Vorlage - VO/2019/07684  

Die Bürgerschaft möge beschließen,

Der Bürgermeister wird aufgefordert, neben der Unterzeichnung der "Charta zur Betreuung Schwerstkranker und sterbender Menschen" auf der Grundlage des Beschlusses im Sozialausschuss (VO/2019/07522), ein Konzept zu erarbeiten und der Bürgerschaft bis zur Augustsitzung vorzulegen, welches die Erstellung konkreter Handlungsempfehlungen vorsieht, welche NEBEN den bereits beschlossenen Zielvereinbarungen des runden Tisches folgende zwei konkretisierten Zielvorstellungen widerspiegeln sollen:

-Schaffung bzw. Weiterentwicklung bedarfsgerechter, anforderungsbezogener und qualitativ hochwertiger Versorgungsstrukturen in Lübeck, die für Menschen jeden Alters und mit den verschiedensten Erkrankungen zugänglich sind sowie Versorgungskontinuität gewährleistet können,

- Schaffung von Aus-, Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten für die in der Palliativversorgung Tätigen, sodass eine thematisch differenzierte und spezifizierte Integration von Aus-, Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten aller Beteiligten in den verschiedensten Bereichen gewährleistet werden kann.

Zudem soll das Konzept die Einrichtung einer Koordinierungsstelle Palliativpflege enthalten, deren Aufgabenbereich unter anderem wie folgt definiert wird:

• Unterstützung bei der Vernetzung von Akteuren und Projekten der Hospiz- und Palliativversorgung
• Unterstützung bei der Kooperation, Koordination und Kommunikation unterschiedlicher Akteure
•  Inhaltliche Begleitung und Leitung des runden Tisches Palliativpflege
•  Begleitung und Unterstützung der Akteure in der konkreten Übernahme von Verpflichtungen aus den zu erstellenden Handlungsempfehlungen sowie der Implementierung der Handlungsempfehlungen in Organisationen und Institutionen der Kommune und entsprechender Träger
•  Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedarfe und Bedürfnisse schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen in Deutschland
•  Stadtgrenzen übergreifende Sensibilisierung für und öffentlichkeitswirksame Unterstützung von Forschungsvorhaben bezüglich qualitativ hochwertiger und hinsichtlich medizinischer, psychologischer und psychosozialer Parameter anforderungsbezogener Palliativpflege
•  Einsatz und Sensibilisierung für die Schaffung von politischen Rahmenbedingungen der Forschung, insbesondere der Weiterentwicklung von Forschungsstrukturen sowie der Förderung von Forschungsvorhaben und innovativen Praxisprojekten
•  Einsatz für die Weiterentwicklung interdisziplinäre Forschung sowie Gewährleistung des Wissenstransfer in die Praxis, um die Versorgungssituation schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen und Nahestehenden kontinuierlich zu verbessern. Hierzu soll die Koordinierungsstelle Ehrenamt auch Kontakt mit dem Forschungsbereich Pflegeforschung am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck aufnehmen, um gegebenenfalls auf eine Vernetzung hinzuwirken.

Erfolgt mündlich.