hierzu eine Beteiligung der Öffentlichkeit geplant? Wenn ja, wann?

 Wenn nein, warum nicht?“

Mit Beschluss vom 25.03.2021 (VO/2021/09711) hat die Bürgerschaft den Bürgermeister beauftragt, die Machbarkeit einer Realisierung eines öffentlichen Bildungs-, Kultur- und Dienstleistungszentrums im ehemaligen Karstadt-Haus zu prüfen. Dieses Mixed-Use-Konzept wurde der Bürgerschaft am 30.09.2021 vorgelegt. Die Bürgerschaft hat das Konzept als Zwischenbericht zur Kenntnis genommen (VO/ 2021/09711-03-02).

Auf dieser Grundlage ist nun ein detailliertes Nutzungskonzept zu entwickeln. Dies wird der Bürgermeister vorstellen, sobald mit Unterstützung eines externen Projektentwicklers in entsprechenden Diskussionsformaten mit den Schulen, Hochschulen und weiteren potenziellen Nutzer:innenkreisen ein detailliertes Nutzungskonzept entwickelt wurde. Wie lange dieser Prozess in Anspruch nehmen wird, lässt sich heute noch nicht abschließend definieren. Ein Abgleich zur baulichen Realisierbarkeit durch externe Planungsbüros ist dabei unerlässlich, da es sich um Bauen im Bestand handelt.

Derzeit steht das Projekt in der Anfangsphase, das Objekt befindet sich noch nicht im Eigentum der Hansestadt Lübeck. Neben der anstehenden Beauftragung des o. g. Projektentwicklers läuft das Verfahren für die Beauftragung eines Projektsteurers, der über die gesamte Planungs- und Realisierungszeit das Projekt begleiten wird. Daraufhin folgt das Vergabeverfahren für den Generalplanenden inkl. weiterer Fachplaner:innen.

Parallel laufen aktuell die Abstimmungen zu den Details des Kaufvertrags und die fachlichen Überlegungen zur Trennung der haustechnischen Erschließung der Häuser A und B/C.

Nach Beschluss der Bürgerschaft (VO/2022/10829) hat die Hansestadt Lübeck einen Antrag zur Teilnahme am Bundesförderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" mit dem Projekt INNOVATIONSKONTOR.LÜBECK gestellt. Hier wurden ca. 5 Mio. Euro Fördermittel in Aussicht gestellt. Ein wesentlicher Baustein des Förderantrages ist die Realisierung eines öffentlichen Bildungs-, Kultur- und Dienstleistungszentrums als „Mixed-Use-Konzept“. Daher können diese Fördermittel auch für die Entwicklung des Umsetzungskonzeptes für die Nutzung sowie das Projektmanagement eingesetzt werden. Der Förderbescheid wird im Sommer erwartet.

Eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist ebenfalls vorgesehen. Zeitpunkt, Handlungsspielraum und Form müssen in enger Zusammenarbeit mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie dem Projektentwickler noch näher definiert werden und können somit erst starten, sobald letzterer feststeht. Zudem erfolgt eine umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung im Zuge des Gesamtprojektes INNOVATIONSKONTOR.LÜBECK.