Hr. Prof. Dr. Wißkirchen berichtet, dass durch die Pandemie und die damit verbundene ca. 8-wöchige Schließung der LÜBECKER MUSEEN, die Besucherzahlen schlechter als im letzten Jahr ausfallen würden. Auch die baulich bedingte, temporäre Schließung des Buddenbrookhauses und Einschränkungen aufgrund der Corona-Auflagen würden sich auf die aktuelle Zahlenlage auswirken.
Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen funktioniere das Modell Museum weiterhin. Dank des Tourismusmonats Juli gab es in einigen Museen auch 2020 ein hohes Besucher:innen-Aufkommen. Stellenweise konnten besserer Zahlen als im Vorjahr verzeichnet werden.
Das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) gehe mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung und Kultur“ in eine neue Förderrunde (2020–2023). Bis zu 13 Promotionsmöglichkeiten seien zum 1.1.2021 ausgeschrieben. Die Promotionsmöglichkeit könne über ein Stipendium oder als „Lübecker Modell“ genutzt werden.
Auch Eröffnungen von Sonderausstellungen seien wieder in Planung. Ende August 2020 werde die erste museale Einzelausstellung des Gegenwartskünstlers Manaf Halbouni mit dem Titel „Ostwind“ in der Kunsthalle St. Annen eröffnet. Ergänzt werden die Arbeiten von Halbouni mit Sammlungsobjekten der Kunsthalle. Einige Aufmerksamkeit erregte der Künstler durch das Projekt „Monument“ im Jahr 2017. Die Ausstellungseröffnung sei pandemiebedingt auf wenige Besucher begrenzt. Jedoch werde sie digital angereichert, aufgenommen und das Material anschließend im Internet zur Verfügung gestellt.
Am 13.9.2020 soll „a BRIEF history“ im Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck eröffnet werden. Erstmalig werden dabei 13 Mitglieder des ZKFL kooperieren: Museen, Archive und Sammlungen aus der Hansestadt Lübeck. Die Ausstellung beschäftige sich mit der Kulturgeschichte des Briefes. Es sei die erste Veranstaltung im Rahmen von Lübeck hoch 3 (LH³), einem Projekt der Musikhochschule Lübeck, der Technischen Hochschule Lübeck und der Universität zu Lübeck. Hr. Prof. Dr. Wißkirchen plant, zur nächsten Ausschusssitzung im September den Begleitkatalog mitzubringen.
Zum Stand „Völkerkundesammlung“ berichtet Hr. Prof. Dr. Wißkirchen, dass die erste Sonderausstellung „Nordwärts – Südwärts“ unter neuer Leitung am 17.09.2020 eröffnet werde. Die Ausstellung hinterfrage alte und eröffne neue Sichtweisen auf die Objekte der Völkersammlung und die Geschichte der Stadt Lübeck.
Das Promotionsvorhaben der ZKFL-Stipendiatin Fr. Igouwe zum Thema „Zwischen Restitution und Partnerschaft? Neubewertung zentralafrikanischer Objekte in der Lübecker Völkerkundesammlung“ beschäftige sich auch mit Objekten, die in der Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck gelagert seien.
Vom 27. bis zum 29.10.2020 werde die Völkerkundesammlung Lübeck in Kooperation mit dem ZKFL und der Gesellschaft für Geografie und Völkerkunde eine interdisziplinäre Fachtagung zum Thema koloniale Völkerschauen veranstalten.
Zum Sachstand Umzug Völkerkundesammlung vom Zeughaus in das Gebäude der Bundesbank teilt Hr. Prof. Dr. Wißkirchen mit, dass nach einem eventuellen Ankauf der Bundesbank das Raumkonzept vom Fachbereich 5 unter Einbeziehung der Museen und Hr. Frühsorge geschrieben werde. Die Kulturstiftung argumentiere im Sinne des Ortslosen Raumprogramms, das der Arbeitsgruppe vorliege. Der zukünftige Standort des Museums sollte idealerweise ausreichend Fläche bieten.
Zum Stand Machbarkeitsstudie Museum für Natur und Umwelt teilt Hr. Prof. Dr. Wißkirchen mit, dass ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn aus Kiel gewährleistet worden sei und im Herbst 2020 mit dem Projekt begonnen werden solle.
AV Stolzenberg fragt wie das Prozedere mit politischen Gremium im Kontext des Museumsentwicklungsplans sein werde.
Hr. Prof. Wißkirchen antwortet, dass auf der nächsten Ausschusssitzung das Thema Museumsentwicklungsplan behandelt werde.
