Auszug - Mitteilung aus dem Bereich Archäologie und Denkmalpflege  

21. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 3.2.2
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 13.09.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:01 - 19:32 Anlass: Sitzung
Raum: media docks
Ort: Willy-Brandt-Allee 31 a, 23554 Lübeck
 
Wortprotokoll

Fr. Dr. Hunecke teilt mit, dass am vergangenen Sonntag, dem 12.09.21 der Tag des offenen Denkmals unter dem Titel „Schein und Sein“ stattgefunden hatte, initiiert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Auch in diesem Jahr unter besonderen, pandemiebedingten Bedingungen. 25 Lübecker Denkmäler standen an diesem Tag nach vorheriger Anmeldung für Interessierte offen. Einige Objekte konnten einen guten Zulauf verzeichnen, jedoch schien das Anmeldeverfahren eine Hürde für die Teilnahme an diesem Tag zu sein.

 

Weiter teilt Fr. Dr. Hunecke den Sachstand zu zweillen mit. Im Jahr 2015 sei der Gasometer von der Denkmalpflege aufgrund seines technikgeschichtlichen Werts als Industriedenkmal ausgewiesen worden. Aufgrund des zeitgleichen Antrags auf Abbruch wurde nachfolgend geprüft, ob der Gasometer zu erhalten sei, jedoch konnte kein alternatives Umbau- und Nutzungskonzept gefunden werden. Der Aufwand sei zu hoch und eine Sanierung zum Selbstzweck der Erhaltung nicht zumutbar. Daher wurde dieses Kulturdenkmal aufgegeben.

Zum aktuellen Sachstand des leerstehenden Kulturdenkmals Ölmühle am Lehmannkai in Siems teilt Fr. Dr. Hunecke mit, dass dieses 1997 rechtskräftig unter Denkmalschutz gestellt wurde. Am 15.03.21 sei eine Versagung zum Abbruch erteilt worden. Daraufhin sei ein Widerspruch des Eigentümers eingegangen, der den Abbruch als Zielsetzung formuliere und die Denkmaleigenschaft grundsätzlich infrage stelle. Man befinde sich noch im laufenden Verfahren.

 

AM Schedel und AM Schindler sprechen sich für den üblichen Bericht der Abt. Denkmalpflege aus. AM Schedel bittet um Erläuterung zum Projekt Evaluation des Denkmalschutzgesetzes Schleswig-Holstein und fragt, warum der Gasometer komplett verhüllt wurde. Fr. Dr. Hunecke antwortet, dass dieser komplett in Planen verhüllt werden musste, da korrodierte hinabfallende Nieten im Innern des Gasometers eine Gefahr im Falle der Windlast darstellten (Verkehrssicherungspflicht z. B. bei Sturm). Bezugnehmend auf den standardmäßigen Bericht der vergangenen Jahre merkt Fr. Senatorin Frank an, dass sich intern darauf verständigt wurde, über denkmalrelevante Highlights und Problemfälle zu berichten sowie Stellung zu Themen zu beziehen, die die Verwaltung als Berichtsbitte erreichen. Hr. Dr. Schneider antwortet auf die Frage zur Evaluation des Denkmalschutzgesetztes Schleswig-Holstein, dass dieses abgeschlossen sei. Ein externes Team bearbeitete im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur SH seit Juli 2020 das Projekt Evaluation Denkmalschutzgesetz SH. Ein Ergebnis der gutachterlichen Untersuchung sei, dass das Land Schleswig-Holstein deutschlandweit gesehen ein anerkanntes und zweckmäßiges Denkmalschutzgesetz habe.

 

Abschließend spricht Hr. Dr. Schneider zum Baustart des geplanten Gewerbeparks Semiramis (Kronsforder Landstraße,dlich der A 20) und zur nahezu unversehrten Nusstorte aus dem Jahr 1942, deren bedeutsamer Fund eine beachtliche Presseresonanz sowie Leihanfragen nach sich zog.

 

BM Leber fragt, wie lange es dauern werde, bis das Gewerbegebiet seiner Nutzung übergeben werden kann. Hr. Dr. Schneider antwortet, dass bisher nicht von einer zeitl. Verzögerung ausgegangen werde, die die Entwicklung des Geländes betreffe. AM Steffen fragt zum Thema Nusstorte, ob es Überlebende des Luftangriffs gegeben habe, die das zerstörte Haus in der Alfstraße 18 bewohnten. Hr. Dr. Schneider antwortet, dass ein Kaufmann überlebt habe. Gespräche mit seinen Nachkommen seien geplant und er werde berichten, sobald diese stattgefunden haben.