Auszug - BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Konzept "Wege von Verfolgung und Widerstand in Lübeck"  

18. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 6.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: zurückgestellt
Datum: Mo, 10.05.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:01 - 19:00 Anlass: Sitzung
Raum: Große Börse
Ort: Rathaus
VO/2021/09649 BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Konzept "Wege von Verfolgung und Widerstand in Lübeck"
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN Bearbeiter/-in: Fiorenza, Angela
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

AM Burkard teilt mit, dass sich die Fraktion DIE LINKE dem Antrag anschließe.

 

AM Schedel erinnert, dass sie bereits im Bauausschuss drei Anträge zur Entfernung der Zusatzschilder an den Straßenschildern der Kalkbrennerstr. und des Porträts von Georg Kalkbrenner aus dem Rathaus gestellt habe, die jeweils abgelehnt worden seien. Sie hebt hervor, dass es Aufgabe des Stadtarchivs sei, die Rolle Kalkbrenners in der NS-Zeit zu erforschen. AM Rottloff merkt an, dass die Ehrenbürgerschaft Kalkbrenners bereits 2015 aberkannt wurde und die Zusammenarbeit Kalkbrenners mit den Nationalsozialisten ausreichend bewiesen sei. Bzgl. Entfernung des Porträtbildes von Kalkbrenner schlägt er in Richtung AM Schedel vor, sich direkt an den Bgm. zu wenden, der im Rathaus Hausherr sei.

 

AM Steffen verweist auf den AK Straßenumbenennung. Auf einer Sitzung in 2018 sei ein von den Historikern Dr. Lokers und Dr. Zimmermann verfasster Bericht vorgestellt worden, indem auch Georg Kalkbrenner Forschungsgegenstand gewesen sei. Seinerzeit habe AM Steffen die „soll“-Formulierung im Fazit des Berichts bemängelt, da dies seines Erachtens kein historisches Ergebnis darstelle. AM Steffen führt weiter aus, dass der parteilose Georg Kalkbrenner kein Nationalsozialist gewesen sei, er habe wie andere auch in seiner Zeit unter Drohung der Nationalsozialisten ungeschickt agiert. AM Steffen ergänzt, dass die Sozialdemokraten und Bürgerschaftsmitglieder Otto Passarge und Adolf Erdmann, die Zeitzeugen der Ereignisse von 1933 bis 1945 in Lübeck gewesen und bis 1945 mehrmals verhaftet und in Konzentrationslagern gebracht worden seien, eine Ehrung von Georg Kalkbrenner mit der höchsten Ehrenmedaille der Stadt Lübeck vorgenommen haben.

 

Sen. Frank teilt mit, dass das Grundlagenkonzept für die Entwicklung der Erinnerungskultur in Lübeck derzeit erarbeitet werde. Das Konzept schaffe erst die Grundlage darüber, wie über Personen der jüngeren Geschichte geforscht, diskutiert und erinnert werden soll. Daher greife der Antrag der Entwicklung des Erinnerungskonzeptes vor. Sen. Frank bittet um Vertagung der Vorlage.

 

AM Schedel teilt mit, dass sie mit dem Verfahrensvorschlag einverstanden sei, zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Erinnerungskonzept ausgearbeitet sei, noch einmal auf das Thema Erforschung der Aktivitäten Georg Kalkbrenners in der NS-Zeit zurückzukommen.

 


Beschluss:

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Im Zusammenhang mit dem beauftragten Konzept " Wege von Verfolgung und Widerstand in beck" soll auch die Rolle von Georg Kalkbrenner in der NS-Zeit erneut untersucht und beurteilt werden.

 


 

 

 

 

Abstimmungsergebnis

 

einstimmige Annahme

 

einstimmige Ablehnung

 

Ja-Stimmen

 

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

 

Kenntnisnahme

 

Vertagung

x

Ohne Votum