Vorlage - VO/2021/09977  

Der Bürgermeister wird gebeten, darauf hinzuwirken, dass die Hansestadt Lübeck, die städtischen Gesellschaften und Sondervermögen alle Maßnahmen im Rahmen der sog. Energiewende, die geeignet sind, den Stromverbrauch zu erhöhen und damit eine mögliche Überlastung des Stromnetzes zu bewirken, solange auszusetzen, bis das Stromnetz für eine wesentliche Erhöhung des Stromverbrauchs ertüchtigt worden ist. Soweit hierzu Beschlüsse der Gremien erforderlich sind, wird der Bürgermeister entsprechende Beschlussvorlagen einbringen.
 

Sowohl das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, wie auch das THW, haben unlängst bereits die Bevölkerung in Deutschland vor einem langanhaltenden, großflächigen Stromausfall gewarnt.  Die geplante Abschaltung der Grundlastkraftwerke (Atom- und Kohlekraftwerke) wird die bereits angespannte Situation weiter verschärfen. Deshalb bereiten sich auch die Lübecker Behörden zur Zeit auf einen großen Blackout vor.

Werden nun vor diesem Hintergrund eine Vielzahl zusätzlicher Großverbraucher wie Wärmepumpen, E-Autos etc. an das Netz gebracht, droht dieses zu kollabieren, wenn dem nicht mit einer Strommangelbewirtschaftung und / oder teuren Stromimporten von Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland begegnet wird. Dieses verdeutlichen allein folgende Zahlen:

• Ein 4 Personenhaushalt verbraucht heute jährlich ca. 4.000 KWh an Strom (ohne elektrische Warmwasseraufbereitung)
• Eine Erdwärmepumpe verbraucht zur Beheizung einer Wohnfläche von 100 qm jährlich ca. 6.200 KWh bei einer Heizleistung von 12,5 KW (Luftwärmepumpen benötigen deutlich mehr Strom)
• Ein E-Auto verbraucht bei einer Fahrleistung von 20.000 KM zwischen 3.900 KWh (VW ID.3) und 4.800 KWh (Tesla Model X).

Würden nun die privaten Haushalte vollständig auf Wärmepumpen umsteigen und jeder Haushalt auch nur ein Auto mit Verbrennungsmotor durch ein E-Auto ersetzen, dann würde sich dadurch der Stromverbrauch der privaten Haushalte mehr als verdreifachen.

 Für diese zusätzliche Belastung ist unser heutiges Stromnetz nicht ausgelegt. Daher müssen die Umstellung auf Wärmepumpen, E-Autos, etc. solange verschoben werden, bis unser Stromnetz dafür gerüstet ist.