Veröffentlicht am 18.11.2011

Kunsthandel im nördlichen Europa im 18. Jahrhundert

Vortrag von Prof. Dr. Michael North aus Greifswald im Kapitelsaal des Burgklosters

Am Dienstag, 29. November 2011 hält Prof. Dr. Michael North aus Greifswald im Kapitelsaal des Burgklosters zu Lübeck einen Vortrag über den „Kunsthandel im nördlichen Europa im 18. Jahrhundert“. Das Referat bietet am Beispiel des Kunsthändlers Gerhard Morell (1710-1771) einen Einblick in die Kunsthandelspraxis der damaligen Zeit.

Morell hatte sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Hamburg niedergelassen, um den wachsenden Kunstbedarf in Norddeutschland und Nordeuropa zu befriedigen. Neben privaten Sammlern versorgte er die Herzöge von Mecklenburg, polnische Adlige und vor allem den dänischen Hof. Diesem bot Morell seit den 1750er Jahren regelmäßig für die Dänische Königliche Sammlung Gemälde an. Da sowohl die Korrespondenz mit Kopenhagen als auch mit Schwerin überliefert ist, bietet diese einmalige Aufschlüsse über die Praktiken des Kunsthandels (mit erstaunlichen Parallelen zu Gegenwart).

Morell, der 1759 zum Königlichen Galerieinspektor in Kopenhagen ernannt wurde, prägte wesentlich Geschmack und Kennerschaft in Norddeutschland. Indem sich Morell zum vertrauenswürdigen Händler und Berater stilisierte, gelang es ihm, seine Erwerbungen als Meisterwerke zu etikettieren. Gleichzeitig schrieb er Kunstgeschichte, wenn er seine Ankäufe bzw. Angebote in den Kontext der Entwicklung der Malerei von der Renaissance bis zu seiner Gegenwart einordnete.

Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 2,50 Euro. Schüler und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. +++