Veröffentlicht am 15.11.2017

Lübeck zu Gast in der dänischen Guldborgsund Kommune

Deutsch-dänischer Fachaustausch über Bildungsthemen in Nykøbing Falster

Unter dem Titel „Deutsch-dänischer Fachaustausch – Die kommunale Gestaltung von Bildungsthemen“ kam der Bereich Schule und Sport der Hansestadt Lübeck am
9. November 2017 mit deutschen und dänischen Kommunen der Fehmarnbeltregion in der dänischen Guldborgsund Kommune zusammen.

Das Interreg 5a-Projekt kultKIT hatte zu dem grenzübergreifenden interkommunalen Fachaustausch erstmalig eingeladen, in dem der Bereich Schule und Sport der Hansestadt Lübeck Projektpartner ist. Initiiert durch den Leiter des Bereichs Schule und Sport, Friedrich Thorn, wurde der Besuch in Zusammenarbeit mit der Guldborgsund Kommune geplant und organisiert.

Das Interreg 5a-Projekt kultKIT ist ein deutsch-dänisches Kooperationsprojekt mit acht Partnerkommunen der Fehmarnbeltregion. Neben der Hansestadt Lübeck sind das die Kreise Ostholstein und Plön sowie die Stadt Fehmarn; aus der dänischen Region Sjælland sind neben der Guldborgsund Kommune, die Kommunen Næstved, Vordingborg und Lolland beteiligt.

Ziel des Fachaustausches war es, mit den deutschen und dänischen Partnerkommunen zu schulspezifischen Fragestellungen und Bildungsthemen ins Gespräch zu kommen. Schwerpunkthemen waren Ganztag an Schule und Schulsozialarbeit, die Digitalisierung an Schulen sowie Sport in der Kommune. Zudem kamen Schulleiter und Lehrkräfte beider Nachbarländer zusammen um zu erörtern wie Schulaustauschprojekte in der Fehmarnbeltregion gelingen können.

In Dänemark werden außerschulische Kooperationen durch eine breite Partnerschaft mit Unternehmen und Einrichtungen der beruflichen, kulturellen und öffentlichen Bildung wie Bibliotheken, Museen, Sportvereinen getragen. Mit der letzten nationalen Schulreform 2014 setzen dänische Kommunen und Schulen die Åben skole, das „Lernen am anderen Ort“, um. Für den Ganztag an Lübecker Schulen ist besonders der Ansatz von Unterricht an außerschulischen Lernorten wie beispielsweise Museen interessant, die interaktive, museumspädagogische Lernangebote beinhalten.

Zugleich besteht für Dänemarks Lehrkräfte eine Präsenzpflicht an Schulen und feste Lehrerarbeitszeit von durchschnittlich 37 Wochenstunden. Die Herausforderung ist, die notwendige Flexibilität u.a. für den außerschulischen Unterricht zu schaffen. (Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein besteht der Pflichtstundenerlass.)

Deutlich weiter als in Schleswig-Holstein ist in Dänemark die Digitalisierung an Schulen vorangeschritten – digitale Bildung ist im nationalen Schulgesetz verankert; die Guldborgsund Kommune hat 2013 eine Digitalisierungsstrategie für ihre Schulen entwickelt. Anders als bei uns bestehen keine Bedenken gegen die Nutzung sozialer Netzwerke im schulischen Umfeld. In der digitalen, schulischen Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern und Schüler/innen sind Facebook/Facebook-Gruppen neben Kommunikationsplattformen etabliert. (Zum Vergleich: Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein untersagt die Nutzung von Facebook und Messengerdiensten in der dienstlichen Kommunikation.)

Ein konkreter Ansatz wurde beim Fachaustausch bereits für ein gemeinsames, deutsch-dänisches Sportangebot entwickelt: Im Kinder- und Jugendsport könnte ein Fußball-Projekt in der DFB Sportschule Malente auf Vereinsebene stattfinden.

Zum Programm des Fachaustausches gehörte auch der Besuch der Nordbyskole der Guldborgsund Kommune, der für die Hansestadt Lübeck Anregungen für die Gestaltung multifunktionaler Gemeinschaftsräume bot. Das im Jahr 2004 neu errichtete Schulgebäude mit einer großen Multifunktionshalle und offenen Räumen für die vor- und nachschulische Betreuung hat große Gemeinschafts- und Funktionsflächen durch Nutzung der Flure, aber nur Unterrichtsräume von 40 qm für 25 Schülerinnen und Schüler.

Der interkommunale Fachaustausch in der Guldborgsund Kommune schloss mit einer Einladung des Leiters des Bereichs Schule und Sport, Friedrich Thorn, zum Gegenbesuch nach Lübeck.

Hintergrund kultKIT:

Das EU-Projekt kultKIT – Kompetenz, Interaktion und Verständnis – wird durch das Interreg 5a-Programm Deutschland-Dänemark finanziell gefördert. Das Projekt kultKIT unterstützt Aktivitäten und sogenannte Mikroprojekte, die die interkulturelle Kompetenz und das Verständnis und Wissen junger Menschen über das jeweilige Nachbarland und seine Kultur und Sprache fördern.

Alle Informationen über das Projekt kultKIT sind im Lübecker Bildungsportal unter : http://www.bildung.luebeck.de/bildungsmodelle/deutschdaenischerAustausch/index.html sowie auf der Projektseite www.kultkit.eu , zu finden.

Kontakt bei der Hansestadt Lübeck: Bereichsleiter Friedrich Thorn,
Tel.: (0451)122-4010, Mail: friedrich.thorn@luebeck.de

Das Projekt kultKIT wird gefördert durch Interreg Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Erfahren Sie mehr über Interreg Deutschland-Danmark unter www.interreg5a.eu. Das Projekt kultKIT wird kofinanziert von den Projektpartnern und der Kulturregion Storstrøm.+++