Auszug - AT: AM Pluschkell (SPD) und Lötsch (CDU): Fuß- und Radweg Großenhof   

58. Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 7.2
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mo, 18.10.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 20:02 Anlass: Sitzung
Raum: Große Börse
Ort: Rathaus
VO/2021/10361-02 AT: AM Pluschkell (SPD) und Lötsch (CDU): Fuß- und Radweg Großenhof





   
 
Status:öffentlich  
  Bezüglich:
VO/2021/10361
Federführend:Geschäftsstelle der SPD Fraktion Bearbeiter/-in: Otte, Christine
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Antrag:


Der Bürgermeister wird gebeten, im Rahmen der Neuordnung öffentlicher Flächen zwischen der Straße Großenhof und dem Ostseewanderweg am Brodtener Ufer einen öffentlichen Fuß- und Radweg zu planen und zu bauen.

 

 

 

Herr Ramcke fragt, ob es sich bei dem Weg, der gesperrt worden sei, um keinen richtigen Weg handle.

 

Frau Hagen zeigt die Wegbeziehungen auf einer Karte, die der Niederschrift als Anlage beigefügt ist. Der Weg, der gesperrt worden sei, sei kein Weg gewesen, sondern ein Trampelpfad, der über eine Ausgleichsfläche laufe, welche aus Naturschutzgründen beweidet werden solle. Was verlangt werde, um zur Ostsee zur gelangen, sei nur ein kurzer Umweg, der vertretbar sei. Daher sei die Frage, wie mit dem Antrag umgegangen werden solle. Einen Weg über die Ausgleichsfläche zu führen, sei vermutlich nicht genehmigungsfähig. Sofern dies geprüft werde solle, würde Sie auch darum bitten, dass ein Votum des Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung eingeholt werde.

 

Herr Pluschkell sagt, dass der Weg in der Tat nur ein Trampelpfad gewesen sei, er aber gehört habe, dass dieser auch mit Bänken und Papierkörben ausgestattet gewesen sei und daher durchaus einen gewissen öffentlichen Charakter gehabt habe. Der alternative Weg sei nach Berichten häufiger Benutzer in einem schlechteren Zustand als der Trampelpfad gewesen und laufe auch teilweise über privates Gelände. Der Eigentümer könnte in Zukunft die öffentliche Nutzung seines Weges nicht mehr wollen. Der Antrag sei neutral formuliert, es gehe nur darum, dauerhaft einen öffentlichen Zugang zur Ostsee zu haben. Welche Alternative dabei gewählt werde, sei egal.

 

Herr Ramcke fragt, ob die Verwaltung etwas zum Wegerecht an diesem Ort sagen könne.

Frau Wulke-Eichenberg sagt, dass dies geprüft werden müsse.

 

Frau Jansen fragt, ob mit diesem Weg der Trampelpfad geöffnet werden solle.

Herr Lötsch sagt, dass dies nicht das Ergebnis des Antrags sein müsse.

Frau Jansen sagt, dass es ohnehin wenig Ausgleichsflächen gebe, diese sollten auch erhalten werden, daher erschließe sich ihr nicht, warum ein zweiter Weg hergestellt werden müsse.

Herr Lötsch antwortet, dass der bestehende Weg teilweise in privater Hand sei und man einen dauerhaften Zugang zur Ostsee sicherstellen wolle.

 

Herr Matthies sagt, dass beide Wege privat seien.

Herr Lötsch antwortet, dass der Trampelpfad sich in städtischen Besitz befinde.

 

Herr Leber findet den Antrag nachvollziehbar, fragt aber ob dann nicht mittelfristig auch darüber nachgedacht werden müsse, an der Stelle Parkflächen vorzuhalten. Es gebe dort recht viel Parkverkehr, daher könne das jetzt ebenfalls angegangen werden.

Herr Lötsch antwortet, dass erstmal die Wegeverbindung beschlossen werden solle, weiteres solle jetzt nicht Bestandteil des Antrags werden.

 

Herr Ingwersen weist darauf hin, dass es mit dem Wanderweg an der Küste einige Probleme mit der Bezahlung der Pacht gegeben habe. Der Trampelpfad führe außerdem zu einer Mulde, weil man dort relativ leicht den Hang herunterkomme.

 

Herr Mauritz fragt, warum dies nun Thema sei, da es den Weg seit 40 Jahren gebe.

 

Frau Hagen sagt, dass es dazu eine Stellungnahme des Bereichs Recht gegeben habe. Sie verliest einen Auszug aus der Stellungnahme:

Die Fläche steht im Eigentum der Stadt Lübeck. Auf dieser Fläche sind Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt unter anderen für den Bau des Golfplatzes, eines B-Plans und aus dem Verfahren zum Ausbau des Hafens am Skandinavienkai. Die Fläche sollte schon vor Jahren eingezäunt und beweidet werden, dies ist jedoch längere Zeit unterblieben; sie wurde stattdessen gemäht.

Bei einer Überprüfung im Jahr 2019 wurde festgestellt, dass die Entwicklung der Fläche fachlich unzureichend ist und erhebliche Störungen durch streunende Hunde und Abfälle verschiedenster Arten vorhanden sind. Mit einer Beweidung kann die Fläche die erforderliche fachliche Qualität erreichen und sich zu einem hochwertigen Lebensraum als arten- und strukturreiches Dauergrünland entwickeln. Seltene und gefährdete Vögel wie Braunkehlchen, Neuntöter, Rebhuhn, Schafstelze, Wachtel und Wiesenpieper sowie Schmetterlinge, wie z. B. das Pfauenauge oder das Schachbrett sowie Libellenarten werden gefördert bzw. können sich dann überhaupt erst ansiedeln. Die jetzigen Schutzmaßnahmen dienen nach Auskunft unserer Fachleute auch dem Schutz der bauchigen Windelschnecke. Weidegräser bedürfen einer Beweidung, wird dies nicht getan, verbuscht die Fläche und die bauchige Windelschnecke kann nicht überleben. Das angelegte Gewässer wird durch eine Beweidung wieder freigestellt und in seinem Wert erhalten und verbessert.

 

Herr Ramcke sagt, dass er nach dem er die Ausführungen dazu gehört habe den Antrag gut finde, er aber den Antragstellern rate, die Formulierung „bauen“ aus dem Antrag rauszunehmen.

Herr Pluschkell sagt, dass damit gemeint sei, dass die Verwaltung den Weg in einen sicheren baulichen Zustand versetzen solle.

Die Antragsteller ändern ihren Antrag folgendermaßen:

Der Bürgermeister wird gebeten, im Rahmen der Neuordnung öffentlicher Flächen zwischen der Straße Großenhof und dem Ostseewanderweg am Brodtener Ufer einen öffentlichen Fuß- und Radweg zu planen und in einen sicheren baulichen Zustand zu versetzen.

 

 


Antrag:


Der Bürgermeister wird gebeten, im Rahmen der Neuordnung öffentlicher Flächen zwischen

der Straße Großenhof und dem Ostseewanderweg am Brodtener Ufer einen öffentlichen

Fuß- und Radweg zu planen und in einen sicheren baulichen Zustand zu versetzen.


Der Vorsitzende lässt über den geänderten Antrag abstimmen.

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

X

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

14

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

1

Kenntnisnahme

 

Vertagung

 

Ohne Votum

 

Der Bauausschuss stimmt dem geänderten Antrag einstimmig zu.

 

Herr Lötsch beantragt, trotz der Überschreitung der von den Mitgliedern des Bauausschusses einstimmig festgelegten Zeit zur Beendigung des öffentlichen Teils des Bauausschusses (19:00 Uhr), mit dem öffentlichen Teil der Bauausschusssitzung fortzufahren.

Der Bauausschuss stimmt dem einstimmig zu.


 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich TOP 7.2 Großenhof - Luftbild (5602 KB)