In der Grundschule am Koggenweg besteht ein Fehlbedarf von Räumen für den Unterricht, den Differenzierungs-, den Offenen Ganztagsbereich und für die Schulsozialarbeit. Im Zuständigkeitsbereich der Grundschule am Koggenweg entstehen Neubaugebiete mit 180 zusätzlichen Wohneinheiten, wodurch je Jahrgang 8 bis 10 zusätzliche Kinder erwartet werden. Die Zahlen der Schüler:innen sind für die Folgejahre, auch bereits ohne diese neuen Wohneinheiten, steigend.
Zum jetzigen Zeitpunkt findet die Mittagsverpflegung der Kinder im Vereinsheim vom SC Buntekuh statt und hat ihre Kapazitätsgrenzen bereits überschritten. Durch die steigenden Schüler:innenzahlen kann die Mittagsverpflegung im Vereinsheim nicht mehr bewältigt werden. Durch die erwartete Entwicklung zur durchgängigen 4-Zügigkeit wird an dem Schulstandort von ca. 300 Essen im Zweischichtbetrieb ausgegangen. Es ist daher geplant, auf dem Schulgelände eine Mensa mit Nebenräumen, sowie zwei Ganztagsräume zu errichten.
Maßnahmenbeschreibung
Als Baufeld für den geplanten Neubau ist die Fläche um das vorhandene Gebäude der ehemaligen Hausmeisterwohnung vorgesehen, welches hierfür abgebrochen wird. Das Bauvorhaben liegt somit in den Grenzen des gültigen B-Plans 22-02-00-II.
Die Planungen der Architekten greifen das Konzept der Fertigteilbauweise des Schulgebäudes auf, und setzen es beim vorgesehenen Neubau als reinen Holzbau um. Die Holzbauweise gewährleistet, durch den hohen Vorfertigungsgrad, erhebliche Vorteile in der Bauzeit.
Neben dem wesentlichen Planungsziel, eine Mensa für 300 Essen in zwei Schichten zu realisieren, soll das neue Gebäude zwei Räume für die Ganztagsbetreuung erhalten, welche auch als Unterrichtsräume nutzbar sind. Planungsrechtlich wird eine Versammlungsstätte realisiert, die größere schulische Veranstaltungen (Einschulungsfeiern, Aufführungen, u.a.) zulässt. Die für den Mensabetrieb notwendige Küche wird als Aufwärmküche konzipiert.
Zur Erfüllung der energetischen Anforderungen durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) werden auf haustechnischer Seite eine Photovoltaikanlage für das Gesamtgebäude, sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für die Mensa vorgesehen.
Das bestehende „Atrium“ in den Außenflächen wird überdacht und über das Stützenraster als Außenfläche in die Gebäudekubatur integriert. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt barrierefrei. Bestehende Hof- und Zugangsflächen zu den Bestandsgebäuden bleiben erhalten. Die Wegebeziehungen zwischen Straße, Gebäuden und Stellplätzen, sowie die Feuerwehrzufahrt werden geringfügig angepasst.
Zur möglichst kompletten Planung und Kostenermittlung der vorliegenden EW-Bau wurden neben den Architektenleistungen noch folgende Fachplanungsdisziplinen im Projekt berücksichtigt:
- Technische Ausrüstung: Haustechnikplanung
- Technische Ausrüstung: Küchenplanung
- Tragwerksplanung
- Bauphysik: Wärmebilanzierung
- Bauphysik: Schallschutz und Raumakustik
- Brandschutz
- Freianlagenplanung (Gründach und Außengelände)
- Bodengutachten
Fördermittel:
Mit dem derzeitigen Planungsstand ist das Erreichen des Niveaus eines KfW-Effizienz-gebäudes 70 erreichbar. Ein konkreter Förderantrag kann nach der Projektfreigabe angestrebt werden.
Umsetzung des Bürgerschaftsbeschlusses zu gendergerechten Toiletten:
Der Beschluss zur Einrichtung von geschlechtsneutralen Toiletten in öffentlichen Gebäuden (VO/2019/08273-02) wird im vorliegenden Entwurf zum Neubau der Mensa umgesetzt. Neben den WC-Anlagen für Jungen und Mädchen mit jeweils mehreren WC-Kabinen ist ein einzelnes großräumiges WC vorgesehen. Durch entsprechende Beschilderung wird dieses im späteren Betrieb unterschiedslos als barrierefreies WC für alle Geschlechter allen Personen zugänglich sein. Alle drei Sanitärräume sind von einem gemeinsamen Flur aus erreichbar.
Kosten:
Die erstellte EW-Bau wurde dem Bereich Haushalt und Steuerung vorgelegt. Der Leistungsumfang des Gesamtprojektes ist in der vorliegenden EW-Bau zusammengestellt worden und umfasst einen Gesamtbedarf an finanziellen Mitteln i.H.v. 3.970.000,- EUR brutto.
Für Planungsleistungen und Bodengutachten sind bisher ca. 164.000,- EUR gezahlt worden, weitere ca. 14.000,- EUR sind für eben solche Leistungen in Aufträgen gebunden.
Von den Gesamtkosten steht für 2021 ein Urbudget von 630.000,- EUR zur Verfügung.
Der Haushaltsanmeldung 2022 liegt die Kostenberechnung der EW-Bau zugrunde. Es werden entsprechende Haushaltsmittel für die Umsetzung der Maßnahme in den Jahren 2022/2023 beantragt.
Die Maßnahme ist unter dem bestehenden PSK 111029 543 7851000 geordnet. Fest verbaute Betriebsvorrichtungen sind dem Konto PSK 111029 543 7853000 zugeordnet.
Projektablauf:
Die Planungen zum vorgesehenen Neubau begannen mit der Beauftragung der Architekten im Sommer 2019, die weiteren Fachplaner wurden nach Erarbeitung des Vorentwurfs hinzugezogen. Durch fehlende Kapazitäten beim Bereich Stadtgrün und Verkehr konnte die Beauftragung und Koordination der Freianlagenplaner erst im Sommer 2020 erfolgen. Inzwischen liegt die EW-Bau mit allen relevanten Entwurfsplanungen vor.
Der weitere Ablauf ist wie folgt geplant:
2021: Freigabe des Projekts, Bauantragstellung, Ausführungsplanung aller Planungsdisziplinen
2022: Fertigstellung der Ausführungsplanung, Vorbereiten der Vergabe, Ausschreibung der Bauleistungen, Baubeginn (3. Quartal 2022)
2023: Bauausführung, Fertigstellung und Übergabe an Nutzer (3. Quartal 2023)
