Gesundheitsamt berät Eltern zum Thema Suchtgefahren

Veröffentlicht am 06.10.2006

Gesundheitsamt berät Eltern zum Thema Suchtgefahren

Gesundheitsamt berät Eltern zum Thema Suchtgefahren

060809L 2006-10-06

„Mögliche Ursachen süchtigen Verhaltens“ heißt eine Präventionsveranstaltung für Eltern, die am Mittwoch, 11. Oktober 2006, um 18.30 Uhr im Thomas-Mann-Gymnasium, Thomas-Mann-Straße 14, in Lübeck stattfindet. Veranstalterin ist die Alkoholberatungsstelle des Gesundheitsamtes Lübeck.

Ziel dieser Veranstaltung ist es, Eltern im Hinblick auf Sucht im Umgang mit legalen Drogen zu sensibilisieren. Es geht darum, auffälliges Verhalten zu erkennen, zu reflektieren und zu lösen nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“.

„Erfahrungen zeigen, dass abschreckende Sachinformationen über Gefahren und mögliche Folgen legaler und illegaler Rauschmittel jegliche Effektivität verfehlen, da Jugendliche sie nicht auf sich selbst beziehen“, sagt die Alkoholberatungsstelle. Die meisten stünden auf dem Standpunkt, sie könnten mit Alkohol umgehen und verdrängen somit das Risikopotential unterschiedlicher Suchtmittel. „Je früher und intensiver die Rauscherfahrung Heranwachsender, desto größer die Gefahr einer Abhängigkeit.“

Alkohol gehört neben Nikotin zu den Spitzenreitern der konsumierten Suchtstoffe. Die Bundesrepublik Deutschland zählt:

  • 2,2 Millionen Alkoholiker, darunter eine Million Frauen,
  • 3,2 Millionen „trockene“ Alkoholabhängige,
  • 250 000 stark alkoholgefährdete oder bereits abhängige Kinder und Jugendliche,
  • 5 bis 7 Millionen Angehörige, die mit einem Alkoholkranken zusammenleben,
  • 2200 Neugeborene mit Alkoholschäden (pro Jahr),
  • 70 000 Tote jährlich als Folge von Alkoholmissbrauch.

Um Missbrauch und Abhängigkeitserkrankungen vorzubeugen, ist eine gezielte Suchtprophylaxe wichtig. Um eine effektive Suchtarbeit mit Kindern und Jugendlichen zu erreichen, ist die Einbeziehung der Eltern als verantwortungsvolle Erziehende von großer Wichtigkeit. Es gibt Eltern, die die Meinung vertreten, Alkoholsucht gehe sie nichts an, das Problem existiere in ihrer Familie nicht und es sei eine gesellschaftliche Pflicht, bei Geselligkeiten Alkohol zu trinken. Zahlreiche Konflikte zwischen Eltern und Kindern kommen erst dann zum Vorschein, wenn Kinder heranwachsen und auffällige Verhaltensweisen zeigen. Eltern stehen dann dem Suchtproblem ihres Kindes hilflos gegenüber. Starke psychisch-emotionale Belastungen sind dann die Folge. +++