Stadtarchiv der Hansestadt Lübeck unter neuer Leitung

Veröffentlicht am 09.06.2006

Stadtarchiv der Hansestadt Lübeck unter neuer Leitung

Stadtarchiv der Hansestadt Lübeck unter neuer Leitung

060451L 2006-06-09

Seit 1. Juni 2006 ist Dr. Jan Lokers neuer Leiter des Stadtarchivs Lübeck. Der 47 Jahre alte Wissenschaftler ist gebürtiger Ostfriese und wohnt seit 1997 in Ahrensburg. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach Studium und Promotion in Hamburg arbeitete er 13 Jahre als wissenschaftlicher Archivar im Niedersächsischen Staatsarchiv Stade. 1999 wurde er vom stellvertretenden zum hauptamtlichen Leiter dieses Archivs berufen.

Im Rahmen einer kleinen Feier führte Senatorin Annette Borns den neuen Leiter in sein Amt ein. Sie betonte dabei den guten Ruf des Lübecker Archivs in der Öffentlichkeit und sprach die Zuversicht aus, dass sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Archivs den steigenden Anforderungen der Öffentlichkeit auch in Zeiten knapper Haushaltskassen und Personalkapazitäten stellen werden. Nach der Pensionierung von Professor Dr. Antjekathrin Graßmann im Frühjahr 2005 war die Archivleiterstelle kommissarisch durch Dr. Rolf Hammel-Kiesow versehen worden.

Lokers bezeichnete die Leitung des Lübecker Archivs als eine sehr große und schöne, wenn nicht die schönste Herausforderungen für einen Archivar und Historiker, da es nicht nur für Kenner zu den größten und bedeutendsten Kommunalarchiven in Deutschland zählt. Neben den seit langem erfolgreichen erledigten Aufgaben im Verwaltungs- und Öffentlichkeitsbereich — die Lübecker Archivare entlasten die Stadtverwaltung von nicht mehr benötigten Unterlagen und machen die Archivunterlagen der Öffentlichkeit unter Beachtung des Datenschutzes zugänglich —, kommen bereits jetzt ganz neue Aufgaben auf das Archiv zu.

Lokers wies auf die veränderte Erwartungshaltung der Öffentlichkeit bei der Nutzung der Archive hin. Diese erwarte, dass die im Archiv verwahrten Akten, Urkunden und Karten auch über das Internet recherchierbar sind. Hier seien erhebliche Anstrengungen nötig. Gleichzeitig sei das Stadtarchiv angesichts wachsender elektronischer Datenmengen innerhalb der Verwaltung („E-Government“) gefordert. Die Einführung der „elektronischen Akte“ sei in vielen Bereichen der öffentlichen Verwaltung nicht mehr fern oder schon Realität. Wolle man nicht in die Geschichtslosigkeit gehen, müsse das Archiv sein besonderes Augenmerk darauf richten, auch solche elektronischen Akten auf lange Zeit für die Nachwelt rechtssicher zu konservieren und lesbar zu halten.

In mittelfristiger Perspektive, so Lokers, stehe daher der Aufbau des „Elektronischen Stadtarchivs“ Lübeck: Hier wird dann die eigene Verwaltung und der Bürger neben konventionellen Akten auf Papier oder Pergamenturkunden auch „E-Akten“ in Bits und Bytes finden. „Elektronische Dokumente für die Ewigkeit“ seien das Ziel. +++