Vorlage - VO/2021/10436-01  

Betreff: Antwort auf die Anfrage des AM Daniel Kerlin (FDP) zum Thema Ganztag
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Monika FrankBezüglich:
VO/2021/10436
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Rieper, Sonja
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Schul- und Sportausschuss zur Kenntnisnahme
17.02.2022 
23. Sitzung des Schul- und Sportausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Antwort auf die Anfrage des AM Daniel Kerlin (AM) zum Thema Ganztag Nr. VO/2021/10436


Begründung

Anfrage:

Die aktuellen Belegungszahlen weisen für die meisten Schulstandorte eine weitere Steigerung der Teilnahme im Ganztag auf.

Es gilt für Schulen mit über 100 Kindern Gesamtschülerschaft folgendes Richtwerte-Modell:

-          Grundprinzip weiterhin für alle Schulen: je Zug 1 Raum von 60qm

-          1 Mensa oder alternative Mittagsversorgung

-          Teilnehmerzahl am „offenen Ganztag“ ab 50%: 1 weiterer Bonusraum

-          Teilnehmerzahl am „offenen Ganztag“ ab 70%: noch ein weiterer zusätzlicher Bonusraum

 

Im Jahr 2019 wurden in VO/2019/07479 folgende Bedarfe festgestellt:

Daraus folgt, dass es an 13 Schulstandorten einen Fehlbedarf an Ganztagsräumen gibt, für die aber auch schon ohne die neue Regelung ein Bedarf ermittelt wurde. Für 6 Schulen sind zum Teil Planungskostenansätze sowie teilweise auch grob geschätzte Baukostenansätze zur Raumprogrammerweiterung bereits im Haushalt enthalten:

-          Schule am Koggenweg

-          Kaland-Schule

-          Paul-Gerhardt-Schule

-          Schule am Stadtpark

-          Schule Tremser Teich

-          Schule Utkiek.

 

r folgende Schulen ergibt sich darüber hinaus dann noch ein Bedarf:

-          Marien-Schule

-          Dom-Schule

-          Kahlhorst-Schule, Hauptstandort

-          Paul-Klee-Schule

-          Pestalozzi-Schule

-          Stadtschule Travemünde

-          GGemS St. Jürgen.

 

Bei diesen Schulen fehlt entweder 1 Raum oder 1 Mensa (Pestalozzi-Schule), da dort das Essen derzeit mit zu vielen Kindern in einem nicht geeigneten Klassenraum eingenommen wird.

Die Stadtschule Travemünde erreicht derzeit gerade so die 51%. Ein zusätzlicher Raumbedarf ergibt sich erst, wenn sich die Zahlen auch über die nächsten Jahre stabilisieren.

 

Konnten diese Bedarfe der Standorte mittlerweile geschaffen werden bzw. wann ist damit zu rechnen?

 

Antwort:

In Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement kann zum Sachstand an den einzelnen Schulstandorten folgendes berichtet werden.  

 

Schule am Koggenweg

Es wird der Neubau einer Mensa in 2022 beginnen. Zudem sind zusätzliche Klassenräume in Modulen auf dem Schulparkplatz geschaffen worden.

Aufgrund des voranschreitenden Neubaus vieler neuer Wohneinheiten (z.B. aktuell Am Wiesengrund und schräg gegenüber an der B 75) werden die Schüler:innen-Zahlen weiter zunehmen. Außerdem ist auf dem ehemaligen Sellschopp-Gelände an der Moislinger Allee ein weiteres sehr großes Neubaugebiet geplant. Die räumlichen Kapazitäten der Schule sind bereits jetzt erschöpft, sowohl an Klassenräumen als auch an Räumen für den Ganztag. Aufgrund dessen wird aktuell eine Aufstockung des Schulgebäudes um 1 oder 2 Stockwerke oder ein Neubau neben dem jetzigen Gebäude vom GMHL geprüft und geplant. Bis zu einer Fertigstellung werden aber weitere Module auf dem Schulparkplatz als Interim geschaffen werden müssen.

 

Kaland-Schule

Im neuen Modulbau auf der Hüxwiese sind Räume für eine durchgehende 4-Zügigkeit und ausreichend Ganztagsräume plus Mensa geschaffen worden. Parallel beginnt in 2022 die Sanierung des Altbaus, die mit einem Ausbau des Dachgeschosses ebenfalls eine 4-Zügigkeit und ausreichende Ganztagsräume schafft.

 

Paul-Gerhardt-Schule

Im Rahmen der anstehenden Grundsanierung des Gebäudes sind die Schaffung einer Mensa und Ganztagsräume mit eingeplant. Begonnen mit der Umsetzung wird voraussichtlich in 2023/24.

 

Schule am Stadtpark

Die Schule wird von Grund auf saniert werden. Zusätzlich wird eine Mensa neu außerhalb der Bestandsgebäude errichtet, sodass im Hauptgebäude weiterer Platz für den Ganztag entsteht. Voraussichtlicher Baubeginn wird 2022/23 sein.

 

Schule Tremser Teich

Am Solitärgebäude des Ganztagsbereichs wird ein weiterer Ganztagsraum in 2022 mit Sanitäreinheit entstehen.

 

Schule Utkiek

In 2002 werden in Modulbauweise 2 Ganztagsräume auf dem Schulgelände entstehen.

 

Marien-Schule

Es ist hier ein Dachgeschossausbau für den Ganztag geplant, voraussichtlicher Planungsbeginn 2023.

 

Dom-Schule

In 2023 wird die Grundsanierung der Schule beginnen mit einem Ausbau des Dachgeschosses, um Ganztagsräume zu schaffen.

 

Kahlhorst-Schule, Hauptstandort

Die Schule wird komplett saniert. Im Rahmen der Sanierung ist auch hier ein zumindest teilweiser Ausbau des Dachgeschosses angedacht, um weitere Ganztagsräume zu schaffen. Beginn der Maßnahme voraussichtlich 2023/24.

 

Paul-Klee-Schule

Hier gehen die Schüler:innen-Zahlen etwas zurück, sodass der Raumbedarf im Bestand geschaffen werden kann.

 

Pestalozzi-Schule

Die neue Mensa konnte in einem Solitärgebäude geschaffen werden, sodass im Hauptgebäude mehr Platz für den Ganztag entstand.

 

Stadtschule Travemünde

Hier besteht nicht nur beim Ganztag Raumbedarf, sondern es wird weiterer Bedarf durch die Neubaugebiete Am Baggersand und in der Teutendorfer Siedlung entstehen. Im Schulgebäude befinden sich neben der Schule weitere Nutzer, sodass angedacht werden muss, diese aus dem Gebäude zu verlagern oder zusätzlichen Schulraum durch Neubauten zu schaffen.

 

GGemS St. Jürgen

Der jetzige Teil der Grundschule ist dringend sanierungsbedürftig. Es hat sich herausgestellt, dass ein Abriss dieses Teils und Neubau wirtschaftlicher ist, sodass im Neubau dann auch die derzeit fehlenden Räume für den Ganztag geschaffen werden können. Der Zeitpunkt der Realisierung und Umsetzung steht noch nicht fest.

 

Fragen zum Raumbedarf:

Gibt es an kleineren Schulstandorten mit Schülerzahlen unter 100 Kindern weitere Raumbedarfe, damit die wachsende Schülerzahl im Ganztag betreut werden kann?

 

Resultieren durch die gestiegene Teilnehmerzahl am Ganztag weitere Raumbedarfe an weiteren Schulstandorten? Sind hier weitere Maßnahmen geplant?

 

Nach welchen Kriterien findet eine Priorisierung der Maßnahme statt?

 

Antwort:

In der Hansestadt Lübeck gibt es fünf kleinere Schulstandorte mit Schüler:innenzahlen unter 100 Kindern (Niendorf, Schönböcken, Großsteinrade und die Außenstellen Niederbüssau sowie Wulfsdorf). In allen Standorten ist bereits eine hohe Versorgungsquote an Betreuungsplätzen erreicht (zwischen 69-86%), der Raumbedarf wird hier gesondert betrachtet (s. auch VO/2019/07479).

r die Außenstelle Niederbüssau muss noch eine Lösung für die Optimierung der Mittagsversorgung erarbeitet werden.

 

Auch die weiteren Schulstandorte verzeichnen steigende Teilnahmezahlen im Ganztag. Damit einhergehend stellen sich die Fragen zum Raumbedarf laufend r den Bereich Schule und Sport. Es ist daher vorgesehen, zunächst im Rahmen einer aktualisierten Schulentwicklungsplanung die künftigen Raumbedarfe für den Ganztag zu prüfen und auf dieser Grundlage eine Maßnahmeplanung inclusive Priorisierung vorzunehmen. Mit ersten Ergebnissen ist voraussichtlich im Jahr 2023 zu rechnen.

 

 

 

Frage:

Welche weiteren Raumkapaziten sind mit Blick auf den Rechtsanspruch im Ganztag an den einzelnen Schulstandorten zu schaffen?

 

Antwort:

Mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 werden vor allem zusätzliche Raumbedarfe im Rahmen der Mittagsversorgung erwartet. Die Mensakapazitäten sind an einem Großteil der Schulstandorte bereits ausgeschöpft. Beim damaligen Bau der Mensen waren die aktuellen Ganztagsentwicklungen noch nicht abzusehen.

 

Frage:

An welchen Standorten gibt es externe Betreuungsangebote, da am Schulstandort nicht alle Kinder betreut werden können?

 

Antwort:

Es wird bisher auf keine externen Betreuungsangebote zurückgegriffen.

 

Frage:

Gibt es Schulstandorte an denen Kinder nicht an der Ganztagsbetreuung teilnehmen können, obwohl ein Betreuungswunsch besteht?

 

Antwort:

Im Schuljahr 2021/22 ist an folgenden Schulstandorten eine Warteliste bekannt: Lutherschule und Mühlenweg-Schule. Ursächlich sind neben einem Raumbedarf auch fehlende Personalkapazitäten.

 

 

Ausblick

Mit einer aktualisierten Schulentwicklungsplanung als Grundlage wird der Bereich Schule und Sport eine Konkretisierung von weiteren erforderlichen Maßnahmen vornehmen können, um den Ganztag im Hinblick auf den Rechtsanspruch räumlich gut aufzustellen.  

 

Neben erforderlichen Bauprojekten wird zudem auf das Konzept zur Doppelnutzung verwiesen. Lübecker Schulen sollen sich mit geschickten Raumkonzepten zu ganztägigen Lebens- und Lernorten entwickeln. Auch hier wurden erste positive Schritte erreicht (s. VO/ 2021/ 10708)
 


Anlagen


 

Stammbaum:
VO/2021/10436   Anfrage des AM Daniel Kerlin (FDP) zum Thema Ganztag   Geschäftsstelle der FDP Fraktion   Anfrage
VO/2021/10436-01   Antwort auf die Anfrage des AM Daniel Kerlin (FDP) zum Thema Ganztag   4.401 - Schule und Sport   Antwort auf Anfrage öffentlich