Schulverweigerung – ein dringendes Thema auch für Lübeck

Veröffentlicht am 05.09.2006

Schulverweigerung – ein dringendes Thema auch für Lübeck

Schulverweigerung – ein dringendes Thema auch für Lübeck

060712L 2006-09-05

Die Hansestadt Lübeck beteiligt sich seit dem 1. September 2006 an dem Modellprojekt des Bundes „Schulverweigerung – Die 2. Chance“, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie aus Mitteln des Bundes gefördert wird. Bis zu 30 Jugendliche aus Lübeck, die nicht regelmäßig zur Schule gehen oder den Besuch der Schule ganz verweigern, erhalten im Rahmen dieses Modellprojektes eine zweite Chance, doch noch einen Schulabschluss zu bekommen.

Damit werden in Lübeck und 67 anderen Städten in Deutschland lokale Projekte gefördert, die die Jugendlichen dabei unterstützen, wieder regelmäßig die Hauptschule zu besuchen. Die Chancen der betroffenen Jugendlichen auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt sollen dadurch eröffnet werden.

Schulsenatorin Annette Borns freut sich, dass sich in Lübeck ein Netzwerk gebildet hat, das gemeinsam ein Konzept beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingereicht hat. Die Bereiche Jugendhilfe, Jugendarbeit, Schule und Sport sowie das Schulamt sind ebenso beteiligt wie das BALI / Jugendaufbauwerk (BALI/JAW) sowie der Verein „Geschichts- und Bauspielplatz Roter Hahn e. V.“.

Ähnlich angesprochen werden sollen die vorhandenen Schul-Netzwerke in anderen Lübecker Stadtteilen, wie das Netzwerk „Die Insel“ oder „Stadtteil und Schule“ in Moisling. Senatorin Borns betont, dass der Lernverweigerung von Schülern und Schülerinnen zukünftig effizienter und zeitnaher begegnet werden muss.

In den nächsten Tagen werden die Schulen Schüler und Schülerinnen ansprechen. Diese werden zukünftig von so genannten „Case-Managern“ begleitet, die jeweils von den persönlichen Ursachen für die Schulverweigerung ausgehend sofort einen „individuellen Bildungsplan“ mit den beteiligten Jugendlichen und deren Sorgeberechtigten erstellen und diesen auch zeitnah umsetzen. Mit der Realisierung des Projektes wird sofort begonnen. Auch betroffene Eltern oder Jugendliche sollten sich nicht scheuen, sich selbst zu melden, wenn sie Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe brauchen.

Die vertrauliche Behandlung ihrer persönlichen Problemlagen wird allen Ratsuchenden zugesichert. Eltern, Schulleitungen und Lehrkräfte können sich direkt an das Schulamt, Telefon: (0451) 122-40 90, oder an die neue Koordinierungsstelle im BALI/JAW, Sybille Capar / Reinhard Glenk, Telefon: (0451) 799-04 15, wenden. +++