Vorlage - VO/2019/07665  

Betreff: Anfrage des AM Thomas-Markus Leber (FDP) zu anstehenden Brückensanierungen unter besonderer Berücksichtigung der nunmehr unter Denkmalschutz stehenden Panzersperren
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der FDP Fraktion Bearbeiter/-in: Völker, Astrid
Beratungsfolge:
Bauausschuss zur Kenntnisnahme
20.05.2019 
16. Sitzung des Bauausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

In der Sitzung des Ausschusses für Kultur- und Denkmalpflege am 13.05.2019 wurde berichtet, dass die Stadt die Panzersperren zur Altstadt unter Denkmalschutz gestellt hat. Die Panzersperren sind Zeitzeugen einer Epoche, die mit dem Mauerfall vor 30 Jahre endete. Das ist nachvollziehbar.

Mit Blick auf anstehende Brückensanierungsmaßnahmen ergeben sich folgende Fragen:

- Wie schätzt die Verwaltung den zeitlichen Mehraufwand bei Planung und Umsetzung der Sanierung ein, wenn die Panzersperren mit den Brückenköpfen als Sachgesamtheit erhalten werden müssen?

- Ist es überhaupt möglich einfach „so drum-herum“ zu bauen?

- Haben die Panzersperren Auswirkungen auf die Statik der Brücke / der Brückenköpfe?

- Mit welchen Zusatzkosten ist zu rechnen, wenn die Panzersperren mit den Brückenköpfen als Sachgesamtheit erhalten werden müssen?

- Ist mit Verzögerungen bei der Brückensanierung zu rechnen, da komplizierte Verhandlungen mit der Bundeswehr zu erwarten sind?

- Welcher zusätzliche Aufwand musste in der Vergangenheit betrieben werden um die Panzersperren zu erhalten. Wer trug hierbei die Kosten?

- Welche Möglichkeiten werden von der Verwaltung gesehen die Panzersperren als Denkmal sichtbar und zugänglich zu machen? Sichtbar sind aktuell im Wesentlichen nur eine Vielzahl von Gullideckeln vor den Brücken. Darunter befinden sich Öffnungen für die Panzersperren. Diese sind aber ebenso unsichtbar wie jeweils ein oder mehrere massive Stahlriegel, die im Boden versenkt sind. Auch nicht zu sehen sind die T-Träger, die die Anlage komplettieren.   

 

 

 


Begründung

Die Panzersperren vor den Brücken zur Altstadt wurden von der Stadt unter Denkmalschutz gestellt.

Sie stehen im Eigentum der Bundeswehr und sind Relikte des Kalten Krieges. Ihre Aufgabe bestand darin die Lübecker Altstadt vor Panzerangriffen schützen. Panzer sollten die Altstadt nicht ungehindert befahren können. Die Panzersperren wurden vor den Brücken im Norden, im Süden und vor allem im Osten angebracht. Aus diesen Richtungen wurden Angriffe erwartet.    

Die Panzersperren wurden in den 1980er Jahren errichtet. Heute sind noch 5 Brücken mit Panzersperren vorhanden:  die Burgtor-, die Hüxtertor-, die Rehder-, die Moltke- und die Mühlentorbrücke. Drei dieser Brücken stehen bereits unter Denkmalschutz. Die Brücken gehören der Stadt, die Panzersperren der Bundeswehr. Es gibt einen gültigen Bundeswehrbefehl zum Abbau der Panzersperren, der bislang aber noch nicht umgesetzt wurde.

 

Um schriftliche Beantwortung der Fragen wird gebeten!

 

 

 


Anlagen