Auszug - Städtebauliche Rahmenplanung "Neue Mitte Moisling"  

80. Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 3.5
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mo, 06.02.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:04 - 20:18 Anlass: Sitzung
Raum: Großer Sitzungssaal (Haus Trave 7.OG)
Ort: Verwaltungszentrum Mühlentor
VO/2022/11716 Städtebauliche Rahmenplanung "Neue Mitte Moisling"
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna Hagen
Federführend:5.610 - Stadtplanung und Bauordnung Bearbeiter/-in: Selk, Achim
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis


Herr Selk führt in das Thema ein und stellt Frau Zastrow und Herrn Werning vor, die die Maßnahmen als Planer begleiten würden.

 

Frau Zastrow und Herr Werning, die vom Bauausschuss Rederecht bekommen haben, stellen die Planungen anhand einer Präsentation, die der Niederschrift als Anlage beigefügt ist, vor.

 

Herr Luetkens betritt den Sitzungssaal.

 

Frau Steffen begrüßt die Umsetzung und fragt, wo in der Planung die Parkplätze mit den Photovoltaikanlagen enthalten seien, die der Bauausschuss kürzlich beschlossen habe.

Herr Werning antwortet, dass diese Parkplätze nicht in dem Abschnitt enthalten seien, der gerade vorgestellt worden sei.

 

Frau Steffen erkundigt sich, ob die Müllcontainer einfach umgesetzt werden würden.

Herr Selk erklärt, dass sich die Rahmenplanung noch auf der städtebaulichen Ebene befinde und sich daran noch konkrete Objektplanungen anschließen würden, in der dies behandelt werde.

 

Herr Lötsch sagt, dass die Planung zur Müllentsorgung zwar später angegangen werde, der Bauausschuss dann aber keinen Einfluss mehr darauf ausüben könne, daher müsse das jetzt als Zielsetzung mitgegeben werden.

 

Herr Werning sagt, dass die EBL auch das Unterflursystem bevorzugen würden.

 

Frau Steffen möchte wissen, ob bei dem neuen Markt das Thema Kunst am Bau mitgedacht worden sei.

Herr Selk antwortet, dass es seitens des Beirates den Vorschlag, Kunst am Bau oder im öff. Raum mitzudenken, gegeben habe und dies in die Fortschreibung des integrierten Entwicklungskonzepts als Fördermaßnahme mitaufgenommen werden solle.

 

Frau Haltern erkundigt sich, ob über dem geplanten großflächigen Nahversorger Wohnungen oder Geschäftsräume geplant seien.

Frau Zastrow erklärt, dass hier Wohnungen geplant seien. Die Liefer-LKWs würden die Hasselbreite über eine Rampe anfahren, die schalltechnisch eingehaust werde, was auch einer der Gründe gewesen sei, warum die nördliche Seite der Parkfläche von Autos freigehalten werden solle.

 

Frau Haltern fragt, ob Dachbegrünung oder Urban Gardening geplant sei.

Herr Werning antwortet, dass die Planung noch nicht diesen Stand erreicht habe.

Frau Zastrow ergänzt, dass für die Neue Mitte Moisling ein Klimaplan erstellt worden sei, in dem entsprechende Maßnahmen im Plangebiet behandelt werden würden.

 

Herr Pluschkell zweifelt daran, ob der Bedarf für Imbissläden und Einzelhandel gegeben sei, die auf dem Weg vom Bahnhaltepunkt zum Markt geplant seien. Viele solcher Ladenzeilen würden eingehen.

Frau Zastrow weist darauf hin, dass es sich nicht um große Gewerbeflächen handle, die auch für andere Gewerbeflächen, wie Fahrradläden genutzt werden könnten.

 

Herr Pluschkell möchte wissen, woher die Idee komme, dort Einzelhandel einzurichten.

Herr Kärlin von der Grundstücks-Gesellschaft TRAVE, der vom Bauausschuss Rederecht bekommen hat, berichtet, dass zu dem Lebensmittelmarkt vorher Gespräche mit Investoren stattgefunden hätten und für den südlichen Bereich eine Bedarfsanalyse durchgeführt worden sei. Die Anbindung sei interessant für Büronutzung sowie Pendler, und die Polizei habe ebenfalls Interesse geäert.

Frau Zastrow fügt an, dass die Option ermöglicht werden solle, sofern es nicht funktioniere, könnten dort immer noch Wohnungen entstehen.

 

Herr Pluschkell bittet um die Information, wann der Bahnhaltepunkt komme.

Frau Hagen sichert eine Erschließung des Bahnhaltepunkts zum Ende des Jahres zu.

 

Herr Vorkamp kritisiert, dass der Moislinger Mühlenweg über den Platz geführt und nicht autofrei gestaltet werde.

Frau Zastrow erklärt, dass der Verkehr keine Gefährdung darstellen werde, es sei möglich Tempo 20 anzuordnen und die Straße könne auch als Pflasterstraße hergestellt werden, um den Autos zu signalisieren, dass sie langsam fahren müssen.

 

Herr Vorkamp fragt, warum der Baukörper 13 nicht als länglicher Baukörper geplant werde.

Frau Zastrow antwortet, dass sich das Gebäude zum Stadtteil hin öffnen solle, als länglicher Baukörper hätte es eine sich abwendende Wirkung.

Herr Werning ergänzt, dass es nicht darum gehe, einen Platz oder Straßenraum zu erzeugen.

 

Herr Biehlig schließt sich Herrn Vorkamps Ausführungen bzgl. des Autoverkehrs über den Platz an. Es störe ihn auch, dass ein bereits sehr verdichtetes Wohngebiet weiter nachverdichtet werde, der Raum könne Entlastung vertragen.

Frau Hagen führt aus, dass es eine der Anforderungen aus dem Wettbewerb gewesen sei, dass die Wohnungsanzahl erhalten bleiben müsse und nicht weniger Wohnraum geschaffen werde.

Herr Biehlig erwidert, dass dies aber nicht das Stadtbild entzerre.

 

Herr Selk erläutert, dass in diesem Gebiet ein förmliches Sanierungsverfahren durch die Hansestadt Lübeck eingeleitet worden sei, da städtebauliche und funktionale Missstände vorhanden und erkennbar seien. Der Stadtteil habe kein erkennbares Stadtteilzentrum gehabt, weswegen unter anderem das Verfahren eingeleitet worden sei, um ein solches zu schaffen. Ein Zentrum würde allerdings auch immer eine Verdichtung bewirken und bedingen. Früher seien verschiedene Einrichtungen sehr dezentral untergebracht gewesen, jetzt würden diese aber zusammengeführt werden und könnten voneinander profitieren.

Herr Biehlig entgegnet, dass eine Entzerrung mehr bringen würde.

 

Herr Ramcke möchte wissen, warum das Ansteigen der Rampe zum Oberbüssauer Weg nicht bei der Interpretation der Höhenentwicklung der Gebäude berücksichtigt worden sei.

Frau Zastrow antwortet, dass dies zu mehr Verschattung geführt hätte.

 

Herr Matthies sagt, dass laut der Vorlage 311 Wohnungen zurückgebaut, aber nur 230 Wohnungen neu entstehen würden, insofern würde seiner Ansicht nach Wohnraum wegfallen.

Frau Hagen antwortet, dass dazu die 230 Wohneinheiten noch nicht die Senioreneinrichtungen beinhalten würden, die ebenfalls zum Wohnungsbau zählen würden.

Herr Matthies bemerkt, dass er dies nicht als Wohnungsbau ansehe.

 

Frau Zastrow weist darauf hin, dass es sich bei den Wohnungen für die Senior:innen um eigenständige Einheiten handle, es seien Appartements mit einem zusätzlichen Betreuungsangebot.

 

Frau Hagen ergänzt, dass das Altenwohnen eine der Anforderungen der Hansestadt Lübeck sei, da die Anwohner auch im Alter im Stadtteil bleiben wollen würden. Diese könnten aus ihrer bisherigen Wohnung ausziehen, die dann wieder dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stehe.

 

Herr Lötsch stellt den Antrag, dass die städtebauliche Rahmenplanung um eine Planung Unterflur-Müllentsorgung ergänzt werden solle.

 



Beschluss:


 

1. Die städtebauliche Rahmenplanung wird beschlossen und der weiteren Entwicklung der „Neuen Mitte Moisling“ im Zuge der städtebaulichen Gesamtmaßnahme Moisling (Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ zugrunde gelegt.

2. Die städtebauliche Rahmenplanung bildet die inhaltliche Grundlage für das Bauleitplanverfahren zum Bebauungsplan Nr. 21.01.00 „Oberbüssauer Weg / Neue Mitte Moisling“.

3. Die städtebauliche Rahmenplanung definiert die Ziele und Zwecke der städtebaulichen Sanierung gem. § 140 Nr. 4 BauGBr das Sanierungsgebiet „Neue Mitte Moisling“.

4. Die städtebauliche Rahmenplanung bildet die Basis für die Fortschreibung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (IEK) der Gesamtmaßnahme Moisling.

5. Das Rahmenprogramm soll eine Planung für Unterflur-Müllentsorgung beinhalten.

 


 


 

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

X

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

11

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

3

Kenntnisnahme

 

Vertagung

 

Ohne Votum

 

Der Bauausschuss empfiehlt einstimmig gemäß des ergänzten Beschlussvorschlags zu beschließen.
 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich TOP 3.5 - Neue Mitte Moisling (27971 KB)