Lübeck bei Gründungen von Hightech-Firmen landesweit vorn

Veröffentlicht am 30.06.2006

Lübeck bei Gründungen von Hightech-Firmen landesweit vorn

Lübeck bei Gründungen von Hightech-Firmen landesweit vorn

060523R 2006-06-30

Die neue ZEW-Studie „High-Tech-Gründungen in Deutschland“ hat der Hansestadt Lübeck ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt: Deutschlandweit liegt Lübeck bei der Gründungsintensität im Hightech-Bereich auf Platz 56 von insgesamt 439 und ist in Schleswig-Holstein zugleich der führende Standort. Die brandaktuelle Studie aus Juni 2006, erstellt vom ZEW, dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, zeigt zudem, dass die Hansestadt auch innerhalb des Landes weit vorne liegt: Die Landeshauptstadt Kiel liegt nur auf Platz 122, die beiden weiteren Städte des Landes, Flensburg und Neumünster, belegen die Plätze 98 sowie 153. Bester Landkreis ist Segeberg mit Rang 75.

Zusammen mit Hamburg (25), Rostock (54), Bremen (67), Segeberg (75), Schwerin (83), Greifswald (95) und Flensburg (98) ist Lübeck somit unter den Top 100 der Kreise und kreisfreien Städte mit der höchsten Hightechgründungsintensität in Norddeutschland.

„Dieses gute Abschneiden bei der ZEW-Studie zeigt einmal mehr, dass Lübecks Weg in der Standortpolitik seit mehreren Jahren die richtigen Ziele verfolgt“, urteilte Bürgermeister Bernd Saxe. „Unsere vor mehr als drei Jahren getroffene Entscheidung, angesichts des tief greifenden Strukturwandels verstärkt neue und wissensbasierte Technologien ins Zentrum unserer Wirtschaftspolitik zu stellen, zahlt sich immer mehr aus.“

Bereits vor gut drei Jahren hatte Saxe in einer viel beachteten Pressemitteilung gesagt: „(...) Im Standortwettbewerb kommt es darauf an, Kernkompetenzen zu identifizieren, Cluster zu bilden und die Kräfte dafür zu bündeln. Für Lübeck sind das die Kompetenzfelder Logistik, Gesundheitswirtschaft, Ernährungsgewerbe, Medien- und Informationswirtschaft, Spezialmaschinen- und Anlagenbau sowie Tourismus. Die Ökonomie der Zukunft braucht aber zu ihrer Entfaltung eine Bildungs- und Ausbildungsinfrastruktur, die Menschen für die künftigen Herausforderungen qualifiziert. Das Vorhandensein dieser Infrastruktur entscheidet maßgeblich über die Wettbewerbsfähigkeit der Cluster und damit des Standorts. Lübeck hat hier in den letzten Jahren bereits eine beispielhafte Infrastruktur aufgebaut und wird diesen Weg auch in der Zukunft fortsetzen. Hier ist zu nennen neben den bestehenden vier Hochschulen, die zur europäischen Spitzenklasse zählen, die neu gegründete International School of New Media. Lübeck hat sich im Norden zum führenden Standort für Medizintechnik und –informatik entwickelt. (...)“

Laut ZEW-Studie weisen nur Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein bei den Flächenländern eine Gründungsintensität im Bereich Hightech über dem Bundesdurchschnitt aus. Die Gründungsintensität wird ermittelt als Unternehmensgründungen je 10 000 Erwerbsfähige. Es handelt sich dabei um einen Durchschnittswert der Jahre 2001 bis 2004. Die Studie sieht darin ein Maß für die Gründungsneigung in der Bevölkerung.

Im Einzelnen wird im Rahmen der Studie noch eine Unterscheidung der Gründungsintensität für die Bereiche Spitzentechnik, hochwertige Technik und technologieorientierte Dienstleistungen vorgenommen. Bei der Spitzentechnik und den technologieorientierten Dienstleistungen liegt Lübeck im Bereich Hardware / Software deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Bei der hochwertigen Technik liegt Lübeck im Bundesdurchschnitt.

Die Gründungsintensität (Durchschnitt der Jahre 2001 - 2004) in den technologieintensiven Wirtschaftszweigen des verarbeitenden Gewerbes im Bereich Spitzentechnik liegt in der Hansestadt um mehr als 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt – zusammen mit Stormarn der höchste Wert im Land. Kiel liegt um mehr als 25 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, wobei Lübeck in dieser Kategorie sogar vor Hamburg liegt.

Zusammen mit Bremen ist Lübeck in diesem Bereich führend in Norddeutschland. Unter Spitzentechnik fallen die Herstellung von Spalt- und Brutstoffen, Luft- und Raumfahrzeugbau, elektronische Bauelemente, EDV-Anlagen, elektrische Ausrüstungen und Prozess-Steueranlagen. Spitzentechnik wird definiert über die FuE-Intensität, gemessen als FuE-Ausgaben in Relation zum Umsatz (FuE = Forschung und Entwicklung). Bei der Spitzentechnik liegt dieser Anteil bei mehr als acht Prozent. Mitverantwortlich für dieses Ergebnis dürfte nach Einschätzung von Bürgermeister Saxe nicht nur die Nähe von Firmen wie Dräger und EUROIMMUN sein, sondern ist auch Ergebnis der exzellenten Zusammenarbeit zwischen den Lübecker Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Gründerzentren und technologieorientierten Unternehmen beim Wissens- und Technologietransfer. Diese Vernetzung bildet nach den Worten von Saxe den fruchtbaren Nährboden für Existenzgründungen. Nicht zuletzt die konsequente Profilschärfung der Lübecker Hochschulen im Bereich Medizin und der Ingenieurswissenschaften tragen hier wesentlich zum Erfolg bei.

Die Gründungsintensität bei technologieintensiven Dienstleistungen (Architekten- und Ingenieurbüros, Datenbanken, Datenverarbeitung, FuE, Fernmeldedienste etc.) liegt in Lübeck im Bundesdurchschnitt. Bei Hard- und Software wurde eine Gründungsintensität gemessen, die um mehr als 25 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt.

Im Zeitraum 2001 bis 2004 wurden in Lübeck rund 230 Existenzgründungen im Hightech-Bereich gezählt. „Lübeck ist ein toller Platz für Existenzgründer. Hier werden Forschungsideen zur Zukunft von Wachstum und Beschäftigung geboren. Mit den Media Docks und dem InnovationsCampus im neuen Hochschulstadtteil als Infrastruktureinrichtungen und einem gut funktionierenden Netzwerk von IHK Lübeck, Investitionsbank, Wirtschaftsförderung und WTSH stehen kompetente Partner für Existenzgründer bereit, um den Weg in die Selbständigkeit zu fördern. Hieran wollen wir weiter arbeiten und uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen", sagte Saxe. Und Dirk Gerdes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH, bilanziert: „Jetzt zeigt sich, dass die strategische Ausrichtung der Wirtschaftsförderung, auf das Prinzip ‚Stärken stärken’ zu setzen, goldrichtig war.“ Denn „Kompetenzfelder und Netzwerke bilden einen ausgezeichneten Nährboden für Existenzgründungen“, so Gerdes weiter.

Die Daten für die ZEW-Studie wurden durch eine Telefonbefragung unter 6 400 Hightech-Gründern ermittelt. Rund 1 000 Interviews gingen am Ende in die Studie ein. Berücksichtigt wurden in der Studie die Gründungen der Jahre 1996 bis 2005.

Kontaktadresse für Existenzgründer:

Gemeinschaftsinitiative Existenzgründung bei der IHK zu Lübeck, Nicole Kerling, Fackenburger Allee 2, 23554 Lübeck, Telefon (0451) 600-62 52; Fax: 600- 69 95;
E-Mail: kerling@ihk-luebeck.de ; Internet: www.gemeinschaftsinitiative-existenzgruendung.de .

Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH, Falkenstraße 11, 23564 Lübeck, Telefon: (0451) 706–55 0, Fax: 706-55 20, E-Mail: info@luebeck.org , Internet: www.luebeck.org .

Alle Adressen der Gemeinschaftsinitiative Existenzgründung sind auf der Internetseite www.gemeinschaftsinitiative-existenzgruendung.de/mitglieder.html zu finden. +++