Veröffentlicht am 07.11.2014

Holzeinschlag beginnt im Naturschutzgebiet Schellbruch

Fichten werden ausgelichtet, Eichenbestand durchforstet, einige wertvolle Bäume gefällt

Im Naturschutzgebiet Schellbruch plant der Bereich Stadtwaldes in den kommenden Wochen einige „Aktivitäten“: Zum einen wird die Laubholzverjüngung in einem Fichtenbestand durch die Entnahme von Fichten im Oberstand gefördert. Der zurzeit noch naturferne Bestand soll mittelfristig in einen naturnahen Laubmischwald umgewandelt werden. Benachbart wird ein rund 60 Jahre alter Eichenbestand durchforstet, um seltene Mischbaumarten wie Wildkirsche, Feldahorn und Ulme zu fördern und die sogenannte holzqualitative Entwicklung der jungen Eichen durch Auflichtung zu sichern.

Zusätzlich zu diesen Pflegemaßnahmen sollen Alteichen geerntet werden. Von den 200 bis 300 alten Eichen im Kern des Schutzgebietes, sollen drei bis vier Alteichen gefällt werden. Es handelt sich um besonders wertvolle Eichen, die an die Funier- und Möbelindustrie verkauft werden sollen. Die Auswahl dieser Bäume ist nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt und mit der AG Schellbruch des NABU abgestimmt worden. Ziel ist es, keine Eichen auszuwählen die von besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz sind.

Innerhalb des Alteichenkollektives befinden sich entsprechend der Waldinventur des Stadtwaldes etwa 30 Prozent für den Naturschutz bedeutsame lebende sogenannte Biotopbäume. Zusätzlich ist noch ein Totholzvorrat von 50 Kubikmeter Totholz pro Hektar vorhanden, der wie die Biotopbäume aus der forstlichen Nutzung genommen ist. Auch von den Erntebäumen wird Kronenholz vor Ort als Lebensraum für Pilze, Flechten, Moose und Tiere belassen.

Fragen oder Anregungen können gesendet werden an Stadtwald@luebeck.de. +++